Archiv für den Monat: Oktober 2016

Tag 138 – Mangroven und viel mehr

Obwohl wir in Palmar Norte übernachten, ist unser eigentliches Ziel Sierpe.

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Wir waren gestern schon kurz hier und wollten eine Mangroven Tour bei Kokopelli buchen, aber leider war niemand da. Also dann …  heute der zweite Versuch.

Leider schüttet es wie aus Kübeln, aber der Shop für die Tour ist geöffnet. Die Besitzerin ist eine Deutsche, die selbst allerdings nicht anwesend ist. Eigentlich kein Wunder bei dem Wetter. Das Mädel am Empfang ruft sie kurzerhand an und gibt mir das Telefon.

Claudia empfiehlt besser bis zum nächsten Tag zu warten, da bei dem vielen Regen nicht ganz soviel Tiere zu sehen sind. Sehr nett, dass sie uns nicht beschwätzen wollte, trotzdem buchen wir die Tour, wir sind ja nur heute hier und irgendein kleines Vieh wird sich ja wohl zeigen. Es geht auf ein kleines Boot mit einer wasserdichten Plane aus Deutschland als Dach. Wir haben einmal mehr eine Privat-Tour, da sich bei dem Wetter sonst niemand raus traut.

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Kaum losgefahren sehen wir schon die ersten verschiedenen Reiher. Unser Guide und Steuermann hat wirklich ein Adlerauge, immer wieder macht er langsam oder hält an und zeigt uns die verschiedensten Tiere. Wir fahren einen kleinen Fluss entlang der beidseitig von Mangroven gesäumt ist. Wir sehen Krokodile, einen Kaiman, Brüllaffen, Monos mit kleinen Babys (Affen), Aras, Geier, Eulen, Fledermäuse und sogar ein Faultier und zwei Schlangen, die an einem Baum hängen und jede Menge verschiedener bunter Vögel. Nicht zu vergessen, die vielen Leguane, die sich in den Bäumen und auf dem Boden tummeln.

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Auch der Regen hört so langsam auf und je trockener es wird, umso mehr Bewegung kommt in die Tierwelt. Die Geier spannen Ihre Flügel zum Trocknen aus, die Affen springen wild durch die Bäume und die Brüllaffen werden Ihrem Namen gerecht.

 

Soviel Wildlive hätten wir bei diesem Wetter wirklich nicht erwartet und freuen uns umso mehr, dass wir die Tour gemacht haben.

Auf dem Rückweg halten wir noch an einem Soda an. Sodas sind kleine Küchen mit ein paar Sitzplätzen und meist nur ganz wenig  Auswahl. Das hat aber den Vorteil, dass das Essen günstig und meist sehr lecker ist. „Unser Soda“ ist ein Ein-Frau-Betrieb, wo wir sehr freundlich bewirtet werden. Ihr kleiner Sohn ist ein grosser Fussballfan und steht auf Real Madrid, trotzdem freut er sich über den Bayern München Aufkleber, den wir ihm schenken.

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Tag 137 – Entlang der Küste Costa Ricas

Wir sitzen bei einem netten Frühstück in der Lodge und wieder kommen 6 Aras angeflogen, um sich ebenfalls Ihr Frühstück zu holen. Die Aras sind wild aber durch die regelmässige  Essensausgabe haben sie sich daran gewöhnt in der Nähe der Lodge zu bleiben.

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Beim Zahlen der Rechnung mit Kreditkarte stelle ich fest, dass uns die Chefin statt Dollars nur Cordobas verrechnet hat. Das ist umgerechnet nicht mal ein Euro für den ganzen Aufenthalt . Aber ehrlich wie ich bin, weise ich Sie auf den Fehler hin. Als wir dann den Schlüssel abgeben, erklärt das sie wiederum , dass unsere Rechnung zu hoch war, weil für unser Essen 2x Steuer berechnet war. Zum Dank schenkt Sie uns auch noch zwei Souvenirs von der Lodge.

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Sie macht auch noch ein Bild für Ihre Facebook Seite und dann ziehen wir los. Nicht weit von der Lodge kommen wir an eine Brücke unter der es nur so von Krokodilen wimmelt. Das ist natürlich eine Attraktion und entsprechend viele Menschen tummeln sich hier zum Cocodrilo Watching.
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Weiter geht es entlang der Küste bis nach Palmar Norte fast am Ende von Costa Rica.

