Tag 224 – Grande Malheur in der Wüste

 

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Heute geht es in die Salzwüste, der Salar de Uyuni. Wüsten sind trocken und menschenleer. So die übliche Beschreibung.

Unserer Pensionswirtin warnt uns ebenfalls davor, dass wir uns verirren könnten und gibt uns den Rat den Jeeps hinterherzufahren, die 99,9% aller Besucher durch die Wüste chauffieren.

Damit unsere Reise hier nicht abrupt endet, wollen wir Ihrem Rat folgen. Vorher wollen wir noch den Eisenbahnfriedhof von Uyuni besuchen, der ebenfalls in der Jeeptour enthalten ist. Der ist nicht weit vom Städtchen entfernt und wir erreichen ihn schon nach wenigen Minuten.

Hier wurden alle möglichen alten Lokomotiven abgestellt und zum Tod durch Verrosten verurteilt. Allerdings sind die Teile sehr massiv und so wird das Verrosten wohl noch einige hundert Jahre andauern. Wir schlendern über das Gelände und bewundern die alten Stahlrosse und nach und nach kommen immer mehr Jeeps mit Touristen und füllen den Platz.

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Wir treffen auch einige deutsche und österreichische Touristen und sprechen mit Ihnen. Berta gehört neben den vielen Lokomotiven natürlich auch zum begehrten Fotoobjekt vieler.

Nachdem wir die alten Lokis genügend erkundet und fotografiert haben, machen wir uns auf dem Weg zur Salzwüste. Vielleicht noch ein Wort zum Wetter. Die Sonne scheint und alles ist prima :-), aber in der letzten Nacht und auch in den Tagen zuvor hat es heftig geregnet (wir erinnern uns -> Regenzeit in Bolivien 😉 ) und entsprechend riesig sind auch die Pfützen in Uyuni, die wir durchqueren müssen.

Wir fahren auf der Hauptstrasse rund 25 Kilometer und biegen dann Richtung Wüste ab. Der Weg ist nicht mehr asphaltiert, aber immer noch vernünftig befahrbar. Wir passieren einige Souvenirbuden in dem kleinen Ort und dann stehen wir auch schon am Anfang der Salar de Uyuni. Nur ist sie nicht trocken sondern überflutet und wir stehen am Rande eines Sees. So erscheint es uns zumindest :-). Auf jeden Fall sieht es cool aus, da der Himmel sich komplett im Wasser spiegelt.

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Ausserdem ist das Wasser nicht sonderlich tief, höchsten 10 – 30 Zentimeter. Ok, die Mopedstiefel sind wasserfest, also versuchen wir ein paar Schritte im Wasser. Der Untergrund erscheint fest und stabil.

Nachdem ich dann auch noch ein PKW vorsichtig an uns vorbei in das Wasser fährt und nicht versinkt, steht mein Entschluss fest und ich versuche es auch. Ulli ist eher noch skeptisch und so fahre ich erst mal eine kleine Runde alleine. Ein komisches Gefühl ist es schon auf einer riesigen Wasserfläche zu fahren. Ich fahre ca. 30 – 40 Meter in den ‚See‘ hinein, drehe dann aber wieder um. Schon kommen die ersten Jeeps und fahren langsam ins Wasser und verfolgen eine unsichtbare Strasse.

Nach ein paar Diskussionen einigen wir uns, etwas weiter in die Wüste einzufahren, aber immer in der Nähe der Autos zu bleiben. So fahren wir knapp einen Kilometer bis zu einem Punkt an dem einige Fahrzeuge stehen und die Leute Bilder machen.

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Die Gelegenhiet nutzen wir natürlich auch und fotografieren die surreale Landschaft. Durch die Weite und die Gleichheit von Himmel und Boden gehen sämtliche Perspektiven verloren.

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Zum Abschluss will ich noch eine kleine extra Runde alleine machen, um Ulli die Möglichkeit für ein paar Heldenfotos zu geben. So drehe ich mit stolz gerecktem Hals meine Runde, es schauen ja auch einige Touristen zu.

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Plötzlich bricht das Moped vorne eine und ich stecke in einem Loch. So ein Mist, zum Glück hat mich Berta nicht auch noch vorne über abgeworfen.

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Jetzt stehe ich da und kriege unsere KTM nicht alleine aus dem Loch, schlimmer noch ich habe das Gefühl, sie sinkt immer tiefer ein. Ich sehe unsere treue Reisegefährtin schon vollends verschwinden.

Derweil versucht Ulli mit allen Tricks die Jeepfahrer zu motivieren mir zu helfen. Die sind nur mässig begeistert, da sie sich nicht die Füsse nass machen wollen. Ein junges Urlauberpaar kommt jedoch sofort um dem gestrauchelten Helden zu helfen. Nach und nach kommen dann auch noch ein paar Fahrer, von Ulli fast zur Einbruchstelle geprügelt.
Mit vereinten Kräften bekommen wir dann Berta wieder befreit.

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Ulli erklärt mir, dass sie mich schon zuvor auf das Loch hingewiesen habe aber ich wohl wieder einmal nicht richtig zugehört habe.

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Egal wie, wir haben Schweineglück gehabt dass nicht mehr passiert ist.
Ausserdem hat es ein paar gute Bilder gegeben :-). Vorsichtig fahren wir wieder aus der Wüsste hinaus und achten darauf, genau dem gleich Weg zu nehmen auf dem wir eingefahren sind … Navi sei Dank geht das anhand der Trackingfunktion recht gut.

Jeder Mopedfahrer wird jetzt natürlich sagen, wie kann man nur mit seinem teurem Gefährt in Salzwasser rumfahren, da geht ja alles kaputt.

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Stimmt genau, wenn man es nicht gleich sauber macht. Daher haben wir auch schon vorher nach einer Waschmöglichkeit Ausschau gehalten, um Berta wieder salzfrei zu bekommen. Natürlich keine Waschstrasse wie bei uns, aber ein guter Platz wo wir mit Seifenlauge und Wasser alles wieder sauber bekommen.

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Nebst dem Moped machen wir auch gleich unsere Stiefel und die Hosen sauber. So gereinigt fahren wir wieder zurück nach Uyuni und bereiten uns für den nächsten Tag vor.

2 Gedanken zu „Tag 224 – Grande Malheur in der Wüste

  1. Hallo ihr beide!
    Wow diese Bilder in der Salzwüste sind der Hammer! National Geografic Moments!
    Weiterhin gute Fahrt!
    Liebe Grüsse
    Angelica

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