Archiv für den Monat: Juni 2016

Tag 18 – Dease Lake

Am morgen fahren wir gleich zu und wollen in Watson Lake frühstücken. Nach 20 km kommen wir an und nehmen in einem von aussen eher unscheinbaren Restaurant wieder mal ein echtes Nordamerikanisches Frühstück zu uns.

Am Eingang des Ortes gibt es einen Schilderwald mit mehreren Hundert Strassen- und Ortstafeln. Jeder der davon weiss, bringt von zu Hause ein Schild mit und kann es dort anbringen. Wir sehen auch viele Ortstafeln aus Deutschland und der Schweiz. Sieht echt cool aus.

Es geht wieder ein Stück zurück und wir verlassen wir den Alaska Highway endgültig um auf den Highway 37 abzubiegen. Diese Strasse ist deutlich schmaler, macht aber auch mehr Spass wegen der vielen Kurven und schönen Aussicht. Auf knapp 900 Meter Höhe fahren wir bis nach Dease Lake, einem weiteren kleinen Ort mit vielen Indianern und einem riesigen Supermarkt. Im Northway Motor Inn checken wir ein und haben ein tolles Zimmer mit Küche.

Tag 17 – Shit happens on the Alaska Highway

Diesmal verlassen wir Whitehorse endgültig und fahren auf dem Alaska Highway Richtung Süden, 450 km liegen vor uns.

Nach ca. 170 km machen wir einen Tankstop in Teslin Lake und essen eine Kleinigkeit zu Mittag. Auf der Route sind einige Motorräder unterwegs, die aber fast alle nach Alaska fahren wollen. So gibt es bei jedem Stopp immer wieder nette Gespräche mit anderen Bikern.

Als wir in Teslin starten, müssen wir gleich über eine Brücke, die nur einen Gitterrost als Fahrbahn hat. Auf der Brücke verhält sich unsere Berta schon etwas merkwürdig, was wohl dem Gitter zuzuschreiben ist.

Aber auch auf der Strasse lässt das etwas andere Fahrverhalten nicht nach. Jeden Tag wollte ich mal den Reifendruck zu überprüfen, wir sind doch schon über 4000 Kilometer unterwegs. Egal das wird schon halten, heute Abend werde ich aber auf jeden Fall die Reifen kontrollieren.

Wir schaffen noch 30 km, dann passiert es. Bei etwa 100 km/h bricht das Motorrad aus und schleudert wild über die Strasse. Verdammt der Vorderradreifen, mit extrem viel Glück kann ich Berta halten und wir bleiben ohne zu stürzen stehen. Das war wirklich knapp! Ein schneller Check bestätigt die Vermutung, wir haben einen Platten.

Ok, wir haben Werkzeug dabei und einen Ersatzschlauch, ausserdem hat mir Hagen zu Hause ausführlich gezeigt, wie ich den Reifen auf meiner XT500 wechseln muss.

Es halten auch gleich ein paar Biker an, aber ich winke dankend ab, dass kriege ich auch alleine hin. Wir stellen Berta auf den Hauptständer und Ullis Einwand, das Motorrad steht nicht ganz gerade, ignoriere ich.

Das Vorderrad ist schnell ausgebaut und mit dem ganzen Gepäck hintendrauf stand das Rad vorne sowieso in der Luft. Ventil rausgedreht und die Luft herausgelassen, da gibt es einen Schlag.
Berta ist seitlich umgefallen.
SCHEISSE.

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Die geöffneten Koffer haben sich auf die Strasse entleert und ich stehe da wie ein Volltrottel. Wie bekommen wir ein Motorrad ohne Vorderrad wieder auf den Hauptständer?

Zum Glück hält ein Auto und der Fahrer hilft mir die Maschine wieder aufzurichten.
Beim zweiten Versuch klappt es dann endlich. Es sieht so aus, als hätte die Gabel keinen Schaden genommen.

Ulli bleibt jetzt als Sicherung beim Motorrad stehen um einen zweiten Sturz zu vermeiden. Ich mache mich daran den Reifen zu demontieren, aber das geht deutlich schwerer als gedacht. Mittlerweile ist ein Wohnmobilfahrer gekommen und bietet seine Hilfe an. Diesmal nehme ich gerne an.