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Hier bleiben wir wieder für zwei Nächte, da wir einen Ausflug in die Mangroven geplant haben.

Tag 136 – La Fortuna über San Jose zur Cerro Lodge

Heute machen wir den nächsten Anlauf um einen Benzinfilter für Berta zu kaufen.

Es geht zuerst von La Fortuna über die Berge, bis nach San Jose, der Hauptstadt von Costa Rica.

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Die Fahrt verläuft problemlos und wir kommen wieder hoch in die Berge. Es hat sogar rechten Nebel wie bei uns im Herbst. Zum Teil ist die Sicht so beschränkt, das wir aufs Überholen verzichten müssen.

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In San Jose finden wir zum Glück auch gleich die KTM Niederlassung. Der Benzinfilter ist auch da, leider nicht billig, aber wir können sogar noch einen Rabatt heraus handeln :-). Wir bekommen noch einen Kaffee aufs Haus und dann geht es weiter.

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Nicht weit und wir finden ein kleines Italienisches Restaurant mit sehr leckerem Essen und super freundlichem Personal. Der Koch erklärt uns gleich, das er irgendwann auch so eine Tour wie wir machen möchte.

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Gestärkt machen wir uns auf den Weg zu unserem heutigen Tagesziel, der Cerro Lodge. Die letzten 3 Kilometer sind mal wieder über Schotter aber immer noch gut fahrbar. In der Lodge angekommen werden wir gleich von Aras begrüsst und haben eine nettes Zimmer, wieder einmal direkt im Dschungel.

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Das Zimmer hat zwar eine Dusche, die aber nur durch einen Vorhang von draussen getrennt ist … Natur pur eben.

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Tag 134 – Vulkanwandern

Wir haben Glück, der Himmel ist blau und noch kein Regen zu sehen.

Frühstücken und dann gleich los :-). Wir haben insgesamt nur 23 km bis zum Observation Center des Vulkan Arenal vor uns.

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Für die letzten paar Meter müssen wir noch eine Eintrittsgebühr für den Nationalpark bezahlen, dann kommen wir in einer grossen Lodge an. Obwohl schon die ersten Wolken kommen, haben wir immer noch einen fantastischen Ausblick.

Wir machen eine kleine Rundwanderung und kommen über einen kleinen Dschungel-Pfad zu einem Museum mit einem Seismographen. Der Vulkan wird ständig überwacht, da es immer wieder zu Ausbrüchen gekommen ist.

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Auf dem Weg gibt es allerlei Vögel und Getier zu sehen, weiter geht es an einen Wasserfall vorbei bis zu einer Farm mit Rindern und Pferden. Das gesamte Areal ist super gepflegt und eine echte Oase. Auf unserem Weg sehen wir immer wieder den über 2700 Meter hohen Vulkan.

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Das war heute zwar kein lebensgefährliches Abenteuer wie sonst immer, aber wunderbar entspannend und schön.

Tag 133 – La Fortuna

Wieder einmal verlassen wir den Strand und fahren in das Landesinnere. Unser Ziel heisst La Fortuna mit dem Vulkan Arenal.

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Es geht zurück nach Liberia aber mangels Regen halten wir auch nicht bei McDonalds.

Wir kommen dann auf hübschen Strassen bis zum Lago Arenal. Hoch über dem See gibt es ein schönes Cafe an dem wir eine verdiente Pause machen und bei tollem Blick Kaffee und (Rüebli)Kuchen geniessen.

Danach ist es nicht mehr weit bis nach La Fortuna. Wir lassen sogar ein Deutsches Gasthaus mit Oktoberfestbier und deutschem Essen links liegen. Lauert doch auch schon wieder der nächste Wolkenbruch auf uns. Mit dem Glück der Tüchtigen schaffen wir es dann auch trocken bis ins Hotel. Später gibt es dann ein heftiges Gewitter mit gewaltigem Donner und vielen Blitzen. Aber da liegen wir schon im Whirlpool und geniessen den Abend.

Tag 130 / 132 – Strandleben

Playa Brasilito haben wir gewählt, da im benachbarten Tamarindo zu viele Touristen sein sollte. Allerdings steppt in Brasilito nicht wirklich der Bär und obwohl unser Hotel hübsch ist, ist es der Strand leider nicht.

