Alle Beiträge von Ulli und Gerhard

Tag 24 – The Elk Falls

Wir bleiben noch einen weiteren Tag in Campbell River und erkunden die Gegend ein bisschen. Es gibt eine schöne Wandertour zu einem Wasserfall in einer Art Regenwald.

Die gesamte Gegend ist wunderschön und auch das Klima ist deutlich milder wie bisher.

Vancouver Island zeigt sich von seiner schönsten Seite und bestätigt die vielen Berichte, die wir gelesen haben. Am Abend laufen wir noch etwas am Strand entlang und machen ein paar Fotos.
Als wir zurück zu unserm Zimmer gehen auf der anderen Strassenseite gehen, sehen wir ein Adlerpärchen, das in einem hohen Baum direkt am Hotel nistet. Ich mache etliche Fotos, aber leider ist die Adlerfotografie gar nicht so einfach. Die Vögel sind im Baum versteckt und erst mal in der Luft leider auch verdammt schnell.

Wir schreiben noch ein Mail an ein Paar, das wir in Alaska getroffen haben. Sie wohnen hier in der uns die Gegend und möchten uns in den nächsten Tagen gerne einiges ihrer Heimat zeigen.

Das nächste Ziel ist aber Tofino. Dort möchten wir Wale anschauen. Per Internet werden die Wale gebucht und wir hoffen, dass Wetter wird sich auch halten.

Tag 23 – Telegraph Cove

Nachdem wir ausgeschlafen haben, kein Wecker stört diesmal den Morgen, fahren wir nach Telegraph Cove. Das Wetter ist warm und die Sonne scheint. Kaum sind wir ein paar Kilometer gefahren kommen wir in einen Stau, nichts geht mehr. Nach europäischer Manier fahren wir am Stau vorbei bis wir Polizei, Feuerwehr und Ambulanz sehen.

Die Strasse ist komplett gesperrt, im Graben liegt ein PKW. Wir reihen uns hinter einem Wohnmobil ein und wollen dem Geschehen nicht unbedingt zuschauen. Der schweizer Fahrer vor uns erklärt, dass eine sehr korpulente Frau im Wagen eingeklemmt ist und deshalb das Fahrzeug komplett aufgeschnitten werden muss.
Nach 30 Minuten geht es dann weiter, die Schweizer sind insgesamt 1 ½ Stunden gestanden. Unser erstes Ziel heute ist Telegraph Cove, ein kleines Nest an der Küste mit überaus leckerem wenn auch teurem Cappuccino. Nach kurzer Rast geht es weiter und wir finden auch noch eine kleine Schotterstrasse als Abkürzung.

Das Tagesziel ist Campbell River. In einer Travellodge etwas ausserhalb finden wir eine schöne Unterkunft, die nach einiger Verhandlung auch recht günstig ist. Mir wurde dann auch ein Seniorrabatt angeboten, was ich aber jetzt nicht weiter kommentieren möchte. (Ulli kommentiert schon … trotz Rasur 😉 )

Im Ort gibt es einen More Supermarkt, wo es wie immer die beste Auswahl gibt. Aufgrund unsrer More Punkte Karte, sparen wir auch wieder jede Menge Geld beim Einkauf ;-).
Am Abend sprühe noch die Kette vom Motorrad ein und sehe dann einige Risse im Hinterreifen. Eine Luftdruckprüfung mit unserer Fusspumpe ergibt, dass wir viel zu wenig Druck hinten haben. Ich werde den Reifen im Auge behalten müssen, aber möchte ihn noch eine paar Kilometer fahren. Bis jetzt haben erst 6000 Kilometer runter. 10 000 Kilometer sollte er eigentlich halten.

Tag 22 – The Inside Passage

Riiiing, Riiiing, irgendetwas läuft schief.

