Alle Beiträge von Ulli und Gerhard

Tag 232 – Langer Schlag nach La Serena

Wieder geht es weiter und heute haben wir uns 500 Kilometer Wegstrecke vorgenommen. Die Landschaft bleibt wie zuvor und ist noch immer durch die Atacama Wüste geprägt. Also bleibt nichts anderes als Strecke zu machen.  Sogar Schwertransporte sind eine willkommene Abwechslung.

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So fahren wir rund 6,5 Stunden bis wir in La Serena ankommen.

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La Serena ist eine nette Kleinstadt, die ein bisschen Abwechslung bietet. Wir sind in einem gemütlichen Hostel untergekommen und haben zwar kein eigenes Bad, dafür ist das Gemeinschaftsbad aber direkt nebenan. Am Abend finden wir bei unserem Rundgang durch die Innenstadt auch noch einen Markt, der Süssigkeiten und allen möglichen Schischi anbietet.

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Etwas weiter in einer Einkaufszone geben einige Strassenmusiker Ihre  Gesangs-Darbietungen zum besten. Durchaus Nett zum zuhören.

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Nachts um ca 2 Uhr, wird Ulli wach weil sie laute Geräusche hört und auch ins Bad muss. Das geht aber leider nicht, da ein anderer Gast noch zur späten oder eher frühen Stunde fröhlich und ausgiebig vor sich hin duscht. Völlig egal das andere Gäste schlafen wollen.
Ich bekomme davon nichts mit, hat halt auch Vorteile, wenn man nicht mehr so gut hört … und das nächste Gemeinschaftsbad kommt hoffentlich nicht so bald wieder 😉

Tag 231 – weiter durch die Atacamawüste von Antofagasta nach Chanaral

Bestens ausgeruht und entspannt können wir unsere Reise fortsetzen.

Auch mein Arm hat sich mittlerweile gebessert, aber ich mache auch jeden Abend meine Hausaufgaben von Dr. Bruce :-). Heute wollen wir von Antofagasta nach Chanaral weiter Richtung Süden.

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Die Fahrt nach Chanaral ist wenig aufregend. Wir fahren zwar lange am Meer entlang, aber die Strecke sehr gerade und bietet kaum Abwechslung. Bis nach Santiago de Chile sind es insgesamt 1368 Kilometer und die müssen wir irgendwie überwinden. An einer Stelle macht die Strasse einen kleinen Schlenker und wir dürfen ein paar Kurven fahren.

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An einem Aussichtspunkt machen wir halt um ein paar Fotos zu schiessen. Kurz darauf kommt ein chilenisches Pärchen ebenfalls auf Ihrem Moped daher. Wir machen ein bisschen Smalltalk (… und das in good old Espangol 😉 ) und ein Selfie, dann geht es weiter.

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372 Kilometer später haben wir es geschafft und kommen in Chanaral an. Der Ort bietet nicht viel, aber wir haben zumindest eine Unterkunft und finden sogar ein kleines Cafe mit guten Sancks … Glück gehabt 😀

 

Tag 229 bis 230 – Faulenzen & Bilder sortieren

Die nächsten Tage stehen im Zeichen von faulenzen und Bilder sortieren, die sich wieder reichlich angehäuft haben.

Ausserdem haben wir nicht nur das versprochene neue Zimmer bekommen, wir wurden sogar in die Suite upgegradet … weil wir ja soviele Umstände hatten :-). Freude herrscht! Das ist natürlich perfekt und wir können uns so richtig ausbreiten.

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Wir geniessen das Meer und die tollen Sonnenuntergänge, die sich wir bieten.

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Auch für ein paar Wartungsarbeiten an Berta findet sich Zeit. Luftfilter reinigen, Benzinfilter tauschen und alles quer checken. Mit der Ankunft in Antofagasta hat sie leider angefangen an Haltepunkten einfach auszugehen. Sie springt zwar immer wieder sofort an, aber lästig ist es trotzdem. Irgendwie scheint das Standgas nicht mehr zustimmen, aber mit einer elektronischen Zündung kann man da ja nichts mehr einstellen. Na gut, einschränkend muss ich aber auch sagen, dass wir in der Höhe dafür keine Probleme hatten, da die Elektronik alles geregelt hat.

