Am Morgen ist der Himmel endlich klar und wir können den See mit seinen drei Vulkanen in voller Pracht bewundern. Nach einem kleinen weiteren Rundgang packen wir unsere Berta und machen uns wieder auf den Weg.
Garten in der Posada
Heute soll es nach Monterrico gehen, einem guatemaltekischen Ferienort direkt am Pazifik. Das besondere an Monterrico sind die schwarzen Strände, die von Lavagestein geprägt sind. Aber bis dahin liegt noch eine aufregende Wegstrecke vor uns.
Nach sorgfältiger Planung haben wir uns für eine Strecke am See entlang entschieden, um noch ein wenig mehr vom Lago de Atitlan geniessen zu können. Die Route sollte eine nette Landstrasse sein, doch werden wir bald eines besseren belehrt. Von Panajachel starten wir nach Santa Catarina Palopo, was schon der erste Fehler war. Vor Santa Catarina müssen wir wegen einer Baustelle warten. Der Junge der den Verkehr kontrolliert, möchte wissen wo wir herkommen und hinwollen.
Auf unsere Antwort ’nach Monterrico‘ erklärt er sofort, dass das nicht hier ist. Si claro … wissen wir, es sind es noch 190 Kilometer bis zum Ziel. Er sagt aber auch, das die Strasse von hier nicht viel weiter geht. Aber das wissen wir besser, haben wir doch die Route auf dem Navi geplant. Nach einiger Zeit räumt er ein, das es wohl doch einen Weg gäbe. Wir dürfen erstmal bis in den Ort fahren, da das Warten dort schöner ist und wir den Ort anschauen können.
Im Dorf selbst bekommen wir noch einmal bestätigt, dass der Weg am See entlang eher beschwerlich ist. Aber was wissen schon die Einheimischen, wir haben doch eine ordentliche Routenplanung gemacht und ein wenig Gravel Road hat uns noch nie aufgehalten. Bald nach Santa Catarina hört der Asphalt auf und wir fahren auf einem Feldweg weiter. Der Weg führt am Seeufer entlang und schlängelt sich langsam nach oben. Die Aussicht ist toll und wir können noch einige schöne Bilder machen.
Die Strasse ist leider weniger schön und es wird immer steiler. Zwei drei Autos, alles Geländewagen, sehen wir noch. Dann stossen wir sogar einen Lastwagen, der vor uns herfährt. Als dieser um eine Kurve biegt, warten wir noch einen Moment und schon kommt der LKW wieder zurückgerutscht. Beim zweiten oder dritten Anlauf schafft er es dann. Wir auch, aber die Strecke ist wirklich anspruchsvoll, sehr steil und voller Löcher. An zwei Stellen steigt Ulli sicherheitshalber ab und geht zu Fuss. Stehend auf dem voll beladenen Moped mit viel Gas schaffe ich es irgendwie.
Mit einer leichten Enduro wäre es gut machbar, aber mit 300 Kilo Gewicht (ohne Beifahrer … die nebenbei ja nur eine Feder ist 😉 ) ist es eine echte Herausforderung. Anhalten wäre extrem unlustig. Am Ende haben wir es dann ohne Umfaller, aber mit viel Schweiss – gehend wie stehend – geschafft. Und irgendwann sind wir dann auch auf der netten Landstrasse, die wir eigentlich fahren wollten. Aber dazu hätten wir in Panajachel schon anders losfahren müssen.
Unser Problem war, dass auf der OSM Karte unsere Strecke nicht als Offroadstrecke dargestellt war. Egal … wir haben es geschafft und wahrscheinlich wird es trotz Planung nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir trotz guter Vorbereitung eine Hardcore-Strecke erwischen. Auf asphaltierten Strassen geht es dann problemlos bis Monterrico und seinen schwarzen Stränden.
Unser Hotel ist ein paar Schritte vom Meer und hat aber leider nicht den versprochenen Meerblick. Der finnische Besitzer faselt etwas von Fehlern bei Booking.com, aber die Unterkunft ist mas o menos ok, wenn auch nicht so schön wie viele andere, die wir davor hatten.
Der Strand ist menschenleer und wird hauptsächlich von wilden Hunden bevölkert, die aber zum Glück friedlich bleiben, obwohl wir sie immer wieder vertreiben müssen.
Monterrico selbst ist eher verschlafen und nicht besonders sauber. Es ist Nebensaison und der Ort wird eher von Guatemalteken als vom internationalen Tourismus besucht. Uns gefällt es trotzdem und wir verbringen die letzten zwei Nächte in Guatemala hier.
Tags darauf erkunden wir den Ort und finden auch die Fähre, die uns am nächsten Morgen einige Kilometer Umweg zur Grenze nach El Salvador ersparen wird.