Es ist 4:30 Morgens und der Wecker klingelt ganz energisch, ausschalten und noch etwas liegen bleiben. Nein, wir müssen zur Fähre, also raus aus den Federn. Blick aus dem Fenster, es regnet mal wieder. Egal die Uhr tickt, wir nehmen noch ein schnelles Frühstück, duschen, anziehen und zusammenpacken. Da wir im zweiten Stock sind, müssen wir unser ganzes Gepäck auch noch die Treppe runterschleppen, Aufzug Fehlanzeige.

Es ist schon hell draussen und auf regennasser Fahrbahn geht es zum Fährhafen. Dort angekommen, dürfen wir uns in der Schlange hinten einreihen.
Nachdem wir unsere Pässe gezeigt haben, fahren wir vor zu den anderen Motorrädern, die schon länger im Regen warten. Nach einer halben Stunde geht es dann aufs Schiff.
Sicherheitshalber nehme ich die Taschen vom Motorrad, damit die Fuhre nicht noch umkippt. Ein grosser Spanngurt wird quer über die Sitzbank gezogen, schon ist alles festgemacht. Ulli hat derweil nach unseren Plätzen geschaut.

Es gab zwar Kabinen zu buchen, aber wir hatten uns nur einen Platz in der Aurora Lounge reserviert. Das war im nach hinein ein sehr guter Entscheid. Die Lounge darf man nur mit einer Zutrittskarte betreten und liegt ganz vorne im Schiff. Hinter riesigen Panoramascheiben bekommen wir zwei Sitzplätze in der ersten Reihe.

Um 8:00 Uhr legt die Fähre dann ab. Die Inside Passage von Prince Rupert geht zwischen vielen kleinen Inseln die Küste Kanadas entlang bis Vancouver Island nach Port Hardy. Die Fahrt ist schon fast surreal. Die Fähre gleitet wie ein Raumschiff durch die engen Passagen und wir lümmeln in unseren bequemen Liegesesseln und haben einen Logenplatz. Es gibt einen Zwischenstopp in Bella Bella wo wir von zwei Weisskopfadlern begrüsst werden. Wieder unterwegs gibt es eine Durchsage, links vom Schiff wurden Orcas gesichtet. Wir können sie auch sehen, aber leider sind sie zu weit für ein gutes Foto zu machen. Weiter geht es nach Port Hardy und um ca. 23:30 landen wir dann an.

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Kein Regen mehr, perfekt! Das erste Mal müssen wir nachts fahren und nicht weit vom Fährhafen haben ein Zimmer reserviert.

Tag 19 – Telegraph Creek

Von Dease Lake geht es zu unserem nächsten Etappenziel weiter Richtung Süden.
Bevor wir jedoch diese Richtung einschlagen, fahren wir erst einmal nach Telegraph Creek. Der Weg dorthin ist eine Sackgasse und besteht auch nur aus Schotterstrassen. Am Ende soll es aber sehr schöne Canyons in einem Indianerreservat geben. Also nehmen wir diesen kleinen Abstecher noch mit, es sind ja nur 107 km bis nach dorthin. Das Gepäck lassen wir im Motel – bis auf unser Werkzeug.

Die ersten 70 km sind eine langweilige Schotterstrasse durch den Wald. Die einzige Aufregung besteht darin, dass man nicht weiss, ob nicht ein wilder Indianer in seinem Truck um die Kurve geschossen kommt und uns von der Strasse fegt. Es kommen aber zum Glück nur 1 bis zwei Brave, die langsam genug fahren um einer Kollision auszuweichen. Nach 70 km öffnet sich der Wald und wir kommen an den Stikine River. Gleich an der ersten Brücke sehen wir einen Weisskopfadler, der von einer hohen Tanne das Tal inspiziert.

Schilder warnen vor den steilen Steigungen und Abfahrten mit bis zu 20 % Gefälle.
Mit einem Adventurebike ist das trotz Schotter aber keine Herausforderung. Jetzt sehen wir auch die Stikine Canyons, die durch den Fluss gebildet wurden. Die Aussicht ist awesome, wie hier jeder sagt, und wir sind froh nicht unterwegs umgedreht zu haben, was wir kurz überlegt hatten.