Also kurven wir ein bisschen mit Berta um die Ecken um die Gegend zu erkunden. Am Nachmittag wagen wir einen Besuch in Tamarindo ;-). Sicherheitshalber gebe ich auch auf dem Navi schnell ein Ziel ein, allerdings nur in dem ich einen Punkt auf der Karte markiere (… ohne Brille 😉 ). Naja, eigentlich wären es nur 18 Kilometer Strasse gewesen, aber da unser Zielpunkt der falsche Strand war (… wie gesagt – keine Brille) sind wir bald wieder auf ungeteertem Terrain unterwegs und fahren insgesamt über 30 Kilometer. Unterwegs im Niemandsland hilft uns ein Einheimischer in dem er voran fährt und uns den Weg auf die richtige Strasse weist.

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Playa Tamarindo ist zwar touristisch, aber nicht so überfüllt in der Nebensaison. Vor allem ist aber der Strand deutlich schöner und es gibt mehr Infrastruktur. An die ursprünglich geplanten zwei Tage in der Gegend hängen wir jetzt kurzerhand noch zwei Tage dran und ziehen auch gleich nach Tamarindo um. Wir mieten ein Apartment mit Küche um uns mal wieder selbst verpflegen zu können und auch um ein wenig Geld zu sparen.

Am Strand sitzen und lesen und dabei immer mal wieder ein Blick auf die Surfer und die die es werden wollen zu richten hat schon was. Am späteren Nachmittag regnet es mal wieder, aber das ist nicht so schlimm … wir uns schon seit Tulum daran gewöhnt. Auch die Sonnenuntergänge sind nicht zu verachten.

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Nebst selber kochen, es gibt Thunfischsteak mit frischem Gemüse, können wir auch Geld holen und Wäsche waschen. Während wir in Nicaragua noch mit Colon bezahlt haben, sind es jetzt Cordoba, aber zur Not sind Dollar möglich. Costa Rica ist spürbar ein beliebtes Urlaubsziel für die USA.

Am Strand sind natürlich auch viele Verkäufer von Waren und Ausflügen. Jorge unser späterer persönlicher (älterer) Kokosnuss-Verkäufer hat sich immer wieder bei uns versucht und flirtet auch gleich mit Ulli. Da er den richtigen Schmäh hat, kaufen wir im dann auch eine Kokosnuss ab. Zuerst öffnet er sie und gibt uns einen Strohhalm zum trinken, später kommt er wieder vorbei und schält uns auch noch das Fruchtfleisch aus der Nuss. Auch warnt er uns vor einem Typen, der nicht weit von uns herumlungert. Jorge meint, wir sollen nichts liegen lassen, da der Kerl es bestimmt klauen würde.

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Eigentlich hätte ich ja auch Lust auf etwas Wellenreiten für Anfänger gehabt, aber irgendwie habe ich den Moment verpasst. Allerdings werden noch einige Strände kommen und dann versuchen wir auch das.

Unser Apartment ist zwar gross, aber auch recht dunkel undgeht ausserdem  über zwei Etagen. Unten ist Küche und Wohnraum, oben das Schlafzimmer. Oben heisst auch direkt unter dem Dach. Gleich in der ersten Nacht, taucht ein riesiger Falter auf, der durch das Zimmer fliegt. Sofort bekomme ich den unmissverständlichen Auftrag, das Vieh zu erlegen.

Bei einer Deckenhöhe von gut 3 Metern, dunklen Wänden und nur wenig Licht ist das eine echte Herausforderung. Eine halbe Stunde später ist der Falter zerstört und Ulli beruhigt (und auch wieder unter der Decke hervorgekrochen). Kaum wieder im Bett hören wir Geräusche aus der Holzdecke. Es fiept oder quietscht und wir hören leise Schritte im Gebälk. Vermutlich sind es Mäuse, aber es könnten auch Echsen sein. Trotz allen Gefahren überleben wir die Nächte und werden nicht mehr attackiert. Beim Frühstück kommen noch mehr Iguanas wie anderswo Hunde oder Katzen und lassen sich auch füttern

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Tag 129 – Costa Rica

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Heute geht es nach Costa Rica. 250 Km liegen vor uns und ziemlich in der Mitte ist der Grenzübergang Penas Blancas.

