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Tag 35 – Clark Fork nach Wallace 170 km offroad

Die Strecke am Vortag hat uns ehrlich gesagt schon etwas stutzig gemacht, da heute 170 km Backcountry Discouvery Routes anstehen. Am Abend habe ich noch etwas im ADVrider Forum recherchiert und gefragt, ob jemand der die Strecke kürzlich gefahren ist, weiss wie der Zustand ist.

Zwei haben sich gemeldet und geschrieben die Strecke wäre OK. Beide sind aber mit kleinen Maschinen ohne Beifahrer und wenig Gepäck gefahren. Zumindest ist die Strecke nicht nach 100 km gesperrt.

Wir kaufen noch etwas Proviant und treffen einen weiteren KTM Fahrer, der zum einen die gleiche Maschine hat wie wir und auch noch die gleiche Strecke fahren möchte.
David ist ein Australier, der schon seit 15 Jahren in Aspen Colorado lebt. Er hat sich zur Aufgabe gemacht alle bekannten Offroad Strecken der USA in einem Jahr zu befahren und dann ein Buch darüber zu schreiben. Er schaut etwas skeptisch als wir ihm sagen, dass wir den Track fahren wollen. Aber da er die letzten zwei Wochen alleine gefahren ist, freut er sich doch als ich vorschlage die Strecke zusammen zu fahren.

Vor allem ist David ein echter Bär. Gross und stark und somit die ideale Hilfe, wenn wir in einem Graben stecken bleiben sollten. Der Weg hat zwar einige Washouts, Schlaglöcher und tiefe Spurrillen durch starken Regen, ist aber insgesamt gut zu fahren. David ist doch erstaunt wie gut wir die Strecke meistern. Es geht vorwiegend durch den Wald, manchmal mit ordentlichen Anstiegen. Immer wieder kommen wir an tolle Aussichtspunkte an steilen Abhängen.

Nach ungefähr der Hälfte machen wir Rast an einem Ranger Stützpunkt, wo es einige komfortable Hütten zu mieten gibt. Natürlich kommen kurz nach dem wir an einer davon angehalten haben, die Mieter und schauen auch etwas mürrisch als sie sehen, dass wir Ihre Gartenstühle belegt haben. Wir schieben die Mopeds etwas zur Seite, um Ihnen Platz für die Zufahrt zu machen. Leider habe ich Berta nicht ganz so ordentlich auf den Seitenständer gestellt und die ganze Fuhre fällt um. Dabei erwischt sie auch noch Ulli, aber zum Glück ohne Verletzungen. Gemeinsam mit Davids Kräften steht das Moped auch gleich wieder und augenscheinlich ohne Schaden.

Weiter geht es durch den Wald zu unserem Tagesziel Wallace. Als wir endlich ankommen, bin ich doch etwas geschlaucht, da ich viele Passagen im Stehen fahren musste und nicht allen Schlaglöchern ausweichen konnte. Wir haben wir ein Motel bereits vorreserviert und nach einem gemeinsamen Abendessen mit David verabschieden wir uns noch und fallen dann erschöpft ins Bett.

Tag 34 – Backcountry Discovery Roads

Heute soll es off Road gehen. Die Backcountry Discovery Roads (BDR) sind Strecken, die über meist nicht asphaltierte Wege oder Trails quer durch das Hinterland führen.

Wir wollen in die Idaho BDR einsteigen und mal schauen wie es so funktioniert. Über die Schwierigkeiten der einzelnen Strecken gibt es keine genauen Aussagen, aber der Idaho Track soll eher einfach sein.

Unsere erste Strecke führt nach Clark Fork, nicht besonders weit von Sandpoint entfernt. Um den Einstieg zu erleichtern, fahren wir nur den Beginn der Route mit Gepäck und wollen dann später über die normale Strasse nach Clark Fork. Dort entladen wir und rollen den zweiten Teil dann ohne Gepäck von hinten auf.