Zum Teil fahren wir an steilen Abhängen links und rechts der Strasse wie auf einem Grad. Es geht mehrfach steil hoch und wieder hinunter bis wir schliesslich in Telegraph Creek ankommen. Wider Erwarten gibt es sogar eine Art Dorfgemeinschaftshaus, in dem man etwas zu essen bekommt und sogar ein Zimmer mieten könnte. Drinnen sieht es aus als wäre die Zeit vor mindestens 50 Jahren stehen geblieben. Wir werden sehr nett und herzlich begrüsst und essen eine Kleinigkeit. Da wir uns mitten in einem Indianer Reservat befinden, sind die meisten Gäste natürlich auch von der First Nation, wie die Indianer in Canada genannt werden. Obwohl wir unterwegs an einer kleinen Herde Mustangs vorbei gekommen sind, ist das bevorzugte Fortbewegungsmittel ein geländegängiger Pickup.

Nach einer Stunde geht es wieder zurück nach Dease Lake. Unterwegs ruft Ulli aus, sie hat einen Schwarzbären gesehen, der am Wegesrand im Gebüsch war. Ich muss mich zu sehr auf die Strasse konzentrieren, als das ich den Bär gesehen hätte. Insgesamt 215 km reiner Schotter waren doch anstrengender als gedacht.

In Dease Lake laden wir auf und fahren auf dem Highway 37 wie geplant nach Süden.
Das minimale Ziel ist Iskut, ungefähr 80 km Fahrtstrecke. Kaum auf dem Highway losgefahren, sehe ich einen Bären, der gemütlich neben der Strasse entlang trottet. Diesmal können wir sogar fotografieren.

Iskut lassen wir links liegen, da der Ort nichts Besonderes bietet, aber 20 km weiter kommen wir nach Tatogga, einem kleinen Ressort mit Tankstelle, Restaurant und Motel.
Hier mieten wir uns für die Nacht ein. Zum Abendessen gibt es einen leckeren Salat und einem Bisonburger. Die Portionen in USA und Kanada sind üblicherweise riesig, deshalb begnügen wir uns immer mit einer Portion, die wir uns teilen. Das spart Geld und vermeidet Übergewicht.

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Piura

Mancora – Bienvenidos a Peru 😄

Huaqillas

Loja

Cuenca

Macas – Regen im Regenwald

 

Banos

Latacunga

Galapagos Islands

Quito / Ecuador

 

Ipiales

 

Popayan

 

Neiva / Desierta de Tatacoa

 

Monteverde

 

Mariqui

 

Medellin

 

Caucasia

 

Tolu

 

Cartagena

 

Mompox

 

Aguachica

 

San Gil

 

Villa de Leyva

Bogota / Colombia 27.10.2016 … Bienvenidos al America del Sur 😄😄

 

Ciudad de Panamá

 

Las Lajas

 

Boquete – Panama / 18.10.2016

 

Palmar Norte / Rio Sierpe

 

Cerro Lodge

 

Playa Brasilito & Tamarindo / Costa Rica

 

Granada

 

La Union

 

San Salvador

 

Santa Ana / El Salvador

 

Monterrico

 

Lago de Atitlan

 

Antigua

 

Guatemala Ciudad

 

Flores

Tikal / Guatemala

 

San Ignacio / Belize

Hopkins / Belize

 

Chetumal / Mexico … 13.09.16

 

Tulum / Mexico 😄

 

Merida / Mexico … 24.08.16

Palenque / Mexico … 22.08.16

Oaxaca, Mexico / Monte Alban … 18.08.16

Puebla, Mexico … 16.08.16

 

Stewart / Hyder, Yukon

House Austria

3 Länder an einem Tag,
Canada, Alaska und Österreich (Bed und Breakfast im House Austria betrieben von Martin und Angelika aus Salzburg)

Tag 18 – Dease Lake

Am morgen fahren wir gleich zu und wollen in Watson Lake frühstücken. Nach 20 km kommen wir an und nehmen in einem von aussen eher unscheinbaren Restaurant wieder mal ein echtes Nordamerikanisches Frühstück zu uns.