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Das Felgenband ist gerissen und mit Bills Hilfe umwickeln wir die Felge mit Klebeband um das kaputte Band zu fixieren. Nach ein paar Versuchen haben wir das hinbekommen. Jetzt den Reifen auf einer Seite wieder auf die Felge, auch das geht deutlich schwerer als zu Hause. Es halten immer wieder Leute an und fragen ob sie helfen können. Auf dem Alaska Highway herrscht nicht viel Verkehr, aber alle 5 bis 10 Minuten kommt ein Fahrzeug. Ich stopfe den neuen Schlauch in den Reifen und dann versuchen wir die zweite Seite des Mantels über die Felge zu bekommen.

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Mittlerweile zu dritt wuchten wir an dem Rad herum, aber das Drecksding will nicht mehr auf die Felge rutschen. Da war doch noch was … stimmt wir brauchen Schmiermittel, dafür nehmen wir dann Spülmittel aus unserer Bordküche. Leider sind jetzt auch die Montiereisen so glitschig, dass man kaum noch Kraft anwenden kann.

Ich bin mittlerweile nassgeschwitzt (Ulli bewacht immer noch Berta) und auch schon recht fertig. Irgendwie unter Zuhilfenahme eines Hammers und eines grossen Schraubenziehers von Bill schaffen wir es dann endlich. Der Einbau des Rades geht dann recht schnell. Nur sieht der Reifen noch etwas unrund aus. Egal es wird schon gehen. Ich bedanke mich bei meinen zwei Helfern und sie fahren auch erleichtert weiter.
Jetzt noch eine schnelle Probefahrt und dann soll es weitergehen. Ab ca. 20 km/h fängt das Rad an zu springen, ich habe eine Riesenunwucht.

Während der Probefahrt kommt mir ein Biker mit einem Rallyebike und englischer Zulassung entgegen. Er fragt auch gleich, ob er helfen kann. Ich erkläre, dass ich einen Platten hatte aber jetzt wieder alles gut ist. Kaum ist er weitergefahren denke ich mir, dass das wohl ein Fehler war. Denn er sah aus wie jemand, der schon mehr Reifen geflickt hat.

Zurück bei Ulli, sage ich dass wir wohl nur noch sehr langsam fahren können, aber bis in eine Unterkunft sollten wir es schaffen. Da kommt der Englische Biker zurück und fragt ob wirklich alles in Ordnung ist 🙂

Ich erkläre ihm die Misere und er sagt kein Problem und packt gleich an. Wir lassen noch mal die Luft aus dem Reifen und versuchen den Mantel besser zu platzieren, leider hilft das nicht.
Also schlägt er vor, dass wir das Rad nochmal ausbauen und den Mantel runter nehmen.
Lyndon aus England ist Halbprofirennfahrer, der seit 3 Jahren mit seiner Werksrallyemaschine um die Welt fährt. Dabei nimmt er immer wieder an Rallys teil.
Er will noch schnell zum nördlichsten Punkt Alaskas fahren um dann im Januar in Paraguay bei der Rallye Dakar zu starten.

Er zeigt mir, wie man das Vorderrad ohne Demontage eines Bremssattels ausbauen kann und erklärt wie ein Reifen am besten zu wechseln ist. Mein Schlauch war übrigens verdreht und vom Mantel eingeklemmt. Bei ihm geht das alles ruckzuck und nach einer halben Stunde und vielen hilfreichen Tips und Tricks ist alles wieder fertig montiert. Er schenkt uns sogar noch einen Ersatzschlauch. Ulli dokumentiert alles mit dem Fotoapparat damit wir beim nächsten Mal wissen, was zu tun ist.
Insgesamt 3 Stunden hat uns die gesamt Panne gekostet und ohne Lyndon wären wir wohl kaum 10 km weiter gekommen. Wir werden bei künftigen Reifenpannen noch oft an Lyndons Unterricht denken! 🙂

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Er gibt uns noch seine Webadresse und erzählt, dass er einen Youtubechannel mit  70 000 Followern hat. In uns macht sich Ehrfurcht breit!