Tag 228 – auf nach Antofagasta ans Meer

Tag 228

Heute geht es ans Meer 🙂 🙂 :-).

Nach mittlerweile einigen Wochen auf über 4000 Meter freuen wir uns, wieder einmal das Meer zu sehen und auch ein wenig bei wärmeren Temperaturen auszuruhen.

Wir bekommen ein erstaunlich gutes Frühstück in unserer Hosteria und los geht’s … aber erst brauchen wir einen vollen Tank. In San Pedro findet sich nur eine Tankstelle mit zwei Zapfsäulen und einer Riesen-Autoschlange davor. Das der Stau zur Gasolinera gehört, sehen wir erst nach der Kurve als wir an den meisten Autos schon vorbeigefahren sind. Kurz vor dem Zapfhahn reihen wir uns dann mit ein wenig schlechtem Gewissen ein, aber die Autofahrer nehmen’s gelassen. Mit gefülltem Tank können wir dann endlich starten. Wir fahren mitten durch die Atacama Wüste und können die einzigartige Landschaft bewundern.

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Es geht am Valle de Luna (Tal des Mondes) vorbei …

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Kurz nach San Pedro kommen wir noch ein letztes Mal auf knapp 3500 Meter, von da an geht’s bergab. Unterwegs sehen wir einige Minen die Gold, Silber oder Kupfer abbauen und die einzige Einnahmequelle in dieser Gegend sind.

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Wir sehen auch immer wieder Gedenkstätten am Wegesrand für Verkehrsopfer.


Der Anzahl nach passieren viele Unfälle auf der schnurgeraden Strasse. Die Familien machen einen echten Kult daraus, sogar fast einen Wettbewerb wer den grössten Altar aufgebaut hat. Wir fahren zu und haben nicht vor in einem Altar an der Strasse zu landen.

Nach 4,5 Stunden und knapp 320 Kilometern sind wir am Ziel und sehen das Meer 🙂 Wir sind in Antofagasta angekommen und auch mitten im Sommer!!

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An den Stränden tummeln sich Badegäste und wir suchen unser Hotel. Nachdem wir zweimal die Strandpromenade auf- und abgefahren sind, finden wir es endlich … obwohl es eigentlich nicht schwer zu übersehen ist.

Wir wollen etwas auszuspannen und haben für 3 Nächte reserviert. Das Zimmer ist sehr gross mit einer tollen Aussicht, nur leider nicht hergerichtet und ungeputzt. Alles sieht so aus wie der Vorbewohner es verlassen hat.

Also wieder runter zu Rezeption und versuchen die Sache zu regeln. Dummerweise hat das Zimmermädchen schon Feierabend und wir müssen in ein anderes kleineres Zimmer umziehen und auch der Ausblick ist nicht mehr so schön.

Schade, die Sicht war echt gut. Zumindest ist es sauber. Bevor wir zum Essen fahren, fragen wir nochmal nach warum das neue Zimmer viel kleiner ist. Wir haben uns ja auch diesmal das grössere bewusst geleistet  und nach einigem hin und her bekommen wir die Zusage am nächsten Tag wieder das richtige zu bekommen. Vale, dann schaun wir mal.

Zum Nachtessen fahren wir in eine Mall direkt am Meer und geniessen ein leckeres Essen im Freien direkt am Meer. Juhuuuuu, die Zivilisation hat uns wieder :-). Auch die Menschen sehen anders aus. Bis Bolivien waren die Leute sehr Indio geprägt, seit Argentinien sieht der Durchschnitt eher europäisch aus. Aber egal wie die Menschen aussehen, nett und freundlich waren sie alle.

 

Tag 227 – San Pedro de Atacama

Lange ist es her, seitdem wir den letzten Beitrag geschrieben haben und natürlich ist auch einiges in der Zwischenzeit passiert. Dies wollen wir dem geneigten Leser keinesfalls vorenthalten, daher geht es jetzt auch weiter :-).