Am Eingang des Ortes gibt es einen Schilderwald mit mehreren Hundert Strassen- und Ortstafeln. Jeder der davon weiss, bringt von zu Hause ein Schild mit und kann es dort anbringen. Wir sehen auch viele Ortstafeln aus Deutschland und der Schweiz. Sieht echt cool aus.

Es geht wieder ein Stück zurück und wir verlassen wir den Alaska Highway endgültig um auf den Highway 37 abzubiegen. Diese Strasse ist deutlich schmaler, macht aber auch mehr Spass wegen der vielen Kurven und schönen Aussicht. Auf knapp 900 Meter Höhe fahren wir bis nach Dease Lake, einem weiteren kleinen Ort mit vielen Indianern und einem riesigen Supermarkt. Im Northway Motor Inn checken wir ein und haben ein tolles Zimmer mit Küche.

Tag 17 – Shit happens on the Alaska Highway

Diesmal verlassen wir Whitehorse endgültig und fahren auf dem Alaska Highway Richtung Süden, 450 km liegen vor uns.

Nach ca. 170 km machen wir einen Tankstop in Teslin Lake und essen eine Kleinigkeit zu Mittag. Auf der Route sind einige Motorräder unterwegs, die aber fast alle nach Alaska fahren wollen. So gibt es bei jedem Stopp immer wieder nette Gespräche mit anderen Bikern.

Als wir in Teslin starten, müssen wir gleich über eine Brücke, die nur einen Gitterrost als Fahrbahn hat. Auf der Brücke verhält sich unsere Berta schon etwas merkwürdig, was wohl dem Gitter zuzuschreiben ist.

Aber auch auf der Strasse lässt das etwas andere Fahrverhalten nicht nach. Jeden Tag wollte ich mal den Reifendruck zu überprüfen, wir sind doch schon über 4000 Kilometer unterwegs. Egal das wird schon halten, heute Abend werde ich aber auf jeden Fall die Reifen kontrollieren.

Wir schaffen noch 30 km, dann passiert es. Bei etwa 100 km/h bricht das Motorrad aus und schleudert wild über die Strasse. Verdammt der Vorderradreifen, mit extrem viel Glück kann ich Berta halten und wir bleiben ohne zu stürzen stehen. Das war wirklich knapp! Ein schneller Check bestätigt die Vermutung, wir haben einen Platten.

Ok, wir haben Werkzeug dabei und einen Ersatzschlauch, ausserdem hat mir Hagen zu Hause ausführlich gezeigt, wie ich den Reifen auf meiner XT500 wechseln muss.

Es halten auch gleich ein paar Biker an, aber ich winke dankend ab, dass kriege ich auch alleine hin. Wir stellen Berta auf den Hauptständer und Ullis Einwand, das Motorrad steht nicht ganz gerade, ignoriere ich.

Das Vorderrad ist schnell ausgebaut und mit dem ganzen Gepäck hintendrauf stand das Rad vorne sowieso in der Luft. Ventil rausgedreht und die Luft herausgelassen, da gibt es einen Schlag.
Berta ist seitlich umgefallen.
SCHEISSE.

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Die geöffneten Koffer haben sich auf die Strasse entleert und ich stehe da wie ein Volltrottel. Wie bekommen wir ein Motorrad ohne Vorderrad wieder auf den Hauptständer?

Zum Glück hält ein Auto und der Fahrer hilft mir die Maschine wieder aufzurichten.
Beim zweiten Versuch klappt es dann endlich. Es sieht so aus, als hätte die Gabel keinen Schaden genommen.

Ulli bleibt jetzt als Sicherung beim Motorrad stehen um einen zweiten Sturz zu vermeiden. Ich mache mich daran den Reifen zu demontieren, aber das geht deutlich schwerer als gedacht. Mittlerweile ist ein Wohnmobilfahrer gekommen und bietet seine Hilfe an. Diesmal nehme ich gerne an.

