Alle Beiträge von Ulli und Gerhard

Tag 167 – Ab in die Wüste

Mit leichtem Gepäck mach wir uns auf den Weg zur Desierto de Tatacoa.
Da wir noch eine weitere Nacht in Neiva verbringen werden, haben wir nur das nötigste dabei.

Zuerst geht es über kleine Strassen nach Villavieja. Am Anfang des kleinen Ortes decken wir uns noch mit Trinkwasser ein. Dabei stelle ich auch fest warum meine Hintern so nass geworden ist. Der Camelback, den ich immer in meiner Jacke habe hat ein Loch. Prima.
Zum Glück ist es recht heiss, sodass ein feuchtes Hinterteil nicht zu störend ist.

Der Kioskbesitzer hat sogar Klebeband um ihn notdürftig zu flicken, aber das hilft auch nichts mehr. Zum Glück haben wir noch einen zweiten aus Ulli’s Rucksack. Wir füllen das Wasser um und dann geht es weiter Richtung Wüste.

Im Ort fahren wir noch ein paar Umwege wegen Baustellen bis wir endlich zum Anfang der Wüste gelangen. Die Formationen erinnern sogar ein wenig an den Bryce Canyon.

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Gleich am Anfang unserer Tour sehen wir drei Mopedfahrer aus Argentinien und Kolumbien, die hier draussen gezeltet haben. Gerrado und Monica sind schon seit 8 Monaten mit Ihrem Motorrad samt Anhänger unterwegs und wollen ganz Latein-America bereisen.

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Weiter in die Wüste hinein gefahren sind sie allerdings bis jetzt noch nicht. Auf unserer GPS Karte sehen wir nur einen Weg, der irgendwo aufhört. Unser Plan ist es diesem erst einmal zu folgen und vielleicht einen Weg hinaus am anderen Ende zu finden.
Die Wege sind gut fahrbar obwohl nicht asphaltiert.

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Unterwegs machen wir an einer Hacienda mit Restaurant Pause und haben das bis dato schlechteste Essen auf unserer ganzen Reise. Fleisch in Schuhsohlen Qualität und nur wenig Zutaten. Naja, wir haben es überlebt und jetzt müssen wir nur noch die Wüste schaffen. Die Landschaft ändert sich und aus den rötlichen Formationen am Anfang wird eine grauweisse Trockenlandschaft mit Kakteen. Die Strasse auf unserem Navi endet, aber in der Realität führt sie noch weiter. Also folgen wir mutig der Strecke. Irgendwann kommen wir an ein Schild, das einen Rundweg anzeigt. Das hört sich doch gut an.
Also los gehts :-). Die Qualität der Strassen nimmt deutlich ab und oft muss ich im Stehen fahren um durch den Sand zu kommen.

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Irgendwann kommen wir an eine beinahe ausgetrocknetes Flussbett, das es zu überqueren gilt. Leider sehen einige Stellen immer noch sehr schlammig aus, sodass es ein rechte Gefahr gibt einzusinken und nie mehr raus zu kommen. Da kommt ein Einheimischer auf einem kleinen Moped und zeigt uns einen Weg über das Flussbett weiter rechts der nicht so schlammig ist. Er selbst nimmt den direkten Weg gradeaus und schafft es mit viel weniger Gewicht nur mit Müh und not durch den Schlamm. Ich versuche die Stelle amauf der anderen Seite des Übergangs und es klappt auf Anhieb ohne Steckenbleiben.

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Nach über 4 Stunden in der Wüste haben wir es dann geschafft und sind ohne Stürze heil wieder rausgekommen. Zurück nach Neiva lassen wir es uns bei einem leckeren Kaffee mit Brownie gutgehen.

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Tag 166 – Neiva

Nach dem Valle del Cauca geht es weiter Richtung Süden. Wir wollen in die Wüste.