Unser Abstecher nach Argentinien ist erst einmal nur kurz, da wir heute das Land schon wieder verlassen werden. Aber keine Sorge, wir werden etwas später noch einige Zeit im Land der Gauchos und Tangotänzer verbringen.

Wir starten recht früh, da wir über die nächste Grenze nach Chile einreisen wollen. Als erstes brauchen wir Benzin, denn der Tank ist nach dem gestrigen Ritt noch immer trocken. Die nächste und einzige Tankstelle sollte laut Navi eigentlich ein Kilometer weiter die Strasse runter sein. In unserer Herberge erfahren wir aber, das dort im Moment die Tanks ebenfalls leer sind. Im Ort ist aber noch eine Tankmöglichkeit in Susques, die meistens Benzin hat. Auweia … hoffentlich ist meistens auch heute.

Wir fahren 2 Kilometer zurück ins Dorf und nachdem wir den Ort zweimal durchquert haben, finden wir die Tankstelle. So richtig nach Tankstelle sieht es unserer Meinung nach zwar nicht aus, aber sie funktioniert und wir können mit vollem Tank und viel besserem Sicherheitsgefühl starten. Bleibt nur die Frage, ob die Spritqualität auch gut genug für Berta ist. Zum Glück können wir per Bordcomputer die Versorgung auf weniger als 86 Oktan umschalten und unsere KTM macht keine Zicken.

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Bis zur Grenze nach Chile sind es 121 Kilometer, die wir auch recht locker in 1 Stunde 15 Minuten schaffen. Direkt vor dem Übergang finden wir eine hochmoderne Tankstelle mit Tankstellenshop und – man glaubt es kaum – sogar einer Espressomaschine. Freude herrscht!! 🙂 !!

Nachdem wir nochmals getankt haben, gönnen wir uns einen leckeren Cappuccino und zwei Medialunas, die es im Promo-Paket dazu gab. Auf einem Plakat haben wir Medialuna gelesen, wussten aber nicht, was mit dem halben Mond gemeint ist. Nachdem die Verkäuferin uns die halbmondförmigen Croissants oder für unsere schweizer Leser Gipfeli gezeigt hat, war alles klar.

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Als wir den Shop verlassen, gibt es noch eine kleine Aufregung. Eine Frau, die vorher zu Fuss gekommen ist, fiel beim Anstehen in Ohnmacht und das nicht wegen der Preise. Offenbar hat Ihr die Höhe zu schaffen gemacht, denn die Grenze ist auf 4200 Meter Meereshöhe. Ein anderer Gast holt kurzerhand eine Sauerstoffflasche aus seinem Auto und bald darauf fährt schon der Rettungswagen mit ihr von dannen..

Gleich im Anschluss an die Tankstelle kommt die Grenzstation. Wir müssen uns in einer Schlange einreihen, um überhaupt ins Niemandsland einfahren zu können. Um die Grenze nicht zu überfüllen, lassen die Zöllner nur gewisse Kontingente aufs Gelände.

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Wir warten nicht sehr lange und so können bei einem Vater-Sohn-Duo, die von Chile nach Argentinien unterwegs sind unsere restlichen Peso Argentinos in Chilenos tauschen 🙂 Vor uns stehen noch zwei Biker aus Argentinien in der Reihe. Sie haben zwar kleine Mopeds, aber dafür den perfekten Benzinkanister. Der wird sofort auf die Einkaufs-Wunschliste gesetzt, wenn wir wieder nach Argentinien kommen.