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Das Felgenband ist gerissen und mit Bills Hilfe umwickeln wir die Felge mit Klebeband um das kaputte Band zu fixieren. Nach ein paar Versuchen haben wir das hinbekommen. Jetzt den Reifen auf einer Seite wieder auf die Felge, auch das geht deutlich schwerer als zu Hause. Es halten immer wieder Leute an und fragen ob sie helfen können. Auf dem Alaska Highway herrscht nicht viel Verkehr, aber alle 5 bis 10 Minuten kommt ein Fahrzeug. Ich stopfe den neuen Schlauch in den Reifen und dann versuchen wir die zweite Seite des Mantels über die Felge zu bekommen.

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Mittlerweile zu dritt wuchten wir an dem Rad herum, aber das Drecksding will nicht mehr auf die Felge rutschen. Da war doch noch was … stimmt wir brauchen Schmiermittel, dafür nehmen wir dann Spülmittel aus unserer Bordküche. Leider sind jetzt auch die Montiereisen so glitschig, dass man kaum noch Kraft anwenden kann.

Ich bin mittlerweile nassgeschwitzt (Ulli bewacht immer noch Berta) und auch schon recht fertig. Irgendwie unter Zuhilfenahme eines Hammers und eines grossen Schraubenziehers von Bill schaffen wir es dann endlich. Der Einbau des Rades geht dann recht schnell. Nur sieht der Reifen noch etwas unrund aus. Egal es wird schon gehen. Ich bedanke mich bei meinen zwei Helfern und sie fahren auch erleichtert weiter.
Jetzt noch eine schnelle Probefahrt und dann soll es weitergehen. Ab ca. 20 km/h fängt das Rad an zu springen, ich habe eine Riesenunwucht.

Während der Probefahrt kommt mir ein Biker mit einem Rallyebike und englischer Zulassung entgegen. Er fragt auch gleich, ob er helfen kann. Ich erkläre, dass ich einen Platten hatte aber jetzt wieder alles gut ist. Kaum ist er weitergefahren denke ich mir, dass das wohl ein Fehler war. Denn er sah aus wie jemand, der schon mehr Reifen geflickt hat.

Zurück bei Ulli, sage ich dass wir wohl nur noch sehr langsam fahren können, aber bis in eine Unterkunft sollten wir es schaffen. Da kommt der Englische Biker zurück und fragt ob wirklich alles in Ordnung ist 🙂

Ich erkläre ihm die Misere und er sagt kein Problem und packt gleich an. Wir lassen noch mal die Luft aus dem Reifen und versuchen den Mantel besser zu platzieren, leider hilft das nicht.
Also schlägt er vor, dass wir das Rad nochmal ausbauen und den Mantel runter nehmen.
Lyndon aus England ist Halbprofirennfahrer, der seit 3 Jahren mit seiner Werksrallyemaschine um die Welt fährt. Dabei nimmt er immer wieder an Rallys teil.
Er will noch schnell zum nördlichsten Punkt Alaskas fahren um dann im Januar in Paraguay bei der Rallye Dakar zu starten.

Er zeigt mir, wie man das Vorderrad ohne Demontage eines Bremssattels ausbauen kann und erklärt wie ein Reifen am besten zu wechseln ist. Mein Schlauch war übrigens verdreht und vom Mantel eingeklemmt. Bei ihm geht das alles ruckzuck und nach einer halben Stunde und vielen hilfreichen Tips und Tricks ist alles wieder fertig montiert. Er schenkt uns sogar noch einen Ersatzschlauch. Ulli dokumentiert alles mit dem Fotoapparat damit wir beim nächsten Mal wissen, was zu tun ist.
Insgesamt 3 Stunden hat uns die gesamt Panne gekostet und ohne Lyndon wären wir wohl kaum 10 km weiter gekommen. Wir werden bei künftigen Reifenpannen noch oft an Lyndons Unterricht denken! 🙂

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Er gibt uns noch seine Webadresse und erzählt, dass er einen Youtubechannel mit  70 000 Followern hat. In uns macht sich Ehrfurcht breit!

