Ursprünglich wollten wir zuerst zum Grand Canyon und dann nach Las Vegas und hatten entsprechend schon eine günstiges Motel für 120 Dollar für 3 Nächte gebucht.
Allerdings hatten wir übersehen, dass wir auf der falschen Seite des Canyons waren. Das hätte bedeutet, über 400 km fahren zu müssen und auch zuerst an Las Vegas vorbeizukommen. Also Plan nochmal geändert und 3 Nächte vorher auch ein Motel gebucht.
In Zion war es schon recht warm geworden, 37/38 Grad. Las Vegas ist aber nochmal eine komplett andere Nummer. Als wir in der Stadt ankommen, zeigt die Temperaturanzeige des Mopeds 46 Grad an. Das Motel ist einfach aber gut und hat neben einem Aufzug auch einen Automaten, an dem man kostenlos Eis für die Kühltasche bekommt.
Wir sind etwas abseits vom Strip, Richtung Downtown untergebracht. Das ist der Bereich mit all den kleinen Wedding Chapels und nein, wir haben nicht geheiratet.
Gleich bei der Ankunft sehen einen DeLorean zusammen mit Doc Emett L. Brown, die für eine Hochzeit gebucht waren. Das wir etwas vom Strip weg sind, erweist sich als echter Glücksgriff. Es gibt viele tolle günstige Restaurants mit authentischem Essen.
So waren wir Thailändisch, Mexikanisch, Kubanisch, Chinesisch und auch Mazedonisch essen. Bei dem Chinesen gab es wirklich das gleiche wie auch in China, gegrillte Hühnerfüsse und ähnliches, aber auch fantastische Dim Sum.
In Las Vegas gibt es auch einen grossen KTM Händler und wir lassen die fällige Inspektion machen und neue Reifen montieren. Der Service war leider nicht so besonders. Ich bat extra die Bremsflüssigkeit zu wechseln, was aber vergessen wurde. Auf Nachfrage sagte man uns zuerst, es wäre gemacht worden. Nach einer Ulli-Intervention, wurde dies aber sofort nachgeholt … auf Kosten des Hauses.
Auf der Fahrt zum Händler sind wir noch cool ohne Helm gefahren und fast vor Hitze gestorben … abgesehen davon ist in Nevada Helmpflicht. Ich habe mir noch ein Tuch für den Kopf gekauft, dass mich dann mit Wasser getränkt vor einem Hitzschlag bewahrt hat.
Mittlerweile war unser Rekord 49 Grad Celsius. Danach waren wir nur noch mit Helm unterwegs.
Wer fährt heute noch Taxi.
Auf den Strip sind wir natürlich auch gegangen. Da Berta diesmal zu Hause bleiben sollte, haben wir Uber ausprobiert. Uber ist echt genial 🙂 Man lädt sich eine App aufs Handy und ruft darüber ein Fahrzeug zum gewünschten Ort. Beim Aufrufen gibt man das Ziel mit ein und bekommt einen ungefähren Preis genannt. Sowie ein Fahrer den Request annimmt, sieht man welches Auto kommt, mit welchem Kennzeichen und einem Bild vom Fahrer. Bezahlt wird über die App und das ganze kostet weniger als die Hälfte einer Taxifahrt. Auf dem Handy sieht man auch jederzeit wo das Fahrzeug gerade ist und wie lange die Wartezeit dauert. Mehr als 5 bis 10 Minuten geht es fast nie.
Die Fahrer sind durchwegs Privatleute, die sich etwas Geld dazu verdienen wollen und alle die wir gefragt haben, finden den Service echt toll. Nach der Fahrt kann man den Fahrer, Fahrzeug usw. auch noch bewerten.
Schade, dass man bei uns noch nicht so weit ist.
Lock out
Am zweiten Abend gehe ich noch kurz auf den Balkon, um trotz Hitze noch eine Zigarette zu rauchen. Kurz darauf kommt Ulli auch noch raus, mit der Zahnbürste im Mund. Ich sage noch ‚mach die Tür zu‘ damit das Zimmer nicht so warm wird, was sie auch brav macht.
Als Ulli wieder rein will, geht die Tür nicht mehr auf. Mist, das gibt es doch gar nicht! Ich rüttle und schüttle, die Tür bleibt fest verschlossen. Im zweiten Stock kann man auch leider nicht runterklettern. Da das Zimmer zur Seite rausgeht, sind unten keine Leute zu sehen. Beide sind wir schon im Pyjama und natürlich haben wir auch kein Handy dabei.
Endlich sehe ich jemanden und rufe um Hilfe. Kurz die Situation erklärt mit der Bitte an die Rezeption zu gehen, um nach Hilfe zu fragen. 15 Minuten später sehen wir jemanden vom Hotel unter dem Balkon auftauchen. Er sagt er, kann die Tür nicht öffnen, da sie von Ihnen nochmal extra verriegelt wurde … das wissen wir 😉
Jetzt müssen wir auf jemanden von der Maintenance warten. Alles in allem ging es knapp 50 Minuten bis jemand die Tür mit Gewalt aufgebrochen hat um uns zu befreien.
Ich habe danach nochmal geschaut, wie die Balkontür einrasten konnte und habe es nicht hingebracht. Das war wohl der Ulli-Faktor, der hier zugeschlagen hat.