Wir fahren wieder ganz brav und gesittet wegen der vielen Polizeikontrollen, da werden wir von drei grossen Motorrädern der Rockergruppe Los Bandidos überholt. Der letzte der drei fährt noch dazu eine KTM Adventure 1190 und grüsst uns auch gleich. Die vorderen zwei checken immer die Lage und geben Zeichen nach hinten, ob man überholen kann. Das ist natürlich sehr praktisch und vermeidet unliebsamen Polizeikontakt. Also hängen wir uns kurzentschlossen hinten dran und profitieren so von der Gruppe. Die Fahrt geht recht problemlos und so kommen wir auch gut bis zur Grenze. Die Rocker haben wir zwar unterwegs dann doch verloren, treffen sie aber an der Grenze wieder. Der Grenzübertritt ging eigentlich problemlos trotz der vielen, vielen Stationen und einer unglaublichen Menge an Stempeln pro Formular, die wir überwinden mussten. Zuerst Stempel vom Zoll, dann Polizei und wieder Zoll … und täglich grüsst das Murmeltier 🙂

Aber dank Ullis gutem Spanisch und den hilfsbereiten Grenzbeamten klappt alles gut. Auch hier gibt es natürlich wieder viele ‚Helfer‘, die wir abschütteln müssen. Scheints sind diese Herren aber auch bei den Grenzbeamten nicht besonders beliebt, sonst hätten wir nicht soviel Hilfe bekommen.

Auch für einen Smalltalk mit den Bandidos reicht es noch. Der KTM Fahrer war übrigens der Präsident der Gruppe in Costa Rica. Wir tauschen uns über die Vorzüge einer KTM Adventure aus und dann geht es weiter zur Migracion von Costa Rica. Hier gibt es gleich zwei Zollstationen, die wir suchen und besuchen müssen … und wieder werden einige Kopien benötigt. An der zweiten Zollstation müssen wir auch noch eine Versicherung kaufen und dann haben wir es geschafft. Kurz vor uns sind auch zwei Mädels fertig, die mit Ihrem Beetle Cabrio aus Kanada gekommen sind. Sie haben es mit einem Grenzhelfer gemacht, den Sie gerade entlöhnt haben, als wir ankommen. Wir zeigen uns kurz die hochgereckten Daumen und dann geht es weiter.

Zum Glück haben wir noch einen vollen Tank, den jetzt kommen erstmal etliche Kilometer ohne Tankstelle. Unterwegs sehen wir auch einige Windparks mit vielen Windräder.

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Wir fahren bis nach Liberia. Mittlerweile hat der nachmittäglich Regenguss begonnen … wir füttern erst Berta und dann uns an einem McDonalds mit bewaffnetem Parkeinweiser. Während der Sintflut ist auch bei MacDonalds ein trockenes und klimatisiertes Plätzchen attraktiv 🙂

Nachdem der Regen weniger geworden ist, machen wir uns an das letzte Stück bis zum Playa Brasilito. Wir haben ein kleines Hotel nicht weit vom Meer und freuen uns auf einen gemütlichen Abend gleich im Hotelrestaurant.

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Tag 128/129 – Lava und Granada

Die Beule am Bein ist mittlerweile etwas abgeschwollen, sodass wir uns auf einen ausgiebigen Rundgang durch Granada (nein, nicht Spanien 🙂 ) begeben können.

Erst besteigen wir einen Kirchturm, der einen tollen Blick über die Stadt bietet und zuletzt laufen wir bis an den Lago de Nicaragua.  Etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

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Es gibt viele wunderschöne Bäume auf dem Weg, aber der See, obwohl riesengross, ist eher ernüchternd.

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Zumindest die Stelle an die wir gekommen sind. Es gibt ein verlassenes Hotel und viel Dreck. Etliche Tourguides wollen uns Ausflüge verkaufen, aber dafür fehlt uns die Motivation … zumindest auf eine organisierte Tour. Es gibt einige Inseln, die wirklich schön sein sollen, aber unser Ziel für heute ist eine kleine Stadterkundung.

So machen wir uns gestärkt mit einer frischen Kokusnuss wieder auf den Rückweg zum Hostel.