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Da er uns auf dem Rückweg von Alaska irgendwo überholen wird, vereinbaren wir uns dann zu treffen, damit wir mit ein paar Bierchen und einem Abendessen unsere Schuld ein wenig begleichen können. Seine Adresse lautet übrigens: www.racestoplaces.com

Weiter geht es auf dem Alaska Highway. Unser Etappenziel Watson Lake liegt noch rund 170 km entfernt. Alle Biker die uns entgegenkommen grüssen, fast wie zu Hause.
Auf einem längeren Stück Schotterstrasse kommt uns dann eine Gruppe mit 20 Harleys entgegen. Diesmal grüsst niemand von den coolen Jungs, wahrscheinlich irgendeine Gang oder einfach die Hosen voll auf Schotter … denkt sich der Ex-Harley-Fahrer Gerhard. Ich gebe Gas, dann müssen sie halt unseren Staub schlucken.

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Kurz vor dem Ziel, sehen wir ein Wohnmobil am Wegesrand halten und wir bleiben auch stehen. Nur 10 Meter von uns entfernt sitzt ein riesiger Grizzlybär im Gebüsch.
Ulli versucht zu fotografieren, aber leider klappt es nicht – egal manche Bilder bleiben auch im Kopf erhalten.

Kurz vor Watson Lake kommt Nugget City, keine Stadt sondern nur ein paar Häuser. Aber ich bin schon so groggy, dass wir hier etwas essen und uns ein Minizimmer für die Nacht nehmen. Oh Mann, what a Day.

Tag 16 – Ulu in Skagway

Es geht noch einmal zurück nach Alaska. Skagway ist auch ein Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe und liegt ca. 180 km von Whitehorse entfernt. Ohne Gepäck fahren wir eine wunderschöne Route auf dem Klondike Highway South zurück in die Berge am White Pass Summit vorbei.

Die Kanadische Grenze passieren wir ohne irgendwelche Kontrollen und einige Kilometer weiter kommt der Amerikanische Zoll. Da wir ein 10 Jahresvisum mit maximal 6 Monaten Aufenthalt haben, sollte die Einreise kein Problem sein. Der amerikanische Zollbeamte prüft unsere Papiere und fragt, wann wir das letzte Mal in den USA waren. Erst vor ein paar Tagen sagen wir wahrheitsgemäss. Im Pass befindet sich ein Stempel mit unserer Einreise dem 1.Juni 2016 und ein Datumsstempel bis wann wir wieder ausgereist sein müssen. Der zweite Stempel lautet 30. November 2015.

Der amerikanische Zöllner sieht aber ein, dass das nicht ganz stimmen kann. Er streicht kurzerhand das falsche Datum durch und ersetzt es handschriftlich mit dem fast richtigen Datum. In Ullis Pass war die Null nicht abgedruckt, somit setzt er bei Ihr den 3. November 2016 ein … ob das mal bei der nächsten Einreise in die USA gut geht?

Nicht mehr weit und wir sind in Skagway angekommen. Es liegen zwei grosse Kreuzfahrtschiffe im Hafen und entsprechend viele Touristen tummeln sich in der kleinen Stadt.
Wir schlendern mit dem Strom der Touristen durch die Souvenirläden und finden ein schönes Ulu-Messer, das wir schon langen haben wollten. Die Uluknifes sind in jedem Haushalt Alaskas zu finden und eignen sich hervorragend zum Gemüse kleinschneiden.

Nach einem leckeren blackened Halibut in einem Nicht-Touristen-Restaurant, geht es über die Tsunami Evakuierungsstrasse wieder zurück.

An der Kanadischen Grenze werden wir von einem griesgrämigen Zöllner kritisch beäugt. Aber nachdem wir die Frage nach mitgeführten Fireguns verneinen können, lässt er uns ziehen. Das Bärenspray, das wir zufällig dabei hatten, haben wir besser nicht erwähnt und Messer zählen in Nordamerika sowieso nicht als Waffen.