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Da er uns auf dem Rückweg von Alaska irgendwo überholen wird, vereinbaren wir uns dann zu treffen, damit wir mit ein paar Bierchen und einem Abendessen unsere Schuld ein wenig begleichen können. Seine Adresse lautet übrigens: www.racestoplaces.com

Weiter geht es auf dem Alaska Highway. Unser Etappenziel Watson Lake liegt noch rund 170 km entfernt. Alle Biker die uns entgegenkommen grüssen, fast wie zu Hause.
Auf einem längeren Stück Schotterstrasse kommt uns dann eine Gruppe mit 20 Harleys entgegen. Diesmal grüsst niemand von den coolen Jungs, wahrscheinlich irgendeine Gang oder einfach die Hosen voll auf Schotter … denkt sich der Ex-Harley-Fahrer Gerhard. Ich gebe Gas, dann müssen sie halt unseren Staub schlucken.

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Kurz vor dem Ziel, sehen wir ein Wohnmobil am Wegesrand halten und wir bleiben auch stehen. Nur 10 Meter von uns entfernt sitzt ein riesiger Grizzlybär im Gebüsch.
Ulli versucht zu fotografieren, aber leider klappt es nicht – egal manche Bilder bleiben auch im Kopf erhalten.

Kurz vor Watson Lake kommt Nugget City, keine Stadt sondern nur ein paar Häuser. Aber ich bin schon so groggy, dass wir hier etwas essen und uns ein Minizimmer für die Nacht nehmen. Oh Mann, what a Day.

Tag 16 – Ulu in Skagway

Es geht noch einmal zurück nach Alaska. Skagway ist auch ein Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe und liegt ca. 180 km von Whitehorse entfernt. Ohne Gepäck fahren wir eine wunderschöne Route auf dem Klondike Highway South zurück in die Berge am White Pass Summit vorbei.

Die Kanadische Grenze passieren wir ohne irgendwelche Kontrollen und einige Kilometer weiter kommt der Amerikanische Zoll. Da wir ein 10 Jahresvisum mit maximal 6 Monaten Aufenthalt haben, sollte die Einreise kein Problem sein. Der amerikanische Zollbeamte prüft unsere Papiere und fragt, wann wir das letzte Mal in den USA waren. Erst vor ein paar Tagen sagen wir wahrheitsgemäss. Im Pass befindet sich ein Stempel mit unserer Einreise dem 1.Juni 2016 und ein Datumsstempel bis wann wir wieder ausgereist sein müssen. Der zweite Stempel lautet 30. November 2015.

Der amerikanische Zöllner sieht aber ein, dass das nicht ganz stimmen kann. Er streicht kurzerhand das falsche Datum durch und ersetzt es handschriftlich mit dem fast richtigen Datum. In Ullis Pass war die Null nicht abgedruckt, somit setzt er bei Ihr den 3. November 2016 ein … ob das mal bei der nächsten Einreise in die USA gut geht?

Nicht mehr weit und wir sind in Skagway angekommen. Es liegen zwei grosse Kreuzfahrtschiffe im Hafen und entsprechend viele Touristen tummeln sich in der kleinen Stadt.
Wir schlendern mit dem Strom der Touristen durch die Souvenirläden und finden ein schönes Ulu-Messer, das wir schon langen haben wollten. Die Uluknifes sind in jedem Haushalt Alaskas zu finden und eignen sich hervorragend zum Gemüse kleinschneiden.

Nach einem leckeren blackened Halibut in einem Nicht-Touristen-Restaurant, geht es über die Tsunami Evakuierungsstrasse wieder zurück.

An der Kanadischen Grenze werden wir von einem griesgrämigen Zöllner kritisch beäugt. Aber nachdem wir die Frage nach mitgeführten Fireguns verneinen können, lässt er uns ziehen. Das Bärenspray, das wir zufällig dabei hatten, haben wir besser nicht erwähnt und Messer zählen in Nordamerika sowieso nicht als Waffen.

Tag 15 – Relaxen

Heute wollen wir etwas relaxen und fahren zu den Takhini Hot Springs.

Kurz vor dem Bad machen wir noch einen Abstecher in eine Kaffeerösterei mit wunderschönem Garten. Der Kaffee schmeckt hervorragend, gemacht mit einer italienischen Espressomaschine. Immer wieder schön, völlig unerwartete Überraschungen zu erleben.

Die Hot Springs fliessen in ein kleines Schwimmbad mit bis zu 46 Grad heissem Wasser. Zu allem Überfluss scheint auch noch die Sonne und wir können bequem in den Badesachen draussen sitzen J J J Nicht weit von uns sitzt ein Schweizer Pärchen, das kurz vor dem Abschluss ihres 5 wöchigen Urlaubs ist. Wir unterhalten uns nett und zum Abschluss schenken sie uns ihren Bärenspray, den sie nicht mit nach Hause nehmen können.