Der erste Teil läuft wie erwartet sehr einfach, Schotterstrassen sind wir bereits hinreichend von Alaska gewohnt. Kaum sind wir in die BDR eingestiegen, kommen wir an einer riesigen Lama oder Alpaca Farm vorbei. Genau einsortieren können wir die Tierli nicht, auf jeden Fall sehen Sie sehr herzig aus (… megahärzig um genau zu sein Anmerkung Ulli ). Es geht nicht sehr lange und wir sind auch schon in Clark Fork angekommen.

Jetzt noch den anderen Teil, aber ohne Gepäck, wobei die Koffer und der Tankrucksack am Moped bleiben. Wieder auf Schotterstrassen geht es in den Wald, wo wir nach wenigen Kilometer ein Schild ‚Road closed’ sehen. So etwas hält aber echte Abenteurer kaum auf. Frohgemut geht’s weiter, die Strasse ist durch zwei grosse Betonblöcke blockiert, aber in der Mitte hat es noch einen schmalen Durchgang (extra für uns).

Weiter geht es und der Weg scheint immer noch normal, nur die Schlaglöcher haben etwas zugenommen. Plötzlich stehen wir vor einem riesigen Loch. Offensichtlich haben hier sehr schwere Unwetter 15m von der Strasse komplett weggespült. Wir halten an und betrachten die Sache genauer. Am Rand gibt es einen Bereich, den ich mit einer kleinen Enduro gut fahren könnte. Nicht lange und mein Entschluss steht fest, das muss auch mit der dicken Berta gehen. Ulli positioniert sich auf der anderen Seite um, falls es doch schiefgeht, zumindest ein paar Fotodokumentationen zu machen. Nicht ganz so elegant wie andere es machen würden, aber ich komme doch einigermaßen gut durch.

Jetzt ist die Strasse wieder uns und wir fahren weiter. Es geht problemlos 300 bis 400 Meter bis ein umgestürzter Baum die Fahrbahn blockiert. Auch hier finden wir eine Umfahrung, diesmal durch den Wald.

Die Weiterfahrt ist aber trotzdem sehr schwierig, der Weg besteht jetzt nur noch aus grossen Steinbrocken. Ulli steigt sicherheitshalber ab und ich prügele unsere Berta auch über dieses Hinderniss. Weiter geht es, aber nicht mehr weit. Diesmal kommt das endgültige Aus. Die Strasse ist wieder komplett weggerissen, aber diesmal so tief, dass ich auch mein Mountainbike tragen müsste. Selbst wenn wir dieses Hinderniss überwinden könnten, wird es sehr wahrscheinlich so weitergehen.

Also alles wieder zurück … prima! Und ich war schon erleichtert, dass ich das erste Hinderniss nur einmal fahren musste. Der Rückweg klappt ebenfalls ohne Stürze und den Weg über die letzte (vorher das erste) Challenge wird sogar von Ulli gefilmt. Alle die den Film sehen und meinen, das ist doch easy, sollen im Hinterkopf behalten, dass wir nur zu zweit sind und das Moped nach einem Sturz kaum aus dem Graben heraus bekommen würden. Aber es ging ja alles gut.

Zurück nach Clark Fork erkunden wir noch die nähere Umgebung und treffen an einem netten Platz am See ein Pärchen auf einer KTM 990 Adventure. Sie erzählen uns, das sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind und neben der Adventure auch noch zwei Trial Motorräder auf dem Anhänger mit sich führen. So würden wir uns das auch gefallen lassen.

Tag 33 – Sandpoint

Weiter geht es Richtung Sandpoint. Unserem nächsten Ziel, wo wir in die Idaho Back Country Discovery Routes einsteigen wollen. Die Fahrt ist gleich schön wie zuvor und kurz vor Sandpoint überschreiten wir die Grenze nach Idaho.
Sandpoint ist ein bekanntes Skigebiet und hat sogar ein Schweitzer (Schreibweise à la Idaho) Mountain Ressort. Wir finden ein günstiges Hotel, Ullis Recherchen sind immer die Besten und haben sogar einen Whirlpool gegenüber von unserem Zimmer.

