Tag 112 – Sonnenaufgang auf dem Mayatempel

3:20 Uhr .. der Wecker klingelt. Manche Ideen hören sich bei der Planung deutlich besser an als bei der Ausführung. Wer quälen uns aus dem Bett und gehen im Dunklen durch den Dschungel bis zur Rezeption.

Dort warten schon einige andere Gäste. die ebenfalls den Sonnenaufgang gebucht haben. Es stellt sich aber heraus, dass wir eine Privattour haben und sogar noch einen Kaffee trinken können bevor wir los marschieren. Am Zugang zu den Tempeln müssen wir noch eine Earlybird-Fee entrichten und dann geht es weiter durch die Dunkelheit. Nach einer Stunde Fussmarsch sind wir am Fusse einer Pyramide angelangt. Hier werden wir eine steile Holztreppe bis zur Spitze nach oben geschickt. Oben angekommen treffen wir Madeleine aus Australien, sie war mit uns in der gleichen Sprachschule in Mexico.

Immer noch ist die Sonne nicht aufgegangen und mit rund 30 anderen Earlybirds sitzen wir auf der Spitze der Pyramide und warten auf Amanacer. Alle sind sehr leise und fast schon andächtig, nur ich werde von Ulli gerügt, weil im Dauer-Foto-Feuer der Verschluss meiner Kamera so laut ist. Wir hören wie der Urwald erwacht und langsam erhebt sich die Sonne hinter dem Horizont.

Der Himmel ist klar, aber immer mehr Nebelschwaden steigen aus dem Dschungel empor. Die Stimmung ist einzigartig und entschädigt das frühe Aufstehen komplett, hier wäre uns wirklich etwas entgangen.

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Nachdem die Sonne aufgegangen ist, verlassen wir die Pyramide und werden von unserem Guide noch durch die gesamte Anlage geführt. Wir haben ja jetzt schon viele archäologische Stätten besucht, aber Tikal war bis jetzt die Beste und eindrücklichste auf dieser Reise. Einzig Angkor Wat in Kambodscha kann dies noch toppen.

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Das schönste ist, wir haben die Anlage immer noch komplett für uns alleine. Als wir gegen 9 Uhr morgens die Ausgrabungsstätte verlassen, kommen uns schon die ersten Normalbesucher entgegen. Im Hotel bekommen auch noch ein ordentliches Frühstück. Als wir das Tikal Inn in den immer noch – vom Regenguss des Vortags – nassen Sachen verlassen, ist es ca. 10:30 und wir haben den Tag noch vor uns.

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Die Route heute führt uns nach Flores einer kleinen Insel nicht weit von Tikal. Offensichtlich hat es einige Überschwemmungen gegeben, denn der Weg zum Hotel ist überflutet und wir müssen über den Bürgersteig einen trockenen Pfad suchen.

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Diesmal haben wir keinen Parkplatz im Innenbereich, sonder müssen Berta auf der Strasse vor dem Hotel stehen lassen. Allerdings ist Flores sehr sicher, überall gibt es Videoüberwachung und ausserdem haben wir unsere Hülle um das Moped in den Stealthmodus zu versetzen.

Das Appartment ist sehr geräumig und es gibt auch noch eine Dachterrase mit Ausblick auf den See. Auf erwähnter Terasse treffen wir ein Paar aus Chile und können uns sehr nett auf deutsch unterhalten. Ricardo Gevert ist der Chef der Deutschen Schule in Chile und vermittelt uns auch noch einen Kontakt in El Salvador, der uns bei der Passage von Panama nach Kolumbien hilfreich sein könnte.

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In den letzten Wochen hatten wir auch zunehmend Probleme mit unserer Kette. Was mit einem leichten Knacken anfing, hat sich mittlerweile zu einem nicht zu überhörenden Krachen entwickelt. Schon vor einiger Zeit hat mir jemand aus dem Adventure-Rider-Forum einen Kontakt nach Antigua vermittelt. Dieser wiederum hat mir die Adresse des KTM Händlers in Guatemala City für die Kette und einen Kontakt nach El Salvador für neue Reifen vermittelt. Mit dem KTM Händler hatte ich jetzt schon länger Kontakt und morgen wird es dann soweit sein,  Berta bekommt einen neuen Antrieb 🙂

Am Mittag in Flores gönnen wir uns einen Bananasplit und danach in einem Cafe, eine Pizza und einen frisch gemachten Smoothie … die Reihenfolge von Dessert und so wird ja bekanntlich überbewertet ;-). Wir treffen auf Hana, einem Mann in Frauenkleidern wie es scheint. Bei einer Zigarette erzählt er/sie die Lebensgeschichte. Hana ist ein Zwitter und lebte lange auf der Strasse und ist jetzt in diesem Cafe untergekommen wo er/sie wohnt und am Abend Musik macht. Alles ein wenig schräg aber der Typ war nett und schien ganz in Ordnung.

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