Da uns die ganze Aliengeschichte immer noch etwas spanisch vorkommt, wollen wir heute in den Untergrund verschwinden.
Nicht weit von Carlsbad gibt es den Carlsbad Caverns Nationalpark. Dieser ist im Gegensatz zu allen anderen Parks in den Staaten komplett unterirdisch. 1923 entdeckte ein 16jähriger Junge eine riesige Höhlenlandschaft mitten in der Wüste. Diese Höhlen gelten als die grössten in der westlichen Hemisphäre.
Mit unserem Annual Pass haben wir wieder kostenlosen Zutritt zum Park. Wir kaufen aber noch zusätzlich eine Führung, die 50 Minuten später starten soll. Das heisst, wir müssen jetzt ganz geschwind in die Höhle absteigen.
Der Eingang ist wie ein Amphitheater gestaltet in dem man jeden Abend tausende Fledermäuse sehen kann, die zur Jagd aufbrechen. Schon kurz danach gibt es kein Tageslicht mehr in der Höhle.
Ein ordentlicher Pfad führt langsam immer weiter in die Tiefe. Die Höhle ist sehr geschickt beleuchtet, vorwiegend durch indirektes Licht. Wir laufen rund 2 km bis wir an dem Treffpunkt für die Führung ankommen. Hier gibt es auch noch Restrooms und eine kleine Cafeteria um Verpflegung zu kaufen.
Den grössten Teil der Höhle, den sogenannten Big Room darf man alleine betreten, man muss aber immer auf den Pfaden bleiben. Da wir eine Tour gebucht haben, kommen wir auch in die Bereiche, die sonst nicht zugänglich sind.
Zusammen mit rund 20 anderen Teilnehmern führt uns eine junge Rangerin durch eine faszinierende Höhlenlandschaft. Sie weiss gut über die Geschichte der Entdeckung aber auch der Entstehung der Höhle Bescheid. Es ist eine Tropfsteinhöhle mit wirklich riesigen Stalagmiten, Stalaktiten und noch zig anderen Formen.
An einer Stelle wird das Licht abgedreht und man bekommt einen Eindruck, wie es für die ersten Forscher war die Höhle zu erkunden. Es gibt auch heute immer noch Bereiche, die unerforscht sind. Die Führung geht fast 2 Stunden. Danach wollen wir natürlich auch noch den Big Room sehen. Für den gibt es auch einen Rundwanderweg für den wir nochmals 1 ½ Stunden benötigen.
Der Big Room misst an der breitesten Stelle 1222 Meter und an der tiefsten Stelle von Boden zu Decke über 100 Meter. Mit der Zeit wurde es auch recht frisch. Den ersten Teil mit der Führung habe ich noch kurzärmlig überstanden, für den Big Room hole ich doch noch ein Hemd und eine Jacke aus dem Rucksack … Ulli läuft mittlerweile schon im dünnen Daunenjäckchen durch die Gänge. Die Temperatur in der Höhle beträgt nur 13 Grad. Die Fotos sind meist ohne Blitz gemacht, deshalb manchmal auch etwas wackelig.
Am Ende unsrer Wanderungen sind wir froh das es sogar einen Aufzug gibt, der uns den anstrengenden Aufstieg erspart. Bei 38 Grad Aussentemperatur können wir uns rasch wieder aufwärmen.
Auf der Rückfahrt nach Carlsbad entgehen wir nur knapp einen Thunderstorm, der über der Wüste tobt.