In der Nähe der Ortschaft Neiva liegt die Tatacoa Wüste, die wir am nächsten Tag besuchen wollen. Die Fahrt nach Neiva ist recht lang und führt aus den Bergen heraus wieder in eine flachere Gegend.

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So fahren wir heute insgesamt 310 Kilometer und sind froh endlich in Neiva angekommen zu sein.bildschirmfoto-2016-12-08-um-18-38-53

Die Stadt ist ziemlich gross, aber da heute Feiertag ist, sind die meisten Geschäfte geschlossen. Um es uns einfach zu machen, bestellen wir uns etwas von einem Lieferservice und bleiben bis auf eine kleine Spazier-Runde im Hotel und schauen einen Film :-). Fast wie zuhause.

Tag 165 – Salento

Die Gegend, die Finca und auch das Wetter sind schön :-).

Also beschliessen wir noch eine Nacht länger hier zu bleiben und die Gegend ein wenig zu erkunden. Nicht sehr weit von uns entfernt liegt die kleine Ortschaft Salento. Es sind nur knapp 30 km bis zu diesem beliebten Ausflugsziel der Region.

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Wieder geht es vorbei an Bananen- und Kaffeeplantagen und auch durch sehr waldreiche Gebiete bis in den Ort.

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Heute ist Sonntag und entsprechend gross ist der Besucherantrang.

Einen Parkplatz für Berta haben wir schnell gefunden und machen uns dann zu Fuss an die letzten Meter bergan zum Hauptplatz.

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Viele Touristen aber auch Einheimische tummeln sich hier und gehen zu einer der zahlreichen Essbuden oder auch in die Restaurants. Uns reicht heute eine kleine Pizza zum Teilen in einem vollen Lokal. Wir finden einen Platz bei einer älteren Frau und als wir ins Gespräch kommen stellt sich heraus, dass sie und ihr Mann aus Ravensburg sind und eine Kolumbienrundreise machen.

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Nachdem Essen gönnen wir uns noch einen Kaffee nebenan, der in einer abenteuerlichen Maschine gemacht wird, aber sehr lecker schmeckt.

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Hier in der Gegend gibt es auffällig viel Willis Jeeps. Die Jeeps fahren oft als Sammel-Taxi durch die Gegend und sind die Sitzplätze belegt, stellt man sich einfach hinten auf die Stossstange.

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Auch für die Kleinsten ist gesorgt und die Eltern können einen MiniJeep für die Kiddies ausleihen.

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Wir ziehen noch ein wenig durch den Ort und machen uns dann auf den Rückweg.

Auf halber Strecke halten wir in Circasia noch einmal an um ein paar Vorräte aufzufrischen. Auch hier herrscht grosser Andrang aber ohne ausländische Touristen, Salento ist halt einfach bekannter für den Ausblick ins Valle del Cocora.

Auch das Parken ist wieder einfach im Mopedland Kolumbien. Sofort kommt ein Parkeinweiser für Mopeds und zeigt mir einen extra grossen Platz für Berta. Dieser Service ist kostenlos, aber die Einweiser bekommen in der Regel von jedem ein paar Cordobas Trinkgeld.

Tag 164 – Valle del Cauca

Unser heutiges Ziel ist Valle del Cauca, eine Region im Westen Kolumbiens in der viel Kaffee, Mais, Bananen und Yuca angebaut wird.

Wir haben uns in einer Finca in der Nähe von Montenegro und Salento eingemietet und wollen hier 1 Nacht verbringen. Unser Schlenker gestern über die Berge war schon wunderschön und heute geht es wieder Richtung Westen und es ist sogar noch besser. Endlose Passtrassen tolle Aussichten was will das Motorradfahrer-Herz mehr.

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Bis nach Manzales folgen wir noch den Hauptstrassen und biegen dann auf Nebenwege mit noch mehr Kurven ab. Ausser einem Mittagessen auf einer Passhöhe gönnen wir uns ein wenig später noch einen Espresso mit Bananensplit in einer Heladeria in Chinchina.

