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Tag 26 – Tofino

Am Morgen geht es dann zeitig nach Tofino – unsere Wale sind für 12:00 Uhr gebucht.

An der Tankstelle, kurz vor der Abfahrt warnt uns noch eine alte Indianerin vor der gefährlichen Strasse, es habe besonders viele Kurven. Das bringt mir schon ein Grinsen ins Gesicht und ich erkläre das wir European Style fahren.

Sie hat nicht zu viel versprochen. Über 100 Kilometer feinste Kurven und diesmal komplett ohne Gepäck. Vor allem hat es kaum Verkehr in unsere Richtung, das ich auch kaum überholen muss. Nach knapp 1½ Stunden haben wir es geschafft.

Auch die Whale Watching Station ist gleich gefunden. Wir haben noch etwas Zeit und schlendern durch den Ort, der alles an Souvenirs bietet was es in Canada gibt.

Wir hatten uns für eine Zodiaktour entschieden und bekommen nach kurzer Einweisung, Überlebensanzüge, Wollmützen und Handschuhe. Auf das Schlauchboot gehen 12 Personen und wir sind mit über 300 PS Leistung ausgestattet.

Leider ist das Meer heute zu wild, es gibt 4 Meter hohe Wellen, deshalb bleiben wir innerhalb der Fjorde. Wir rasen durch eine wilde Inselwelt und haben das Gefühl gleich abzuheben. Nach 1 Stunde Speedrausch sind wir dann angekommen. Es geht nicht lange und wir sehen einen grossen, männlichen Orca, zu erkennen an der hochaufragenden Finne, die wie ein Schwert aussieht.

Leider ist der Orca nicht so an uns interessiert wie wir an ihm L Wir kommen nur bis maximal 50 Meter heran, bevor er wieder abtaucht. Das Spiel wiederholt sich einige Male und wir bleiben aber eher weiter weg, um ihn nicht das Gefühl zu geben er würde gejagt. Obwohl der Killerwal ein richtig grosses Exemplar ist, sind wir auch ein wenig entäuscht. Wir hatten uns doch ein paar mehr Wale erhofft. So blieb es beim Orca und auch hauptsächlich bei seiner Finne. Nach 2 Stunden fliegen wir wieder zurück nach Tofino.

Wie gesagt es hätten auch ein paar mehr Wale sein können, aber insgesamt war es eine sehr schöne Tour. Hier würde ich gerne Mal mit einem Segelboot vorbeikommen.
Naja vielleicht beim nächsten Mal.

Auf dem Rückweg treffen wir noch einen Radler aus Ulm, der eine ähnlich Tour wie wir macht, aber deutlich mehr Zeit brauchen wird.

Zum Abschluss des Tages halten wir noch an einer Lodge, die Ulli auf dem Hinweg gesehen hat. Alles super gepflegt mit kurz geschnittenem Rasen an einem See gelegen.
Wir gönnen uns ein leckeres Abendessen und sind positiv überrascht, ob der günstigen Preise.

Tag 25 – Port Alberni

Tofino ist leider ziemlich überteuert, daher suchen wir nach einer günstigen Bleibe in der Nähe und finden Port Alberni. Zum Glück haben wir das nebst den Walen auch im Internet recherchiert, da es immerhin noch 120 km von Port Alberni nach Tofino sind.

Port Alberni liegt mitten auf der Insel, ist aber direkt mit dem Meer verbunden, da es am Ende eines Fjordes, Inlet wie man hier sagt, liegt.

Geboten, ist nicht besonders viel ausser etlichen Möglichkeiten zum Fischen.
Wir bekommen noch Antwort von Carol und Dan und wir vereinbaren, uns übermorgen zu treffen.

Tag 24 – The Elk Falls

Wir bleiben noch einen weiteren Tag in Campbell River und erkunden die Gegend ein bisschen. Es gibt eine schöne Wandertour zu einem Wasserfall in einer Art Regenwald.