IMG_1995Das rote Teil ist der Kanister

Die Grenzformalitäten gingen recht reibungslos und einfach von statten. Die verschiedenen Schalter sind gut durchnummeriert und wir arbeiten uns von einem zum nächsten durch. Da wir zu zweit sind, haben wir uns aufgeteilt und können so schon am nächsten Schalter vorab anstehen und damit Wartezeit verkürzen. Das Konzept wird dann auch schnell von anderen Reisenden übernommen. Am Schluss gibt es noch eine Sichtkontrolle am Moped und wir werden wieder einmal nach Lebensmitteln gefragt und flüchtig durchsucht, bald darauf verlassen wir das Niemandsland in Richtung Chile. Bald heisst 1 Stunde 25 Minuten, was eine recht gute Zeit im Vergleich zu anderen Grenzen ist.

Jetzt führt unser Weg erstmal weiter durch die Berge und auch noch weiter nach oben. Oben war auch nochmal richtig hoch, an der höchste Stelle erreichen wir 4’830 Meter und sind fast so hoch wie in Peru. Danach geht es aber stetig bergab und die Landschaft ist eine einfach fantastisch. Auch das Wetter ist heute unser Freund und wir können doch einige sehr nette Bilder machen.

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So vergehen die verbleibenden 160 Kilometer bis San Pedro wie im Flug wir erreichen 2 Stunden später unserer Ziel. San Pedro de Atacama ist nicht besonders speziell und sehr touristisch. Der Ort liegt inmitten der Atacama Wüste und bietet neben vielen Souvenirshops und Restaurants auch etliche Möglichkeiten Ausflüge in die Wüste zu machen.

Wir gönnen uns ein Essen am Dorfplatz und durchstöbern ein wenig die Läden. Die Ausflüge interessieren uns eher weniger, da es durchweg Bustouren an Orte sind, die wir besser selbst besuchen können. Nachdem wir solange auf grossen Höhen und in der Kälte unterwegs waren, freuen wir uns aber mehr auf ein paar Tage Ruhe am Meer.

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Insgesamt 281 Kilometer in knapp 6 Stunden und das inklusive Grenze 🙂

Kanada total

In Kanada waren wir 18 Tage.

Der Yukon ist schier unendlich und auch wunderschön. Wir sind in Dawson City an der nördlichsten Grenze USA/Canada gestartet und über Vancouver Island bis nach Vancouver und weiter an die Grenze in die USA gefahren.

Auch in Kanada fanden wir neue Freunde und haben viele interessante Sachen gesehen. Mit der Fähre in der  Inside Passage war eines der vielen Highlights, aber auch die Orka Exkursion in Tofino bleibt unvergessen. Ein Plattfuss auf dem Alaska Highway war unsere erste Panne, aber auch die einzige Reifenpanne auf unserer ganzen Reise. Der Abschluss mit dem Canadaday in Vancouver war das richtige I-Tüpfelchen.

Insgesamt haben wir 4’448 Kilometer in Kanada zurückgelegt und dabei 4’200 Höhenmeter erklommen.

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Bolivia en todo

Wir waren nur 8 Tage in Bolivien, trotzdem haben wir sehr viel erlebt.

Die Dakar in La Paz und der Ausflug in die Salzwüste von Uyuni waren sicherlich die Highlights unseres Besuches. Aber auch die Fahrt von Uyuni nach Tupiza werden wir so schnell nicht vergessen.

Insgesamt sind wir 1060 Kilometer in Bolivien gefahren und haben dabei rund 8’600 Höhenmeter bergan und 9’000 Meter bergab gemacht.

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Tag 226 – auf nach Argentinien (gerade noch so bis Susque)

Heute verlassen wir Bolivien und fahren nach Argentinien.

Die Landschaft bleibt anfangs noch wie im „Wilden Westen“, wird dann aber zunehmend flacher. Auch die Strasse ist in annehmbaren Zustand, so schaffen wir die 90 Kilometer bis zur Grenze in Villazon in knapp eineinhalb Stunden.

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Argentinien scheint recht beliebt bei den Bolivianern, denn die Grenze ist übervölkert mit Menschen. In gewohnter Manier fahren wir an der Autoschlange vorbei, damit wir direkt an der Grenze im Schatten parken können. Das mögen die Zöllner gar nicht und wir werden gleich wieder nach hinten geschickt. Gut ganz nach hinten dann doch nicht, ich finde einen Platz hinter einem Bus aber leider in der prallen Sonne. Ulli steht derweil schon mal für die Personenausreise an. Es gibt nur einen Schalter für über hundert Personen, die die Grenze überqueren wollen.