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Es geht auf kleineren Strassen weiter, aber immer noch asphaltiert. Die nächste grosse Stadt heisst Pereira in der wir uns prompt wiedermal etwas vertun und von der Route abweichen.

Ab dann wird es wieder so richtig abenteuerlich. Schmale Strässchen ohne Belag schlängeln sich durch die Landschaft. Mehrfach müssen wir kontrollieren, ob wir auch wirklich noch auf der richtigen Strecke sind.

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Aber das Glück ist diesmal mit uns und wir landen am Abend auf unserer Finca bei Montenegro. Heute waren es zwar „nur“ 203 km, aber dafür sind wir auch über 5000 Meter auf und ab gefahren und saßen wieder einmal über 6 Stunden auf dem Moped.

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Die Finca liegt mitten in der Pampa, bietet aber alles was wir benötigen inclusive einem günstigen Abendessen und sicherem Parkplatz für Berta.

Offensichtlich findet auch ein Treffen des Roten Kreuzes von Südamerika hier statt. Wir sehen viele in Rotkreuz Uniformen aus allen möglichen Nachbarländern und darüber hinaus. Da die Finca ziemlich gross ist, stört das nicht weiter. Nur am doch recht lahmen Internet ist  zu spüren, das sie gut besucht ist.

Tag 163 – Medellin nach Mariquita

Der direkte Weg ist meistens nicht unserer, daher wollen wir noch ein paar schöne Pässe fahren um die Anden geniessen zu können.

Zuerst müssen wir aber raus aus der Stadt. Da wir schon im Süden Medellins sind, wollen wir die Stadt auch im Süden verlassen. Die Verkehrsführungen mit Einbahnstrassen und auch das Missachten von Abbiegungen führen uns aber noch einmal durch die ganze Stadt. Nun gut, nach knapp einer Stunde haben wir dann auch das geschafft und befinden uns wieder auf der gewünschten Route.

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Es geht auf herrlich kurvenreichen Strassen durch die Berge. Vor allem sind die auch breit genug um meist problemlos überholen zu können. Allerdings nicht immer, denn auch der Gegenverkehr überholt wenn immer möglich.

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Unterwegs kann ich mich sogar ein wenig mit zwei Sportmaschinen messen, muss sie dann aber irgendwann ziehen lassen. Die Jungs hatten kein Gepäck und kannten die Kurven doch ein wenig besser.

Wir fahren zuerst grob Richtung Osten um dann bei Puerto Triunfo nach Süden abzubiegen. Unterwegs machen wir in der Nähe einer Militärstreife halt und haben wieder einmal ein sehr leckeres Almuerza in einem kleinen familienbetriebenen Restaurant. Auch die Soldaten sind wie in ganz Kolumbien sehr nett und erlauben uns auch ein Bild neben Ihrem Panzer.

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An jedem Militärposten den wir sehen zeigen uns die Soldaten hochgereckte Daumen. Allerdings sind wir nicht ganz sicher, ob dieser Daumen nicht auch noch eine andere Bedeutung hat. Je weiter Südlich wir kommen um so präsenter ist das Militär, was wohl auch mit der bis dahin noch nicht gelösten Rebellensituation zu tun hat. Nach 304 Kilometern und über 6 Stunden Fahrt kommen wir dann in Mariquita an.

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Unsere Posada heisst der Erimit und hat sogar ein Schwimmbad. Am Abend finden wir noch ein Gartenrestaurant und können leckere Marisquas essen und einen selbst gemachten Jugo trinken.

Tag 162 – Medellin

Gleich am Morgen starten wir Richtung KTM Händler. Das Geschäft ist nicht weit von unserer Unterkunft und wir finden es auch ohne Probleme. Auch der Laden den Ivan uns gestern empfohlen hatte ist nicht weit von hier.

