Tag 148 – Rampensau

Der Tag ist gekommen 🙂 nach rund 22.000 km verlassen wir Panama und damit endgültig auch Nordamerika.

Mit einem Hoteltaxi fahren wir zum Flughafen. Der Check-In unserer Discount Airline mit eigenem Mini-Flughafen und das damit verbundene Prozedere geht ganz einfach und freundlich trotz anders lautender Informationen von Google. Der Flug hat etwas Verspätung, was nicht unerwartet ist, nur der stark klimatisierte Wartesaal ist etwas gar frostig. Sogar Gerhard friert!!! Ullilein sitzt schon mit Strickjackerl und Daunenjacke wie  im Iglu. Nach 2 Stunden landen wir erfolgreich in Bogota.

Am Flughafen müssen wir uns noch von einem Drogenhund beschnüffeln lassen während wir von einem Polizisten über Sinn und Zweck unseres Aufenthalts befragt werden. Dann sind wir auch schon draussen und somit auch endgültig in Kolumbien. Jetzt gilt es nur noch Berta zu finden.

Zum Glück ist der Frachtterminal nicht weit und nach einigen Fragen finden wir auch das richtige DHL Office. Dort bekommen wir unsere Frachtpapiere gestempelt und müssen nochmal 56 Dollar Rangier- und Admingebühren bezahlen. Danach müssen wir zum Zoll um die Einreise unseres Mopeds anzumelden. Auch das ist nicht weit und schon ein paar unschuldige, fragende Blicke später sitzen wir vor dem Schreibtisch des richtigen Beamten.

Der obwohl schon älter hat das wohl noch nicht so oft gemacht, aber mit Hilfe seines Kollegen haben wir es nach einer Stunde geschafft. Mit den finalen Dokumenten tappern wir zurück ins DHL Büro. Noch ein paar Stempel auf ein weiteres Zettelchen und dann dürfen wir mit einer Sicherheitsweste gekennzeichnet zum Moped.

Berta ist noch komplett verpackt und das gesamte Paket wiegt zwar ein Kilo weniger aber alles scheint vollständig. Die Jungs vom Frachtteam helfen uns beim Auspacken …. jupiduu – alles ist noch in Ordnung. Leider haben unsere Helme etwas gelitten, da wir sie unter dem Moped platziert haben. Mit Hilfe des Bordwerkzeuges kommen Spiegel und Scheibe wieder an ihren Platz und auch die Batterie wird angeschlossen.

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Jetzt sind wir fast fertig. Es kommen natürlich die üblichen Fragen, wo geht es hin, wie gross ist der Motor und so weiter. Die letzte Hürde ist noch das Gebäude zu verlassen. Der Frachtraum ist knapp 1,50 Meter über dem Boden damit die LKWs beladen werden können. Also wird eine Rampe gebaut über die ich abfahren soll. Die Rampe ist zwar steil und schmal aber für einen echten Offroad-Crack kein Hindernis. Ulli wartet schon unten um die Abfahrt zu dokumentieren.

Leider habe ich ein kleines Detail vergessen. Die Federung ist immer noch auf die leichteste Stufe eingestellt und kaum bin ich auf der Rampe fängt das voll beladene Moped auch schon an zu schwanken und zieht mich nach rechts von der Rampe runter. Ein allgemeiner Aufschrei geht durch die beobachtenden Frachtarbeiter und ich komme mit dem Vorderrad von der Rampe ab und krache einen halben Meter direkt nach unten. Zum Glück habe ich keine Zeit um irgendwie zu reagieren und so schaffe ich es wider erwarten ohne Absturz.

Das war so richtig knapp. Ich hätte mir und Berta zwischen den Rampen locker alle Knochen brechen können. Das mit der Federung ist mir dann später auf Ullis Nebenbei-Frage eingefallen ‚Gell, die Federung hast du wieder zurück gestellt oder?‘. Nix passiert, Glück gehabt 🙂 … muss auch sein.

Unser Hotel ist nicht weit vom Flughafen und so schaffen wir es recht zügig durch den dichten Abendverkehr dort anzukommen. Im Hotel stellt sich dann die Parkplatzfrage. Die Hotelparkplätze sind normale Parkplätze an der Strasse. So fragen wir ,ob wir Berta nicht direkt vor dem Hotel abstellen können. Der Chef des kleinen Hotels reagiert sehr souverän und macht die Eingangstür ganz auf und schon schieben wir Berta zu ihren Schlafplatz gleich neben der Rezeption.

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Das ist natürlich perfekt und wir können uns beruhigt in unserem Zimmer einrichten. Es ist Abend und kalt, aber es regnet nicht!! Viva Colombia 🙂

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