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Nachdem wir schlussendlich alle Formalitäten erledigt haben, müssen wir auch noch zur Gepäckkontrolle. Das erste Mal in unserer ganzen Reise müssen wir alles abpacken und durch einen mobilen Röntgenapparat schieben. Das war keine Schikane uns gegenüber, jeder musste sein Gepäck röntgen lassen. Nach insgesamt 2:45 Minuten können wir weiterfahren. Viva Argentina!

Im nächsten Ort gönnen wir uns erstmal eine Sandwich an einem Busbahnhof und können beim Bezahlen auch unsere restlichen Bolivianos in Argentinische Pesos tauschen.

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So gestärkt machen wir uns auf den Weg Argentinien zu erkunden und vor allem bis nach Susques unserem Tagesziel zu kommen.

Nach einigen Kilometern asphaltierter Landstrasse auf der Routa 9 biegt unser Weg vor Abra Pampa auf die Routa Provincial 11 ab. Aus ist es mit dem Asphalt und vor uns liegen noch 150 Kilometer harte Piste. Wir fahren mitten auf einsamsten Wegen durch die Pampa und die Fahrbahn wechselt zwischen harten Wellblechstrecken und tiefen Schotter und Sand.

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Gedenkstätten am Wegesrand

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Vor allem die weichen Bereiche sind eine rechte Herausforderung für uns beide. Die meiste Zeit fahre ich im stehen der besseren Balance und Sicht wegen, dafür weiss Ulli nicht Ansatzweise was kommt, da sie nichts sehen kann. Wir kommen immer wieder ins schwimmen, das heisst bei 80 bis 100 kmh fängt das Motorrad an zur Seite zu gleiten, das kann man am besten mit noch mehr Gas korrigieren, aber auch nicht immer.

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So kämpfen wir uns durch die schöne aber auch sehr einsame Gegend. Besorgt betrachte ich auch die Tankanzeige, da wir seit unserer Abfahrt noch keine Tankstelle gesehen haben. Zum Glück haben wir noch ein paar Liter in den Reservekanistern dabei. Irgendwann müssen wir ein weiteres mal abbiegen und kommen von der Piste auf kleinen feldwegartigen Strassen wieder in eine Bergregion.

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Die Strecke ist fantastisch oder wäre es, wenn es ein bisschen früher am Tag und wir noch etwas mehr Reichweite hätten. Auch die Sandstrecken werden länger, aber wir schaffen auch diese ohne Sturz oder Umfaller. Nach ewiger Zeit kommen wir zu einem kleinen Dorf, das uns zumindest das Gefühl gibt nicht komplett falsch gefahren zu sein. Wenn alle Stricke reissen finden wir hier wahrscheinlich auch einen Platz zum schlafen oder etwas Benzin aus einem Kanister. Aber Susques ist nicht mehr so weit also fahren wir erst einmal weiter. Die letzten 25 Kilometer können wir sogar wieder auf Asphalt fahren. Die Routa 52 ist in halbwegs vernünftigen Zustand und bringt uns nach Susques zu unserer Unterkunft.

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Die Posada El Unquillar ist überraschend nett eingerichtet und bietet auch ein Abendessen für kleines Geld an.

Heute sind wir 305 Kilometer mit einer Tankfüllung gefahren, bei unserem Gewicht und auf dieser Strecke ziemlich gut für die KTM. Im El Unquillar erfahren wir das die Tankstelle die wir einen Kilometer nach der Posada anvisiert hatten, kein Benzin hat und geschlossen ist. Aber im Ort Susques, wir sind etwas ausserhalb, gibt es wohl noch Sprit.

Wir haben auch einen Verlust zu beklagen. Unser treuer Reisegefährte das Brett aus Kanada, das uns treu beim Aufbocken geholfen hat ist in der Mitte durchgebrochen. Ein harter Schlag für uns, aber wir hoffen, dass der Rest noch bis zum Ende durchhält.