Tag 32 – Quer durch Washington

Obwohl Doug und Penny uns einladen auch noch den 4. Juli – den Independence Day – bei Ihnen zu verbringen, zieht es uns weiter. Wir waren froh, die Nacht in Ihrem tollen Haus verbringen zu können, aber möchten Ihnen nicht zu lange zur Last fallen. Ausserdem gibt es noch die Chance meinen Bruder in San Franzisco zu treffen. Nach einem leckeren Frühstück fahren wir weiter und reisen quer durch den Staat Washington.

Um ehrlich zu sein hatten wir überhaupt keine Ahnung von den nördlichen Staaten der USA. Herrliche Landschaften, Berge, Seen und Flüsse und sehr moderate Temperaturen. Wir fahren den ganzen Tag und landen in Omak einem verschlafenen Nest, mit Tankstelle und Safeway Supermarkt. Dort kaufen wir zwei grosse Steaks für nur 6 Dollar und es gibt sogar Alkohol im normalen Supermarkt zu kaufen. Jeder Staat hat hier seine eigenen Regeln.

Tag 31 – Back in the USA

Wir haben gestern noch neue Nachbarn auf dem Campground bekommen. Zwei Jungs, die mit einem selbstgebauten Liegerad auf drei Rädern quer durch Canada fahren, 4000 Kilometer haben sie schon bis Vancouver gemacht. Stolz zeigen sie uns ein Video, wo sie mit 76 km/h einen Hügel runter fahren, gut dass beide einen Helm tragen.

Wir brechen heute unser Zelt ab und fahren nach Seattle in Washington. Nicht mehr weit vor der Grenze machen wir noch einen Stopp um unsere letzten kanadischen Dollar auszugeben und etwas zu essen. Wir landen in einem vietnamesischen Restaurant in dem ausschliesslich Vietnamesen sind … und wir. Die Bedienung erklärt uns genau was es zu essen gibt, da wir von den meisten Speisen noch nie etwas gehört haben. Wir bestellen Frühlingsrollen in Reispapier mit Shrimps und Schweinefleisch und eine Suppe mit Vermiselli-Nudeln und Meeresfrüchten. Das war echt super und macht Lust auf Vietnam.

Jetzt geht es weiter Richtung Grenze. Wir sehen noch einen Waldbrand, der eine riesige Rauchwolke produziert. An der Grenze stehen wir im Stau. Wir können durch geschicktes Manövrieren ein paar Meter gut machen und endlich sind wir nach ungefähr 30 Minuten dran. Der Grenzer schaut unser Nummernschild an und muss erst einmal in einem Buch nachschlagen, wie er es einzuordnen hat.

Diesmal gibt es keine Fragen nach Guns, sondern nur wie lange wir bleiben wollen, warum und ob wir in der USA arbeiten möchten. Wir verschweigen tunlichst den Apfel den Ulli geschmuggelt hat und auch ein altes Stück Holz, das wir illegal einführen. Hier muss ich eine kurze Erklärung einschieben.

Das Aufbocken unserer Berta mit allem Gepäck war jedes Mal eine echte Herkulesaufgabe. Alleine hatte ich überhaupt keine Chance und ohne Ullis Mithilfe hätten wir sie nie auf den Hauptständer bekommen. Ich habe länger recherchiert und gegrübelt, ob ich nicht den Hauptständer umbauen lassen soll. Am Ende habe ich in einem Forum gefunden, das jemand ein Holzbrett genommen hat um die alte BMW seines Vaters aufzubocken. Die Idee fand ich einen Versuch wert und zufällig habe ich auf dem Campingplatz ein Brett gefunden, das genau richtig war. Jetzt fahren wir mit dem Hinterrad auf das Brett und schon geht das Aufstellen wie von alleine. Die gute alte Physik hilft doch immer wieder.

