Tag 39 – Buffalo Hunting, wer jagd hier wen?

Wir bleiben noch einen Tag länger. Wäre doch blöd vor dem Wetter zu kapitulieren, wenn man schon mal hier ist. Zum Glück regnet es am morgen nicht und mit Hilfe eine netten Familie, können wir unser Zelt drei Plätze weiter tragen.

Heute wollen wir eine Hiking Tour machen und haben auch schon einen netten Trail nicht weit vom Campground ausgesucht.

Zum Glück haben wir unsere Regenkleidung, die wir extra fürs regenwandern gekauft haben. So können wir mit dem Motorrad ohne unsere Motorradkleidung zum Startpunkt fahren und werden nicht nass. Kurz vor uns machen sich noch zwei Jungs aus Texas auf den gleichen Weg, aber sonst ist alles leer.

Es geht einen halben Kilometer durch den Wald, dann kommen wir auf eine Hochebene mit einer Steppenlandschaft. Vor uns sehen wir, dass die Burschen stehen geblieben sind. Als wir sie erreichen, wissen wir auch warum. Ein riesiges Bison (Buffalo) steht direkt auf dem Trail und ist in aller Ruhe am grasen. Wir warten noch ein wenig, aber nichts tut sich.

Wie beschliessen den Büffel zu umgehen, da die Viecher recht gefährlich werden können. Bei Nieselregen schlagen wir uns durch nasses Grass und Büsche. Als wir ungefähr auf Höhe des Büffel sind, geht das Mistvieh doch einfach weiter unseren Weg entlang. Aber wir geben natürlich nicht auf und die zwei Texaner folgen uns brav, dankbar jemand gefunden zu haben, dem sie hinterherlaufen können.

Das Gelände wird schwieriger. Wir überqueren Bäche und klettern über umgestürzte Bäume, während der Büffel gemütlich den Wanderweg entlang schlendert. Ich habe das Gefühl, dass er immer wieder zu uns herüber schaut und sich kaputtlacht, was für Aufwände wir machen. Endlich triftet er vom Weg ab und wir können nach etlichen hundert Metern Busch und Sumpf wieder ungefährdet auf den Weg zurückkehren.

Zum Glück sind jetzt meine Füsse patschnass, denn Goretex hilft leider nicht, wenn das Wasser von oben reinläuft.

Einige Kilometer weiter kommen wir an den Cascade Lake. Von dort geht es noch weiter zum Observation Point, höher in den Bergen. Nach ungefähr 350 Höhenmetern stossen wir an die Nebelgrenze und somit ist auch nichts mehr mit guter Sicht. Die zwei Jungs aus Texas gehen weiter, da sie noch nie in den Bergen waren und Texas ‚flat like a pancake‘ ist.

Fast wieder am See angekommen sehe ich einen Grizzly auf der Ebene. Nicht lange dann sehen wir auch sein Junges, das wie ein Gummiball auf und ab springt. Zum Glück sind Grizzlys mit Jungen am gefährlichsten ;-).

Der Weg , den wir wieder zurückgehen wollen, führt nicht weit entfernt an der Bärenfamilie vorbei. Wir warten also erst einmal ab was passiert. Nachdem sich der Grizzly zuerst weiter von uns entfernt hat, nimmt er jetzt die Richtung genau auf uns zu … prima. Gemächlich trotten die zwei Bären immer weiter auf unseren Standpunkt zu. Ok, wir haben ein Messer und Bärenspray dabei, das müsste im schlimmsten Falle helfen. Bevor die Bärenmama aber noch näher kommt, entscheiden wir zügig den Platz zu verlassen und Richtung unseres Trails zu gehen, der jetzt wieder sicherer erscheint.

Weiter weg sehen wir ein paar Leute stehen. Wahrscheinlich haben sie die Bären und auch uns gesehen und warten ob noch etwas geboten wird. Unsere Entscheidung war richtig. Da der Weg einen Bogen macht, können wir den Grizzly mit noch vernünftigem Abstand umgehen. Mittlerweile ist er an dem Platz angekommen, an dem wir vorher noch gewartet haben. Wenn jetzt die zwei Texaner vom Gipfel zurückkommen, stecken sie allerdings in der Sch…

Nachdem wir ohne weitere Zwischenfälle den Weg zurück zum Moped gepackt haben, fahren wir gleich zur Rangerstation und melden, dass die zwei Jungs ein Problem haben könnten. Die Ranger sind allerdings sehr gelassen, da der Bär nicht aggressiv war und nur sein bear thing gemacht hat.

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