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Wir selbst halten nicht mehr lange durch und gehen zeitig ins Bett um dann bald erschöpft einzuschlafen.

Tag 225 – Butch Cassidy in Tupiza

Vor zwei Abenden haben wir Joe aus den USA getroffen, der auch mit der gleichen Maschine unterwegs ist wie wir. Er wollte auch Tupiza fahren, aber wegen des vielen Schlamms und seinen schlechten Reifen musste er wieder umgedrehen.

Es ist früh am morgen und es regnet noch ein wenig. Also perfekte Bedingungen für uns, um ebenfalls nach Tupiza aufzubrechen ;-).

Unser Problem ist, dass wir wieder zurück an den Titicacasee müssen, wenn diese Fahrt nicht machbar ist, um dann von Peru direkt nach Chile zu fahren. Das wäre ein riesiger Umweg …. Unser Plan ist es jedoch von Bolivien über Argentinien nach Peru zu kommen.

Unsere Vermieterin muntert uns auf, laut ihr soll es den ganzen Tag schönes Wetter geben und der Regen bald aufhören :-). Na denn …

Tatsächlich, kaum habe ich Berta zum Hotel gebracht, hört der Regen auf und die Sonne lässt sich blicken. Also brechen wir hoffnungsvoll auf und vertrauen auf unser Glück.

Die ersten 40 Kilometer sind sehr einfach, da die Strasse neu gemacht wurde. Dann kommt eine Baustelle und wir stossen auf den alten Teil, die alte nicht asphaltierte Strecke. Auch hier kann man noch gut fahren 🙂 … bis wir dann an einen Fluss kommen, der über die Strasse führt.

Noch dazu ist die Abfahrt recht schlammig, um überhaupt bis ans Wasser zu kommen.

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Wir steigen ab und erkunden den Fluss zu Fuss. Die Furt, die darüber scheint nicht zu tief zu sein, also beschliessen wir die Herausforderung anzunehmen. Ulli wartet auf der anderen Seite um Erfolg oder Scheitern gebührend zu dokumentieren. Die Abfahrt bis zum Wasser mache ich noch recht vorsichtig, dann gibt es nur Gas und Hoffnung.

Es geht besser als gedacht, kurz vor dem anderen Ufer donnere ich zwar noch in eine tiefere Stelle, aber Masse schiebt und so komme ich heil durch und mit Schwung auch auf der anderen Seite hinauf.

Weiter geht es in Ungewisse. Die Strecke bleibt ohne Asphalt, dafür kommen immer wieder Passagen mit tiefem Schotter oder Sand und zum Teil leider auch fast ganz flüssigen Schlamm.

Aber wir schlagen uns gut. Oft fahren wir an Baustellen vorbei, wo die neue Strasse gebaut wird. In ein bis zwei Jahren sollen die Arbeiten hier beendet sein und nichts mehr an die Herausforderungen der Strecke von heute erinnern. Noch haben wir es aber nicht geschafft.

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Für die, die den Weg  nicht geschafft haben.

An einer Stelle werden wir schon auf den Untergrund der neuen Strasse geführt. Aber anstatt Asphalt ist der Belag eine 10 cm tiefe Schlammschicht. Mit unserem Gesamtgewicht von knapp 600 kg, eine echt harte Nummer. Eine Zeit lang geht es gut, aber nicht weit von ein paar Bauarbeitern entfernt, zieht es uns Berta unter dem Hinterteil weg und wir liegen im Dreck. Und das trotz Schritttempos oder vielleicht deswegen?

Die Bauarbeiter haben Ihren Spass, aber keiner bewegt sich uns zu helfen. Brauchen wir auch nicht, mit Moped hochwuchten haben wir ja schon ein wenig Erfahrung. Weiter geht es und zum Glück wandelt der Schlamm sich wieder in trockene Erde.