Der Spray ist ein hochwirksamer Pfefferspray, der bis zu 4 Meter weit sprühen soll. Es wird tunlichst davor gewarnt bei der Anwendung auf die Windrichtung zu achten … sonst ist man schneller selbst KO als gedacht.
Wieder zurück in unserem Zimmer entscheiden wir noch einmal um einen Tag zu verlängern und einen Abstecher nach Skagway in Alaska zu machen.

Tag 14 – Whitehorse

Die Fahrt nach Whitehorse ist wenig spektakulär. Nur 170 km zu unserem nächsten Ziel, die ohne Zwischenfälle schnell von statten gehen. Wir finden nach kurzer Suche ein Zimmer im Stratford Motel und buchen gleich für zwei Tage. Wir sind jetzt in der grössten Stadt im Norden und zugleich auch in der Hauptstadt des Yukon. Es gibt zahlreiche Supermärkte und Restaurants … ein fast vergessenes Erlebnis J

Am Abend gehen wir eine Pizza essen. Kalorien bewusst teilen wir uns eine und profitieren auch noch von der Happy Hour, das Bier kostet nur 3$.

Tag 10 – Icebergs and Glaciers

Valdez ist umgeben von mehreren Gletscher mit vielen Eisbergen, der Ort selbst liegt direkt am Meer. Um hinzukommen muss man über den Thompson Pass fahren, der aber nur knapp 1000 Meter hoch ist. Die Gletscher reichen bis zum Meer herunter.

Wir planen eine Kajaktour zu machen. Bei Tripadvisor finden wir sehr gute Kritiken zu Anadyr Adventure, die verschiedene Touren anbieten. Das Büro liegt nur 200 Meter vom Hotel entfernt. Ich finde es natürlich nicht gleich und fahre erst mal einen Kilometer in die falsche Richtung, hätte vielleicht doch besser das Navi am Moped gelassen …

Zurück zum Hotel, Navi montiert und tatsächlich – es ist nur um die Ecke. Wir buchen eine Tour zum W…Gletscher und haben einen Tourguide nur für uns alleine. Mark unser Guide ist angetan von unserer Ausrüstung, Regenkleidung, wasserdichte Säcke und sogar Goretex Motorradstiefel. Sein Kommentar ‚You are the best equipped people I ever had on a tour J’ … Mit stolz geschwellter Brust schreiten wir zum Van.

Wir fahren einige Kilometer zu einem See am Fuss des Gletschers in dem viele Eisberge schwimmen. Mit dem Kajak paddeln wir ca. 1 Stunde um die Eisberge herum bis wir den Gletscher erreichen. Der See ist ungefähr 200 Meter tief, der Gletscher selbst ist bedeckt mit Geröll, dass aussieht wie Schiefer. Wir parkieren unsre Kayaks und los geht zur Entdeckung des Gletschers.

Man könnte meinen man ist an Land. Wenn wir aber auf den Boden schauen, schimmert das Eis dunkelblau durch. Mark erklärt uns, dass die Farbe von der hohen Dichte des Eises stammt, das nur das blaue Licht reflektiert. Unser Guide hat ein sehr gutes Wissen und erzählt von der Historie des Ortes und der Entdeckung von Valdez.

Viele werden sich noch an das Tankerunglück der Exxon Valdez erinnern. Das Schiff startete von Valdez, wo die Alaska Ölpipeline endet. Aufgrund von Missverständnissen bei der Besatzung schrammte das Schiff an einen Eisberg und verlor seine Ladung. Das Ergebnis kennt jeder, ein Großteil des Golfes von Alaska und auch der Prinz William Sund wurden vom Öl verseucht. Heute sieht man zwar nichts mehr, aber laut Mark findet man noch immer Öl an den Stränden, wenn man etwas gräbt.

Der Gletscher hat viele Löcher und Gräben, die durch das Schmelzwasser verursacht werden. Man muss bei jedem Schritt aufpassen nicht in eine Rinne oder ein Loch zu fallen. Nach ca. 2 km Fußmarsch kommen wir zu einem Loch, das sich zu einer Höhle ausgeweitet hat. Mutig klettern wir hinein und sehen eine fantastische Eishöhle. Es ist sehr rutschig, blankes blaues Eis. Rein zu kommen war deutlich einfacher als wieder hinaus J Von hier gehen wir wieder zurück zu den Kajaks und nach einer Lunchpause paddeln wir um die Eisberge zurück an Land.