Holz darf man allerdings nicht in die Staaten einführen, deshalb haben wir unser neues Tool gut unter den Taschen versteckt. Der Zöllner kontrolliert nicht weiter, kommentiert nicht mal den handschriftlichen Eintrag vom letzten Grenzübertritt und schon sind wir in den USA. Wir bleiben auf den grossen Highways und fahren nach Seattle, wo wir Doug und Penny besuchen wollen.

Als wir ankommen, sind wir erst einmal geplättet – eine bessere Lage für ein Haus kann man sich kaum vorstellen. Sie wohnen etwas ausserhalb von Seattle in einem kleinen Ort direkt an der Steilküste mit einem wahnsinnigen Blick auf den Pazifik. Wir werden ganz herzlich begrüsst und dürfen die Nacht im Zimmer einer der beiden Töchter verbringen. Es gibt sehr leckeres Homemade Abendessen und ein gutes Bier … fast wie zu Hause. Doug richtet gerade seine Tourenski, da er ein paar Tage später mit seiner Tochter Brita eine Skitour machen möchte, nur 1 Stunde von Seattle entfernt.

Tag 30 –Whistler, Jumping skills required

Am nächsten Morgen stehen wir zeitig auf und machen uns auf den Weg nach Whistler.

Whistler liegt rund 115 km nördlich von Vancouver und ist auf einer wunderbaren Strasse entlang der Küste gut zu erreichen. Whistler ist ein bekanntes Skigebiet und im Sommer ein Eldorado für Downhill Mountainbiking. Ich buche ein Paket mit Ausrüstung, Downhillbike und einem Guide. Das Mädel aus Holland bei der ich alles buche erzählt mir gleich das im Restaurant über dem Bikeverleih das Spiel Deutschland – Italien live übertragen wird.
Da wir noch etwas Zeit haben, gehen wir gleich nach oben und können das Spiel verfolgen. Auf einer grossen Leinwand wird Zeitgleich Baseball übertragen.
Ich kann die Bedienung aber überzeugen, dass sie das Fussballspiel auf den grossen Bildschirm schalten. Leider immer noch mit dem Ton vom Baseballmatch. Nachdem auch einige andere Gäste reklamieren, bekommen wir auch den passenden Ton zum Spiel dazu. Fussball ist doch populärer in Nordamerika als ich gedacht hatte. Nach dem 1:0 für Deutschland muss ich leider 😉 zum Biken … alles kann man halt doch nicht haben.

Ich habe schon bei der Anmeldung gesagt, dass ich ein expierenced Biker bin und auf gar keinen Fall in irgendeine Anfängergruppe möchte. Nachdem ich mein Bike und alle möglichen Knie und Ellenbogenschützer nebst Integralhelm und Handschuhe bekommen habe, muss ich draussen auf meine Gruppe warten.

Nicht lange und ich werde von einem jungen wilden Typen angesprochen, ob ich der Swiss Guy bin, der schon viel Erfahrung hat. Robbie, der Guide stellt mir Stuart vor, der schon am Vormittag mit Ihm gefahren ist. Auf die Frage ob es ok für mich ist etwas Jumptraining zu machen, muss ich zwar kurz schlucken, aber will natürlich nicht zurückziehen. Stuart beruhigt mich und sagt, dass er auch nicht springen kann, aber am morgen schon Drops von 1- 2 Meter gemacht hat ohne das etwas passiert ist. Sehr beruhigend…

Das schöne beim Downhillbiken ist, dass man ausschliesslich mit dem Skilift bergauf fährt und all seine Kraft und Kondition für das Bergabfahren verwenden kann. Oben angekommen gehen wir als erstes auf eine Anfängerschanze, die nur etwa 1,5 Meter hoch ist. Robbie erklärt wie es funktioniert und eigentlich sieht es recht leicht aus, wenn man es kann. Die ersten Sprünge sind noch etwas zaghaft, aber so langsam habe ich Blut geleckt und springe immer höher und weiter. Leider habe ich die Flugphasen Steuerung noch nicht so ganz im Griff und so geht es nicht lange und nach einem tollen Absprung komme ich in Schieflage und es haut mich ordentlich hin. Zum Glück habe ich brav die ganzen Schützer angezogen, sodass sich der Schaden halbwegs in Grenzen hält und ich nur ein paar Schrammen abbekomme. Noch ein paar Übungssprünge und dann fahren wir die verschiedensten Trails den Berg hinunter. In der Regel sind es Trails die darauf hinweisen das Jumpingskills erforderlich sind. Nebst den Sprungschanzen, die zum Glück immer markiert sind, gibt es etliche Kurven mit Steilwänden in die man sich gefühlt bis in die vertikale hineinlegen kann.