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Zuvor gibt es aber noch eine erstaunlich leckere Pizza bei einem Italiener und einen Besuch beim Postamt. Der weitere Tag ist mehr dem Thema Relaxen, Blog schreiben, Route suchen usw. gewidmet.

Am nächsten Tag steht etwas echt Heisses auf dem Programm. Der Vulkan Masaya in einem Naturschutzpark ist nicht weit und dort wollen wir hinfahren.

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Am Eingang der Parks zahlen wir 100 Cordobas / Nase für den Eintritt und fahren zuerst weiter bis zum Museum. Dort bekommt man Informationen über die Entstehung und allerlei Wissen über die Vulkane geliefert. Zum Krater selbst kann man mit dem eigenen Fahrzeug fahren, muss sich allerdings vorher in einer Liste eintragen. Wir dürfen nicht länger als fünf Minuten am Krater verbringen, da die Dämpfe schädlich sind.

Also geht es offroad weiter den Vulkan hoch bis zu einem Parkplatz direkt am Kraterrand.

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Wir gehen nur ein paar Meter und können direkt die brodelnde Lava im Schlund unter uns anschauen. Das war extrem eindrücklich und haben wir das so – vor allem so nah – noch nie vorher gesehen.

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Aus den 5 Minuten wird dann doch eine halbe Stunde, aber geschadet hat es uns wohl nicht. Es gibt zwei Wächter am Krater, die den ganzen Tag hier oben verbringen müssen.

Nachdem wir den Park verlassen haben, finden wir fürs Mittagessen einen Platz mit toller Aussicht. Danach wollen wir noch zum Baden an einen Kratersee, der quasi direkt auf dem Rückweg liegt. Der Weg dorthin geht über steile, aber meist gepflasterte Strassen bis an den See. Zum Ufer selbst kommen wir nur über ein Ressort, kostet zwar keinen Eintritt, aber man soll dafür etwas konsumieren … soweit so gut & durstig sind wir ja eh.

Das Ressort ist toll gelegen und gut ausgestattet. Der See ist sehr warm (wir vermuten durch die nahe Lavaaktivität) und sehr sehr angenehm zum Baden.

Als der nachmittägliche Regen einsetzt, machen wir uns nach dem ersten Guss auch auf den Rückweg. Leider finden wir nicht den gleichen Weg wie vorher (…. wär ja auch zu einfach und wir lieben doch die Abwechslung), sondern sind mal wieder komplett offroad unterwegs. Da es immer noch regnet wie aus Kübeln sind die Pfade entsprechend rutschig und voller tiefer Rinnen. Hier ein Sturz wäre nicht lustig, besonders auch weil wir nur in Regenmontur und nicht mit unserer normalen Mopedkleidung unterwegs sind. Aber trotz einiger Rutscher schaffen wir auch diese Herausforderung und kommen irgendwann wieder auf die normale Strasse zurück.

Die letzte Nacht in Granada wartet auf uns.

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Tag 127 – von Leon über Managua nach Granada

 

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Wieder geht es weiter. Trotz ausgiebiger Reinigung am Vortag, haben wir immer noch das Gefühl das der Lavasand in jedem Winkel hängt. Die heutige Etappe führt uns zuerst nach Managua und dann weiter nach Granada.

In Managua gibt es einen KTM Händler bei dem wir einen Benzinfilter für Berta kaufen wollen. Ich hatte den Händler schon angeschrieben und er hat mir bestätigt das er das entsprechende Teil vorrätig hat.

Die gesamte Strecke beträgt nur 143 km, sodass genügend Zeit für KTM verbleiben sollte und ich den Filter vielleicht auch gleich tauschen lasse. Die Adresse von KTM Nicaragua finden wir im Händlerverzeichnis und geben den entsprechenden Standort auch im Navi ein. Das GPS arbeitet diesmal ohne Probleme, nur den Laden finden wir nicht. Am diesem Wegpunkt ist alles nur nicht KTM … und Managua ist gross.

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Wir fahren zu einem Einkaufszentrum in der Nähe und fragen dort, aber niemand kennt KTM. In einem El Pollo comida rapida essen wir zu Mittag und haben zum Glück Wifi um noch einmal zu recherchieren.