Am Abend kochen wir in unserem Zimmer brav nach Inge Ressel’s Devise clean Food is the best.

Tag 12- Top of the World Highway

Von Tok geht es weiter Richtung Chicken, dem Startpunkt des Top of the World Highway.

Chicken ist ein Mini-Ort mit einem riesigenen Souvenirladen, einer Tankstelle und dem besten Burger, den wir bis dato hatten. Als Nachtisch genehmigen wir uns noch zwei wunderbare selbstgebackene Zimtschnecken, so schmeckt uns Alaska.

Die Landschaft ist unendlich schön und einsam. 107 Meilen Schotterstraße, die sich durch eine unglaubliche Landschaft ziehen. 10 km vor der Amerikanisch-Kanadischen Grenze gibt es dann plötzlich eine perfekt asphaltierte Straße mit tollen Kurven und ohne Verkehr. 1 Km vor der Grenze kreuzt noch ein Elch unseren Weg, dem wir natürlich gerne ein Goodbye Alaska zurufen.

An der Grenze werden wir gefragt, ob wir Feuerholz mit uns führen. Das können wir leicht verneinen, wo sollte das auch hinpassen. Die Pässe werden schnell von einer sehr netten Zöllnerin gecheckt und schon sind wir in Kanada.

Wir stellen die Uhr eine Stunde vor, es sind nur noch 9 Stunden Zeitunterschied nach Hause … und weiter geht’s auf Schotter in Richtung Dawson City. Auf dem Weg sehen wir immer wieder Motorradfahrer, die auch den nördlichsten Grenzübergang in Nordamerika auf Ihrem Plan haben.
In Dawson City wollten wir eigentlich in einem Hostel übernachten. Die Preise waren aber nicht besonders günstig und Wohlfühlen und Sauberkeit ein Fremdwort. Strom gab es keinen und als Dusche nur ein Wasserfass, das man erst mittels Holzfeuer erwärmen musste, um sich dann mit Schöpfkellen abzuspritzen. An Heizung war ebenfalls nicht zu denken. Ein bisschen bequemer sollte es schon sein, wohlwissend dass uns in Südamerika noch einige entbehrungsreiche Übernachtungen erwarten werden.

Mit einer Fähre setzen wir über den Yukon River und finden etwas außerhalb von Dawson ein preiswertes Motel mit warmer Dusche und Internet.

Dawson City ist bekannt als Goldgräberstadt der ersten Stunde, aber leider kamen gleich nach den Goldgräbern die Touristen … auch davon viele. Zum Abendessen fahren wir in den Ort und finden ein überraschend leckeren Essen im „Drunken Goat“, einem griechischen Restaurant. Auch das Gold Yukon Bier schmeckt sehr gut. Zurück im Hotel fängt es wieder an zu regnen, zum Glück hat unser Timing heute gepasst.

Tag 13 – Speed Rausch

Weiter geht es Richtung Whitehorse. Das Timing bleibt uns hold, es regnet die Nacht durch und rechtzeitig zur Abfahrt hört es auf und die Sonne kommt heraus.

Wir fahren auf dem Klondike Highway, der bis auf wenige Stellen komplett asphaltiert ist. Kaum Verkehr, wir lassen es Laufen. Obwohl auch hier die Beschränkung bei 90 km/h wir ist, kommen wir auf einen Schnitt von fast 120, in Spitzen sogar über 150. Gut das soweit im Norden die Polizei recht rar gesät ist.

Kanada rechnet wieder in Kilometern und auch an den Tankstellen tanken wir Liter und keine Gallonen mehr.
Ca. 170 Km vor Whitehorse kommen wir in Carmacks an. Wieder nur ein paar Häuser aber ein Motel und ein großer Supermarkt. Wir mieten eine Cabin (kleine Hütte) direkt am Yukon River und kaum haben wir alles abgeladen kommt ein Gewitter mit heftigem Regen.
Zum Abendessen zaubern wir Gemüse und Vollkorn Spaghetti in Tomatensauce auf unserem Kocher, der uns mittlerweile ein treuer Freund geworden ist.