Auch die Landschaft ändert sich und wir sehen Berge in allen möglichen Farben und Formen. Wenn es nicht immer mal wieder Schlamm hätte, wär dies die absolute Traumstrasse.

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Auf halber Strecke machen wir eine Pause und verzehren unsere mitgenommenen Sandwiches. Kaum sitzen wir am Strassenrand kommt uns ein Franzose auf seiner 1200er Tenere entgegen.

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Wie üblich bei solchen Begegnungen in der Wildnis hält er an und wir unterhalten uns ein wenig. Leider spricht er kein Englisch so bleibt der kleinste gemeinsame Nenner, spanisch. Auch wenn ich immer noch kein Held der Sprache bin, können wir uns doch ganz gut verständigen.

Er kommt von Tupiza, unserem heutigen Ziel und weiss, dass die Strasse zwar kaum asphaltiert aber durchaus fahrbar ist.. Auch ein Blick auf sein Moped zeigt uns, dass er deutlich weniger Dreck hat wie wir, was uns hoffen lässt, dass der schlimmste Teil vorbei ist :-).

Tatsächlich ist es auch so. Wir finden sogar ein wenig Asphalt der Grossteil bleibt jedoch Schotterstrassen, aber nur noch mit sehr wenig Schlamm. Die Landschaft ändert sich noch weiter und erinnert zum Teil an den Wilden Westen der USA.

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Das haben auch schon andere vor uns festgestellt, sind doch einige Western in Bolivien und nicht in den Staaten gedreht worden.

Nach 210 Kilometer und 7 Stunden Fahrt haben wir es dann geschafft und kommen in Tupiza an. Unsere Unterkunft heisst Butch Cassidy, wenn wundert’s bei dieser Gegend.

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erschöpft, dreckig aber heil angekommen 🙂

Tag 224 – Grande Malheur in der Wüste

 

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Heute geht es in die Salzwüste, der Salar de Uyuni. Wüsten sind trocken und menschenleer. So die übliche Beschreibung.

Unserer Pensionswirtin warnt uns ebenfalls davor, dass wir uns verirren könnten und gibt uns den Rat den Jeeps hinterherzufahren, die 99,9% aller Besucher durch die Wüste chauffieren.

Damit unsere Reise hier nicht abrupt endet, wollen wir Ihrem Rat folgen. Vorher wollen wir noch den Eisenbahnfriedhof von Uyuni besuchen, der ebenfalls in der Jeeptour enthalten ist. Der ist nicht weit vom Städtchen entfernt und wir erreichen ihn schon nach wenigen Minuten.

Hier wurden alle möglichen alten Lokomotiven abgestellt und zum Tod durch Verrosten verurteilt. Allerdings sind die Teile sehr massiv und so wird das Verrosten wohl noch einige hundert Jahre andauern. Wir schlendern über das Gelände und bewundern die alten Stahlrosse und nach und nach kommen immer mehr Jeeps mit Touristen und füllen den Platz.

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Wir treffen auch einige deutsche und österreichische Touristen und sprechen mit Ihnen. Berta gehört neben den vielen Lokomotiven natürlich auch zum begehrten Fotoobjekt vieler.

Nachdem wir die alten Lokis genügend erkundet und fotografiert haben, machen wir uns auf dem Weg zur Salzwüste. Vielleicht noch ein Wort zum Wetter. Die Sonne scheint und alles ist prima :-), aber in der letzten Nacht und auch in den Tagen zuvor hat es heftig geregnet (wir erinnern uns -> Regenzeit in Bolivien 😉 ) und entsprechend riesig sind auch die Pfützen in Uyuni, die wir durchqueren müssen.

Wir fahren auf der Hauptstrasse rund 25 Kilometer und biegen dann Richtung Wüste ab. Der Weg ist nicht mehr asphaltiert, aber immer noch vernünftig befahrbar. Wir passieren einige Souvenirbuden in dem kleinen Ort und dann stehen wir auch schon am Anfang der Salar de Uyuni. Nur ist sie nicht trocken sondern überflutet und wir stehen am Rande eines Sees. So erscheint es uns zumindest :-). Auf jeden Fall sieht es cool aus, da der Himmel sich komplett im Wasser spiegelt.