Beim KTM Händler wollen wir eigentlich nur einen Benzinfilter als Ersatz kaufen. Wir sind überrascht das wir hier auch das Motorrad von Martin stehen sehen, er hatte schon wieder Probleme und braucht eine neue Lichtmaschine. Unseren Filter gibt es leider nicht, aber wenn wir wir eine Woche warten hat er einen. Wir hoffen, dass in Quito einer verfügbar ist und verschieben das Thema fürs erste.

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Der Händler hat auch eine gute Auswahl an Reifen und so entscheiden wir spontan den neuen Reifen hier zu kaufen und können ihn auch gleich montieren lassen.dsc_0009

Danach fahren wir noch in eine Mall um eine neue Kamera zu kaufen. Die kleine Nikon von Ulli hat leider immer schlechtere Bilder gemacht, da die Linse im Laufe der Zeit immer trüber wurde. Die Mall hat einen separaten Mopedparkplatz über mehrere Ebenen, wo man umsonst und bewacht parken kann. Eine Ersatzkamera finden wir zwar nicht, aber es macht auch wieder Spass durch ein modernes Einkaufszentrum zu laufen und wir finden den ersten Nespresso Shop Südamerikas. Wir testen die neueste Maquina de Cafe und bekommen auch die Tassen geschenkt … sind aus Plastik, aber ganz Nespresso-Style.

Heute wollen wir natürlich auch noch Medellin erkunden, aber ohne Berta. Wir stellen das Moped wieder im Hotel ab und laufen dann zur Metro-Station. In die Altstadt sind es rund 10 Km, Medellin ist gross, und die Fahrt mit der Metro ist deutlich einfacher.

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Die Altstadt ist schön und wir steuern als erstes ein Cafe an um einen leckeren Capuccino zu geniessen. Auf den Strassen werden überall CDs mit Musik angeboten. Als wir den Kellner im Cafe fragen, was denn so eine CD kostet geht er kurzerhand raus und fragt beim nächsten Händler für uns nach. Er nennt uns 2000 Cordobas als Preis, das entspricht ungefähr 80 Cent. Wir müssen auch keinen Touristenpreis bezahlen, da sie ja jetzt den normalen Preis kennt 🙂 Nur mit der Musik selbst haben wir uns etwas vergriffen. Denn Music popular ist so etwas wie Volksmusik und nicht wie vermutet populäre Musik. Naja, man lernt ja nie aus.

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Später gehen wir noch in den Salon Malaga, ein altes traditionelles Tangorestaurant mit sehr schönem Ambiente.

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Heute ist aber Fussball angesagt, denn Kolumbien spielt gegen Chile. Überall in der Stadt sieht man Fernseher und vielen Leuten davor und auch das gelbe Trikot der Nationalmannschaft ist allgegenwärtig.

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Medellin ist wirklich schön und eigentlich wollten wir auch noch einen Tag verlängern, aber leider ist unser Zimmer nicht mehr verfügbar. Also machen wir uns an die Planung für die nächsten Tage.

Tag 161 – Wieder in die Berge nach Medellin

Nachdem wir uns jetzt lange genug im Flachland aufgehalten haben, geht es heute weiter Richtung Medellin und damit auch wieder in die Berge.

Das Wetter ist gut und auch die Strassen sind in recht gutem Zustand.

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Nach gut 100 Kilometer geht es wieder steil bergan und bald sind wir wieder auf 2500 Meter in den Bergen.

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An einem kleinen Ausblickrestaurant machen wir Pause und geniessen ein Helado & die tolle Aussicht.

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Bald darauf bekommen wir auch noch einen wunderschönen Regenbogen zu sehen, werden aber vom Regen verschont 🙂 .