Irgendwann hält Robbie an und sagt da vorne kommt ein Drop. Der ist aber ganz leicht, da man nur sein Gewicht nach hinten verlagern muss. Na prima, so richtig weiss ich aber immer noch nicht was ein Drop ist. Aber bevor ich fragen kann, ist unser Guide auch schon los gefahren. Er hat noch darauf hingewiesen, das man eine gewisse Grundgeschwindigkeit nicht unterschreiten sollte. Ich fahre ihm hinterher, bis er auf einmal verschwunden ist. Als ich an der Kante angekommen bin, weiss ich auch warum. Es geht rund 1,5 Meter senkrecht nach unten, aber fürs Bremsen ist es schon zu spät. Erstaunlicherweise klappt es recht gut und bevor ich nachdenken kann, bin ich schon unten und fahre ohne Sturz weiter.

Als nächstes kommen Roller. Die sind zwar nicht ganz senkrecht, dafür aber umso länger. Diesmal zerbröselt es Stuart, zum Glück aber auch ohne Verletzung.

Ich hätte bestimmt auch ohne Guide fahren können, wäre aber nie auf den Gedanken gekommen, die extremen Strecken zu fahren die wir gemacht haben. Um extrem etwas zu relativieren, unsere Sprünge waren zwar gefühlt ewig hoch und unendlich weit, aber in Wahrheit wohl nie mehr wie 1 bis 2 Meter. Die ganzen jungen Burschen springen zum Teil über 10 Meter weit und mindestens 3 Meter hoch. Aber das wird wohl nicht mehr meine Liga :-).

Nach 3 Stunden mit Guide fahre ich noch eine Runde mit Stuart alleine. Stuart ist aus England, lebt aber auf Maui in Hawaii und arbeitet dort als Astronom. Es ist immer wieder interessant, welche Leute wir auf unserer Reise kennenlernen. Er lädt uns auch ein ihn in Maui zu besuchen, aber leider ist Hawaii kaum mit dem Motorrad zu erreichen. Vielleicht ergibt sich aber noch irgendwann die Möglichkeit. Auf unserer letzten Abfahrt schliesst sich noch Dylan aus Seattle an. Er hat Probleme mit seinen Bremsen und kann deshalb nur noch langsam cruisen … da ist unser Tempo genau richtig für ihn. Dylan hat seine Gopro dabei und verspricht uns die Aufnahmen, die er von uns gemacht hat per Mail zu schicken. Wahrscheinlich sind meine Sprünge dann nur noch 10 cm hoch, aber cool wäre es schon mich mal beim Biken von hinten zu sehen.

Tag 29 – Canada Day

Am 1. Juli ist der Nationalfeiertag Canadas, den wir uns nicht nehmen lassen wollen.
Ulli ist schon ganz wild auf die Parade. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und überall gibt es Festivitäten. Wir starten in Granville Island und sehen viele Strassenmusiker, Akrobaten und sonstige Veranstaltungen aller Art. Nach einem leckeren Mittagsnack direkt am Wasser geht es weiter zum Canada Place.

Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Platz vorbei an dem Marihuana und Haschkekse in aller Öffentlichkeit verkauft und konsumiert werden. Es gibt einige Polizisten am Rande des Platzes aber niemand greift ein. Auf die Frage an einen der Polizisten, ob das legal in Canada ist, erfahren wir, dass zwar nicht, aber es wird geduldet. Verhältnisse wie in Holland. Nein, wir haben nichts gekauft oder ausprobiert.

