Tag 121 – Santa Ana / El Salvador

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Zeitig gehen wir zum Frühstück und wollen auch noch unsere Rechnung begleichen, aber der Finne schläft noch. Seine Angestellten erklären uns, das el Senor gerne länger schläft.

Nachdem wir nach einer weiteren halben Stunde klar gemacht haben, dass wir fahren werden, ob mit oder ohne Bezahlung kommt er dann doch. Er ist eigentlich nett, aber lebt wohl schon zu lange ein Leben ohne feste Zeiten. Ob das als Chef von einem kleinen Hotel auf die Dauer hilfreich ist, sei dahingestellt. Am Ende können wir aber doch ohne zu grosse Verspätung starten.

Wir fahren zum Anlegeplatz der Fähren, was ein hochgestellter Begriff ist für kleine Holzflösse einem Aussenborder. Wir vereinbaren eine Privatfahrt, die nur unwesentlich teuerer ist. Über eine Holzplanke schieben wir Berta auf das Floss und unser Kapitän hilft tatkräftig mit. Zum Glück haben wir einen sehr schönen, klaren Tag erwischt und es gibt auch keine Wellen auf dem Fluss, den wir nun entlang schippern. Ganz im Gegenteil zum Meer, wo die Wellen über 2 Meter hoch waren.

Wir fahren rund eine halbe Stunde durch die Mangroven und können auch die Vulkane in der Ferne sehen. Es wäre wirklich schade das verpasst zu haben. Zum einen haben wir bestimmt 60 Kilometer Strasse gespart und vom Spass bei der Fahrt ganz zu schweigen. Als wir ankommen muss Berta rückwärts wieder über eine Planke vom Floss geschoben werden. Sofort sind einige Passagiere von anderen Booten zur Stelle und gemeinsam packen wir es unser Dicke sicher an Land zu bringen.

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Es folgt noch eine holprige Strasse, die aber deutlich besser ist als erwartet. Nicht mehr lange und wir sind an der Grenze nach El Salvador angelangt. Wir wollten rechtzeitig an der Grenze sein um genügend Zeit haben und später nicht in die Dunkelheit zu kommen.

Dies ging zum Glück auch auf. Das Prozedere an der Grenze ist ähnlich wie schon zuvor. Erst die Ausreise mit Abmeldung von uns, dann vom Moped und schon geht es weiter an die Grenzstation von El Salvador. Auch hier geht es einigermassen zügig voran, nur das Moped braucht etwas länger. Ulli regelt und kramt alles aus dem Spanisch-Gedächtnis was es zu finden gibt 🙂 Aber als der Zollbeamte dann mit mir zu Berta geht um die Fahrgestellnummer zu prüfen, kann er auf einmal auch englisch. Ich muss noch einmal in ein anderes Gebäude um meine Unterschrift auf das finale Dokument setzen. Ein letzter Check des Importpapiers zeigt aber, das die Fahrgestellnummer einen Fehler hat. Da der Beamte keine Lust hat alles neu zu machen, korrigiert er den Eintrag von Hand und setzt einen Stempel mit Unterschrift an die korrigierte Stelle. Wir sind fertig und nach nur 90 Minuten haben wir es geschafft.

Direkt nach der Grenze werden wir dann noch einmal angehalten und der Posten nimmt das Importpapier an sich und gibt uns einen Stempel mit Unterschrift auf eine Kopie. Wir wundern uns noch warum er das Original einbehält, aber offensichtlich ist es das Prozedere.

Weiter geht es zu unserem Ziel nach Santa Ana. El Salvador ist viel schöner als wir gedacht hatten, auch die Strassen sind in vernünftigem Zustand.

Im ersten grösseren Ort machen wir eine kurze Pause und müssen gleich einen Betrunkenen abweisen, der unsere Berta bewachen will.

Aus einem Comida rapida, es gibt Pizza nur nicht rapida, behalten wir das Moped im Auge. Bevor es losgeht sehen wir noch einen weiteren Trunkenbold, der in einen Bus einsteigen will und versucht gleich alle Mädels begrapschen. Sowas wird aber auch in El Salvador nicht geduldet, so kommt sofort jemand der in kurzerhand am Einsteigen hindert und vertreibt.

Weiter geht es über eine schöne Strecke durch die Berge am Vulcan Santa Ana vorbei bis zu unserem Zielort. Wir sind im Hostal Casa Verde untergebracht, was sich als eine echte Oase herausstellt. Berta kann direkt im Eingang parken und alles ist sehr gründlich verriegelt.

Während der letzten zwei Fahrtage hatten wir einige Probleme mit dem Navi. Es hat sich unterwegs immer wieder einfach ausgeschaltet. Nachdem alle unnötigen Daten nun vom Gerät gelöscht sind, hat es heute gut funktioniert, aber sicherheitshalber gibt’s auch noch einen Check am Zweirad.

In Deutschland hatte Berta noch einen zusätzlichen USBLader bekommen, um unterwegs auch mal ein Handy oder das Zweitnavi laden zu können. Seit geraumer Zeit hat das Teil aber nicht mehr richtig funktioniert. Daher zerlege ich das Moped um nach Abbau der Verkleidung und Demontage der Lampenmaske an die Anschlüsse zu kommen.

Der USBLader hängt am gleichen Anschluss wie das Navi. Also raus mit dem Teil und nochmal alles prüfen, zum Glück wollte das Messgerät mit auf die Reise. Fazit der Prozedur: Das Teili ist kaputt und hat auch das Navi gestört. Ein Bier weiter ist alles wieder zusammen geschraubt und funktioniert erstaunlicherweise gleich beim ersten Mal.

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Ulli hat in der Zwischenzeit gekocht, so haben wir auch mal wieder ein gutes Homemade Abendessen.

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