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Nach 280 Kilometer erreichen wir Medellin. Die Stadt hat sich in den 20 Jahren nach der Herrschaft in der Hand des Drogenbarons Escobar sehr gut entwickelt. Wir lernen, dass Escobar 80% des weltweiten Kokain-Handels aus Medellin heraus abgewickelt hat und damals der Durchschnitt an Tötungsdelikten in Medellin bei 75 Toten / Tag war. Heute hat sie sich zu einer weltoffenen kosmopolitischen und modernen Stadt gewandelt, die viele Besucher anlockt 🙂

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Auf den letzten Kilometern durch das Zentrum sehen wir auch viele grosse Motorräder, die ebenfalls ein Indiz für den Reichtum der Bewohner sind. Ein KTM Fahrer grüsst uns mit hochgerecktem Daumen bevor er sich weiter durch den Stau schlängelt.

Unsere Unterkunft liegt im Bezirk El Poblado, einem Stadtteil mit vielen Restaurants und Geschäften. Am Abend machen wir uns zu Fuss auf den Weg, um noch etwas zu Essen zu finden. Nicht weit vom Hotel kommen wir an einem Nobelrestaurant vorbei und davor steht die KTM, die wir vorher gesehen hatten.

In der Bar vor dem Restaurant sitzt auch ein Biker, leicht an Helm und Motorradjacke zu erkennen. Ich spreche ihn an, das er uns vorher im Verkehr gegrüsst hat. Ivan lädt uns gleich zu einem Getränk in der Bar ein und wir unterhalten uns (auf spanisch) über das Motorradfahren in Kolumbien. Auf die Frage nach einem Geschäft, wo wir einen neuen Vorderradreifen kaufen können, gibt er mir seine Whatsapp Nummer und verspricht die Koordinaten eines entsprechenden Ladens zu senden. Wir bekommen auch noch ein paar Tipps, wo wir auf unseren Weg Richtung Süden unbedingt hinfahren sollten.

Wir gehen anschliessend noch ein wenig durch das Viertel und essen dann einen megaleckeren Burger (ganz landestypisch 🙂 ) bevor wir doch erschöpft in unsere Hotel zurückkehren.

Tag 160 – Caucasia

Wieder geht es weiter in Richtung Süden 🙂  Wir wollen Strecke machen und fahren heute bis nach Caucasia den halben Weg bis Medellin. Es gibt nicht viel zu berichten, das Moped läuft gut und nimmt auch die Schrauberaktivitäten von gestern nicht übel.  232 km und 5 Stunden Fahrt … schon sind wir da.

Das absolute unerwartet Highlight in Caucasia ist nach mehr als einer Woche endlich wieder mal ein Zimmer mit Agua Caliente in Dusche!! Ulli kommt gar nicht mehr unter dem heissen Strahl hervor 🙂

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Tag 159 – Santiago de Tolu

Nach den schönen Tagen in Cartagena machen wir uns wieder auf in Richtung Süden. Das nächste Ziel heisst Santiago de Tolu und ist ein kleiner eher verschlafener Küstenort.

Kurz nach der Abfahrt beginnt die Sintflut und hört es auf als wir schon beinahe am Ziel angekommen sind. Nach rund 3 Stunden und 170 km strömenden Regen und Windböen sind wir  am Ziel.

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Wir haben eine nette Unterkunft in einer Pizzaria mit grossem Innenhof und ausreichend Platz um endlich das Thema Benzinfilter in Angriff zu nehmen.

Der Benzinfilter bei der KTM ist im Tank zusammen mit der Benzinpumpe verbaut. Das heisst wieder das halbe Moped zerlegen um den Tank abzubauen. Dann den zum Glück fast leeren Tank auf die Seite legen um an die Innereien zu kommen. Eigentlich habe ich gedacht das Thema ist in einer halben Stunde erledigt. Aber ich muss die ganze Einheit mit der Pumpe auseinander bauen und dann mit dem neuen Filter wieder zusammen basteln. Früher ging sowas irgendwie deutlich einfacher. Nach zwei Stunden mit Ullis Hilfe haben wir dann alles wieder zusammen. Es ist nichts übergeblieben und das Moped springt auch gleich beim ersten Mal an. Da eh schon alles auseinander gebaut ist, wird dann auch gleich der Luftfilter von Rottweiler angepasst, sowie es Chris von Rottweiler geraten hat. Anpassen heisst ein paar Teile entfernen und somit auch ein bisschen Gewicht einsparen. Hoffe wir, das das auch hält. Naja, wir werden sehen.