Am Canada Place angekommen sind wir leider schon etwas zu spät ,da der Platz gerade geräumt wird. Aber nicht mehr lange und die Parade geht los.

Es fängt mit einer Polizeistaffel auf Harley Davidson an, die mit lauten Mopeds wilde Slalomfahrten zum Besten geben. In Deutschland würden die Maschinen bestimmt sofort wegen des Sounds konfisziert werden ;-).

Danach kommen immer wieder Gruppen mit den verschiedensten Einwanderernationen in Ihrer Landestracht, aber alle mit Stolz auch Kanadier zu sein. Allen voran viele Chinesen, aber auch Türken, Philippinen, Schotten, Japaner, Indonesier, Syrer und noch viele mehr. Deutsche, Schweizer oder Österreicher sehen wir leider nicht. Nebst den nationalen Gruppen gibt es aber auch einige Firmen, Versicherungen oder Pizzaketten, die an der Parade teilnehmen. Ein buntes Mischmasch geprägt von guter Laune.

Das Feuerwerk später am Abend sparen wir uns aber da wir schon recht groggy vom vielen Laufen und Stehen sind. In der Nähe unseres Campingplatzes finden wir ein schönes Restaurant mit toller Musik und super guten Essen.

Mittlerweile hat sich auch Doug gemeldet, sie sind am Wochenende auf einer Hochzeit aber laden uns für Sonntagabend zu sich nach Hause ein.

Tag 28 – Vancouver

Am nächsten morgen ziehen wir wieder weiter und erreichen nach 30 km Nanaimo.
Dort nehmen wir die Fähre nach Vancouver. Die Fahrt geht 1 ½ Stunden und schon sind wir in Vancouver.

Jetzt ist wieder einmal Camping angesagt. Wir finden einen schönen Campground mit Swimmingpool und Jacuzzi etwas ausserhalb von der Innenstadt. Ohne Gepäck erkunden wir Vancouver und erkennen viele Stellen wieder, die wir schon vor 2 Jahren gesehen haben.

Am Abend schreiben wir noch ein Mail an Penny und Doug, die in Seattle wohnen. Doug kam überraschend mit Janne und Jupp auf unsere Abschlussparty in Überlingen. Dabei hat er uns aufgefordert uns zu melden, wenn wir in die Nähe von Seattle kommen. Aber erst ist noch etwas Kanada angesagt.

Tag 27 – Carol und Dan

Heute wollen wir nach Qualicum Beach, um Carol und Dan zu besuchen.

Wir kommen gegen 13:00 Uhr an und werden ganz herzlich von Dan empfangen. Die beiden wohnen in einem sehr schönen Haus, direkt am Rande eines Golfplatzes und nur ein paar Meter vom Ozean entfernt. Dan bietet uns spontan an, die Nacht bei Ihnen im Gästezimmer zu verbringen.

Wir machen einen kleinen Spaziergang ans Meer und Dan zeigt uns die Nachbarschaft.
Beide haben einige Zeit in Deutschland gelebt und waren Lehrer für die Kinder Kanadischer Soldaten, die in Deutschland stationiert waren. Später kommt auch Carol von einer Yogastunde nach Hause. Sie freuen sich, dass wir Ihr Angebot annehmen und bleiben. Wir fahren mit dem Auto noch ein wenig durch die Gegend und Carol zeigt uns die Sehenswürdigkeiten rund um Qualicum Beach.

Wir halten noch an einem Laden namens Goats on Roof an. Hier gibt es Pumpernickelbrot J und Schweizer Käse aus Kaltbach (in der Nähe von Sursee) zu kaufen. Die Ziegen auf dem Dach sehen wir auch und natürlich viele Touristen, die wie wir Produkte aus der Heimat kaufen. Qualicum Beach ist ein wunderschöner Flecken auf dem man es sehr gut aushalten kann.

Beim Abendessen erzählt Dan das er 7 Jahre bei den Mounties war der berühmten berittenen Polizei Kanadas. Ein echter Mounty, wer hätte das gedacht.