Tag 80 – Durch die wilden Berge

Es ist an der Zeit unseren Blog wieder weiter zuführen, wir haben uns etwas Pause in Tulum gegönnt und vor allem eine Sprachschule besucht. Doch dazu komme noch später.

Nachdem wir Oaxaca hinter uns gelassen hatten ging es endlich Richtung Meer. Hierfür haben wir den kürzesten aber nicht unbedingt einfachsten Weg ausgesucht. Unser Tagesziel heisst Cosamaloapan und liegt nicht mehr weit von der Küste entfernt. Die kürzeste Verbindung geht über die Berge und hat ca 280 Km.

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In Oaxaca waren wir auf ungefähr 2100 Metern Meereshöhe und unser Zielort liegt ziemlich auf Meeresniveau. Als wir losfahren ist unser Tank nur halbvoll deshalb wollen wir am Ortsausgang nochmal tanken. Aber wie es so ist, es hat viele Tankstellen und man glaubt es kommt immer noch eine und auf einmal gibt es dann gar keine mehr. Das Navi zeigt uns die nächste Tankstelle in ca. 60 km das sollte locker reichen. Die Strasse ist schmal und kurvig und stetig geht es bergan.

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Endlich kommen wir zu einer Ortschaft mit Tankstelle. Natürlich verpassen wir gleich die erste Abzweigung dorthin. Wir bleiben nach wie vor auf der Landstrasse, die sich am Ort vorbei schlängelt. Nach 2 km kommt die nächste Abfahrt zur Tankstelle, die laut Navi irgendwo im Ort sein muss. Ulli’s Bedenken dass der Weg steil und schmal ist ignoriere ich geflissentlich, glaube ich doch dem Navi mehr.

Leider ist die Strasse auf die wir abbiegen wirklich recht – um nicht zu sagen extrem – steil. Egal das schaffen wir schon … Zwei Kurven weiter wird es dann nochmal steiler und am Ende des Weges blockieren zwei Metallpfosten den Weg. Mist umdrehen geht auch nicht, bei der Schräge kippen wir garantiert um, vor allem mit unserem ganzen Gepäck. Die letzte Hoffnung irgendwie durch die Absperrung zu passen, erfüllt sich auch nicht. Wir halten auf gefühlten 40 Grad Steigung an und legen unser Moped erst mal elegant auf die Seite. Perfekt eine super Ausgangslage.

Ulli geht los um jemand zu suchen, der uns vielleicht helfen kann Berta wieder aufzurichten. Nach einem ersten erfolglosen Versuch aber in perfektem Spanisch „Hay un hombre?? muy fuerte??  rapido??? por ayuda …  nosotros moto grande problema“ findet sie einen jungen kräftigen Burschen, der mir hilft.

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Ulli konnte derweil zum Glück die Pfosten demontieren so das der Weg frei ist. Das Moped ist mit Hilfe des jungen Mexikaners wieder aufgerichtet, ich setze mich fix drauf und werfe den Motor schon mal an. Da beginne ich samt Moped und angezogenen Bremsen nach hinten bergab zu rutschen, wie gesagt es war so richtig steil. Ich gebe Gas und irgendwie bekommen die Stollenreifen wieder Grip und ich schiesse nach oben. Mann, das war echt knapp und ein zweites Ablegen hätte wohl auch noch Schaden angerichtet.

Auf unsere Frage, wo denn die verdammte Gasolinera ist, erfahren wir, dass sie auf der Hauptstrasse nur ein paar hundert Meter weiter vorne ist. Also war die ganze Aktion noch dazu völlig für nichts.

Voll getankt und nass geschwitzt geht es weiter. Irgendwann erreichen wir den höchsten Punkt der Route bei etwas über 3000 Metern. Nach einer kurzen Stärkung mit Mole Poblana con Pollo in einem kleinen Gasthaus geht es jetzt bergab. Was jetzt folgt ist unglaublich und gibt es in Europa wohl nirgendwo. Wir fahren eine sehr schöne Strasse in gutem Zustand und eine Kurve nach der anderen von 3000 bis auf 0 Meter in einem Rutsch durch. Wahnsinnig anstrengend aber extrem chido (cool).

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Unten angekommen sieht die Vegetation wieder komplett anders aus, kein Wunder, und wir haben wieder rund 38 Grad im Schatten.

Nicht mehr weit und wir sind in Cosamaloapan angekommen. Der Ort bietet nicht viel, aber es langt für ein paar Bier und ein günstiges Essen 🙂

3 Gedanken zu „Tag 80 – Durch die wilden Berge

  1. hallo ihr abenteurer, schön daß es euch gut geht. wir sind schon angefangen, uns sorgen zu machen. ja ihr beiden, es gibt solche und solche (straßen). irgendwie sucht ihr euch
    immer die härtesten raus. weiterhin gute reise und viel spaß. der weg ist noch weit, aber ihr habt auch schon viel geschaft. seit vorsicht und genießt eueren trip. janne & juppi

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