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Tag 156 bis 158 – Cartagena

Heute sollte es eigentlich Richtung Fähre gehen. Als ich das Moped vom Parkplatz hole höre ich jedoch, dass es eine neue Brücke gibt.

Wir fragen in unserer Posada nochmals nach dem Fährplan und einen Anruf später wissen wir, dass die Fähre nicht wie gedacht um 12h sondern erst um 15h ablegt. Auch hier erhalten wir den Rat, dass die Brücke der beste Weg ist. Vor unserer Unterkunft schneidet ein alter Mann die Bäume und macht aber auch regelmässig Rast und schaut mir zu wie ich Berta bepacke und weiss auch einiges zu erzählen. Auch er weist auf die neue Brücke hin.

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Also werfen wir unsere Pläne über den Haufen, lassen Fähre Fähre sein und machen uns in Richtung Brücke auf den Weg. Nicht weit von Mompox können wir dann tatsächlich problemlos den Fluss überwinden und sparen somit etliche Kilometer Umweg (aber verpassen leider die Bootsfahrt 🙁 ). Daher haben wir uns entschlossen schon heute nach Cartagena zu fahren, unserem nördlichsten Ziel in Kolumbien. 323 Kilometer legen wir zurück bis wir schliesslich in Cartagena ankommen.

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Die Stadt ist sehr gross und der Verkehr entsprechend dicht. Unser Ziel ist die historische Altstadt, haben wir doch ein sehr günstiges Zimmer mittendrin ergattert. Das erste Problem besteht darin überhaupt in die Altstadt zu kommen. Das Navi sagt geradeaus und der Polizist samt Schilder fordern uns zum Abbiegen auf. Also beugen wir uns der Staatsgewalt. Wir fahren einen Bogen um die Altstadt bis wir endlich einen Eingang sehen, allerdings auch der anderen Strassenseite. Da wir nicht länger im Kreis fahren wollen, durchbreche ich eine Barriere und schummle mich dann zum Eingang durch. Endlich in der Altstadt angekommen müssen wir uns noch durch ein Gewirr von Einbahnstrassen kämpfen bis wir endlich im Casa Blue angekommen sind oder zumindest in der Nähe laut Navi. Die letzten Meter hat Ulli zu Fuss erkundet und dann auch endlich unsere Unterkunft entdeckt, ca 20 Meter von dort wo Sie Ihren 10minütigen Rundgang gestartet hat ;-).

Wir haben eigentlich erst ab dem nächsten Tag reserviert, können aber unser Zimmer schon heute beziehen. Perfekt 🙂 Zum Parken fahren wir nochmal einige Ecken weiter bis wir in der beschriebenen Garage sind, die 24 Stunden bewacht ist. Wir stürzen uns anschliessend gleich ins Getümmel und erkunden die Stadt zu Fuss.

Insgesamt bleiben wir drei Nächte in Cartagena. Die Altstadt ist farbenfroh aber auch voll mit Touristen. Wir haben das Glück, dass unsere kleine Unterkunft nicht im Hauptgetümmel der Kreuzfahrtschiffe liegt aber trotzdem mittendrin ist. Direkt gegenüber ist eine Kirche in der während unseres Aufenthaltes zwei Hochzeiten stattfinden. Wir verbringen insgesamt zwei einhalb sehr schöne Tage in Cartagena und erfreuen uns an den kleinen Gässchen und schönen bunten Gebäuden.

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