Die gesamte Gegend ist wunderschön und auch das Klima ist deutlich milder wie bisher.

Vancouver Island zeigt sich von seiner schönsten Seite und bestätigt die vielen Berichte, die wir gelesen haben. Am Abend laufen wir noch etwas am Strand entlang und machen ein paar Fotos.
Als wir zurück zu unserm Zimmer gehen auf der anderen Strassenseite gehen, sehen wir ein Adlerpärchen, das in einem hohen Baum direkt am Hotel nistet. Ich mache etliche Fotos, aber leider ist die Adlerfotografie gar nicht so einfach. Die Vögel sind im Baum versteckt und erst mal in der Luft leider auch verdammt schnell.

Wir schreiben noch ein Mail an ein Paar, das wir in Alaska getroffen haben. Sie wohnen hier in der uns die Gegend und möchten uns in den nächsten Tagen gerne einiges ihrer Heimat zeigen.

Das nächste Ziel ist aber Tofino. Dort möchten wir Wale anschauen. Per Internet werden die Wale gebucht und wir hoffen, dass Wetter wird sich auch halten.

Tag 23 – Telegraph Cove

Nachdem wir ausgeschlafen haben, kein Wecker stört diesmal den Morgen, fahren wir nach Telegraph Cove. Das Wetter ist warm und die Sonne scheint. Kaum sind wir ein paar Kilometer gefahren kommen wir in einen Stau, nichts geht mehr. Nach europäischer Manier fahren wir am Stau vorbei bis wir Polizei, Feuerwehr und Ambulanz sehen.

Die Strasse ist komplett gesperrt, im Graben liegt ein PKW. Wir reihen uns hinter einem Wohnmobil ein und wollen dem Geschehen nicht unbedingt zuschauen. Der schweizer Fahrer vor uns erklärt, dass eine sehr korpulente Frau im Wagen eingeklemmt ist und deshalb das Fahrzeug komplett aufgeschnitten werden muss.
Nach 30 Minuten geht es dann weiter, die Schweizer sind insgesamt 1 ½ Stunden gestanden. Unser erstes Ziel heute ist Telegraph Cove, ein kleines Nest an der Küste mit überaus leckerem wenn auch teurem Cappuccino. Nach kurzer Rast geht es weiter und wir finden auch noch eine kleine Schotterstrasse als Abkürzung.

Das Tagesziel ist Campbell River. In einer Travellodge etwas ausserhalb finden wir eine schöne Unterkunft, die nach einiger Verhandlung auch recht günstig ist. Mir wurde dann auch ein Seniorrabatt angeboten, was ich aber jetzt nicht weiter kommentieren möchte. (Ulli kommentiert schon … trotz Rasur 😉 )

Im Ort gibt es einen More Supermarkt, wo es wie immer die beste Auswahl gibt. Aufgrund unsrer More Punkte Karte, sparen wir auch wieder jede Menge Geld beim Einkauf ;-).
Am Abend sprühe noch die Kette vom Motorrad ein und sehe dann einige Risse im Hinterreifen. Eine Luftdruckprüfung mit unserer Fusspumpe ergibt, dass wir viel zu wenig Druck hinten haben. Ich werde den Reifen im Auge behalten müssen, aber möchte ihn noch eine paar Kilometer fahren. Bis jetzt haben erst 6000 Kilometer runter. 10 000 Kilometer sollte er eigentlich halten.

Tag 22 – The Inside Passage

Riiiing, Riiiing, irgendetwas läuft schief.

Es ist 4:30 Morgens und der Wecker klingelt ganz energisch, ausschalten und noch etwas liegen bleiben. Nein, wir müssen zur Fähre, also raus aus den Federn. Blick aus dem Fenster, es regnet mal wieder. Egal die Uhr tickt, wir nehmen noch ein schnelles Frühstück, duschen, anziehen und zusammenpacken. Da wir im zweiten Stock sind, müssen wir unser ganzes Gepäck auch noch die Treppe runterschleppen, Aufzug Fehlanzeige.