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Ausserdem ist das Wasser nicht sonderlich tief, höchsten 10 – 30 Zentimeter. Ok, die Mopedstiefel sind wasserfest, also versuchen wir ein paar Schritte im Wasser. Der Untergrund erscheint fest und stabil.

Nachdem ich dann auch noch ein PKW vorsichtig an uns vorbei in das Wasser fährt und nicht versinkt, steht mein Entschluss fest und ich versuche es auch. Ulli ist eher noch skeptisch und so fahre ich erst mal eine kleine Runde alleine. Ein komisches Gefühl ist es schon auf einer riesigen Wasserfläche zu fahren. Ich fahre ca. 30 – 40 Meter in den ‚See‘ hinein, drehe dann aber wieder um. Schon kommen die ersten Jeeps und fahren langsam ins Wasser und verfolgen eine unsichtbare Strasse.

Nach ein paar Diskussionen einigen wir uns, etwas weiter in die Wüste einzufahren, aber immer in der Nähe der Autos zu bleiben. So fahren wir knapp einen Kilometer bis zu einem Punkt an dem einige Fahrzeuge stehen und die Leute Bilder machen.

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Die Gelegenhiet nutzen wir natürlich auch und fotografieren die surreale Landschaft. Durch die Weite und die Gleichheit von Himmel und Boden gehen sämtliche Perspektiven verloren.

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Zum Abschluss will ich noch eine kleine extra Runde alleine machen, um Ulli die Möglichkeit für ein paar Heldenfotos zu geben. So drehe ich mit stolz gerecktem Hals meine Runde, es schauen ja auch einige Touristen zu.

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Plötzlich bricht das Moped vorne eine und ich stecke in einem Loch. So ein Mist, zum Glück hat mich Berta nicht auch noch vorne über abgeworfen.

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Jetzt stehe ich da und kriege unsere KTM nicht alleine aus dem Loch, schlimmer noch ich habe das Gefühl, sie sinkt immer tiefer ein. Ich sehe unsere treue Reisegefährtin schon vollends verschwinden.

Derweil versucht Ulli mit allen Tricks die Jeepfahrer zu motivieren mir zu helfen. Die sind nur mässig begeistert, da sie sich nicht die Füsse nass machen wollen. Ein junges Urlauberpaar kommt jedoch sofort um dem gestrauchelten Helden zu helfen. Nach und nach kommen dann auch noch ein paar Fahrer, von Ulli fast zur Einbruchstelle geprügelt.
Mit vereinten Kräften bekommen wir dann Berta wieder befreit.

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Ulli erklärt mir, dass sie mich schon zuvor auf das Loch hingewiesen habe aber ich wohl wieder einmal nicht richtig zugehört habe.

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Egal wie, wir haben Schweineglück gehabt dass nicht mehr passiert ist.
Ausserdem hat es ein paar gute Bilder gegeben :-). Vorsichtig fahren wir wieder aus der Wüsste hinaus und achten darauf, genau dem gleich Weg zu nehmen auf dem wir eingefahren sind … Navi sei Dank geht das anhand der Trackingfunktion recht gut.

Jeder Mopedfahrer wird jetzt natürlich sagen, wie kann man nur mit seinem teurem Gefährt in Salzwasser rumfahren, da geht ja alles kaputt.

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Stimmt genau, wenn man es nicht gleich sauber macht. Daher haben wir auch schon vorher nach einer Waschmöglichkeit Ausschau gehalten, um Berta wieder salzfrei zu bekommen. Natürlich keine Waschstrasse wie bei uns, aber ein guter Platz wo wir mit Seifenlauge und Wasser alles wieder sauber bekommen.

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Nebst dem Moped machen wir auch gleich unsere Stiefel und die Hosen sauber. So gereinigt fahren wir wieder zurück nach Uyuni und bereiten uns für den nächsten Tag vor.