Es ist schon hell draussen und auf regennasser Fahrbahn geht es zum Fährhafen. Dort angekommen, dürfen wir uns in der Schlange hinten einreihen.
Nachdem wir unsere Pässe gezeigt haben, fahren wir vor zu den anderen Motorrädern, die schon länger im Regen warten. Nach einer halben Stunde geht es dann aufs Schiff.
Sicherheitshalber nehme ich die Taschen vom Motorrad, damit die Fuhre nicht noch umkippt. Ein grosser Spanngurt wird quer über die Sitzbank gezogen, schon ist alles festgemacht. Ulli hat derweil nach unseren Plätzen geschaut.

Es gab zwar Kabinen zu buchen, aber wir hatten uns nur einen Platz in der Aurora Lounge reserviert. Das war im nach hinein ein sehr guter Entscheid. Die Lounge darf man nur mit einer Zutrittskarte betreten und liegt ganz vorne im Schiff. Hinter riesigen Panoramascheiben bekommen wir zwei Sitzplätze in der ersten Reihe.

Um 8:00 Uhr legt die Fähre dann ab. Die Inside Passage von Prince Rupert geht zwischen vielen kleinen Inseln die Küste Kanadas entlang bis Vancouver Island nach Port Hardy. Die Fahrt ist schon fast surreal. Die Fähre gleitet wie ein Raumschiff durch die engen Passagen und wir lümmeln in unseren bequemen Liegesesseln und haben einen Logenplatz. Es gibt einen Zwischenstopp in Bella Bella wo wir von zwei Weisskopfadlern begrüsst werden. Wieder unterwegs gibt es eine Durchsage, links vom Schiff wurden Orcas gesichtet. Wir können sie auch sehen, aber leider sind sie zu weit für ein gutes Foto zu machen. Weiter geht es nach Port Hardy und um ca. 23:30 landen wir dann an.

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Kein Regen mehr, perfekt! Das erste Mal müssen wir nachts fahren und nicht weit vom Fährhafen haben ein Zimmer reserviert.

Tag 21- Prince Rupert

Heute ist ein Ruhetag geplant. Wir sind jetzt 3 Wochen unterwegs und haben schon über 5500 Kilometer gemacht.

Unser Motel hat einen guten Internetanschluss und unser Zimmer ist mit einer kleinen Küche ausgestattet. Schräg gegenüber gibt es sogar einen Supermarkt, für den wir noch eine Kundenkarte aus unserem letzten Kanada Urlaub haben.

Nachdem ich jetzt 3 Wochen jedem Rasierapparat aus dem Weg gegangen bin, muss der Bart mal wieder ab. Ulli bemängelt, dass ich mittlerweile 10 Jahre älter aussehe. Dabei wollte ich doch einen auf „Mann in den Bergen“ machen. Ein Frisör findet sich schnell und ich lasse mir eine rundum Renovierung gefallen. Ihr müsst selber urteilen was besser aussieht 😉

Während ich beim Friseur bin, wäscht Ulli unsere Wäsche in einer Laundry. Auch das Moped hat optisch etwas gelitten und ist von einer dicken Dreckschicht bedeckt. Ein Hochdruckreiniger neben dem Hotel für nur einen Dollar, bietet auch hier Abhilfe. Ulli findet auch noch ein Nagelstudio und kann sich ebenfalls wieder auf hübschen lassen.

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Am nächsten Morgen müssen wir sehr früh zur Fähre, 5:30 Uhr steht auf dem Plan.
Zum Glück können wir unsere Boardingpässe schon heute bekommen, sodass wir erst um 6 Uhr am Hafen sein müssen.

An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank für Eure zahlreichen Kommentare, wir freuen uns immer wieder was aus der Heimat zu hören. Natürlich sind wir auch neugierig, wer unseren Blog verfolgt. Tragt Euch doch auf unserer Webseite ein. Dann bekommt Ihr immer Nachricht, wenn es wieder einen Update gibt.