Tatsächlich finden wir einen Facebook-Eintrag mit einer Adresse, aber gänzlich woanders.  Also auf ein neues, 8km quer durch die ganze Stadt. Wir geben das neue Ziel ein und nach einiger Suche kommen wir auch endlich an.

Der Laden hat einige Mopeds im Schaufenster, aber sieht sonst eher dürftig aus. Ein Mitarbeiter spricht Englisch und wir fragen nach dem Ersatzteil. Es beginnt eine längere Suche, aber leider ohne Erfolg. Der Mitarbeiter wusste sogar von unserem E-Mailverkehr dem Chef persönlich, nur das Teil gibt es nicht. Auch unseren den Hinweis, dass die Adresse auf der KTM Website falsch ist, ernten wir nur ein Schulterzucken.

Wenigstens ruft er bei KTM in Costa Rica an und sagt uns, dass dort ein Filter vorrätig ist. Die ganze Aktion hat uns mindestens 3 Stunden gekostet, aber zumindest war der Mitarbeiter bemüht und es war ihm doch etwas peinlich, das wir umsonst gekommen sind. Den Chef haben wir nie gesehen, er wusste wohl warum.

Wieder raus aus der Stadt und weiter Richtung Granada. Wir kommen zum Glück gut voran, da nicht sehr viel Verkehr ist. Wie überall in Centro America gibt es an den Kreuzungen in grösseren Städten viele Verkäufer von Snacks und Getränken, aber auch Dienstleister, die für kleines Geld die Scheiben der Fahrzeuge während der Rotphase putzen. Auch wir bleiben nicht verschont und bekommen unsere Verkleidungsscheibe gereinigt.

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In ganz Nicaragua gibt es ständig Polizeikontrollen. Die meisten Autofahrer halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und niemand fährt hier über durchgezogene Linien.

Wir bekommen sogar immer wieder ein Lichthupen-Signal vom Gegenverkehr, das uns vor der nächsten Polizeikontrolle warnt. Entsprechend brav fahren wir und kommen ohne Zwischenfall und Strafzettel in Granada in unserem Hostel an.

Die Unterkunft ist zwar einfach, aber wir haben ein grosses Zimmer mit Ventilator (!) und es gibt einen sehr schönen Garten im Innenhof.

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Diesmal können wir nicht im Hostel parken sondern müssen Berta auf einem privaten Parkhof abstellen. Die Gebühr beträgt ungefähr einen Dollar pro Tag und alles sieht sehr ordentlich und sicher aus. Der Parkplatzvermieter kopiert sogar meinen Pass, damit er das Moped auch wieder an den Richtigen herausgibt.

Beim Abstellen rutsche ich noch von der Fussraste ab und schramme mir das Schienbein auf. Das tat echt höllisch weh (armer Held!) und wenig später habe ich eine grosse Beule am Bein. Im Hostel bekomme ich einen Coolpack zum kühlen und werde  von Ulli besonders gut versorgt.

Trotz schwerer Verletzung reicht es noch für einen Rundgang durch die Altstadt und einem Besuch beim Barbier.

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Tag 126 – Tanz auf dem Vulkan

Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen haben, sind wir wieder voller Tatendrang.

Wir machen einen Rundgang durch Leon und finden auch ein schönes französisches Cafe mit leckeren Paninis und sehr gutem Cappuccino.

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Leon ist ein sehr schöner Ort mit einem grossen Markt und vielen schönen alten Bauten.

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In der Nähe von Leon gibt es einige Vulkane und der bekannteste davon ist der Cerro Negro (schwarzer Hügel) . Diesen haben wir als Ziel auserkoren. Da normales Besteigen langweilig ist, buchen wir eine Tour im Hostel mit besonderem Abschluss. Es gibt nämlich die Möglichkeit den Weg bergab mit einem Schlitten oder einem Snowboard zu machen. Genau das haben wir vor :-). Um 14:00 Uhr werden wir von zwei Tourguides mit einem Geländewagen abgeholt und fahren Richtung Cerro Negro.

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Nach einigen Kilometern verlassen wir die normale Strasse und fahren ‚unasphaltiert‘ weiter. War das Wetter in Leon noch warm und trocken, zieht jetzt der Himmel immer weiter zu.

Auf die Frage, ob es vielleicht regnen könnte, kommt ein zögerliches eventuell. 5 Minuten später fängt es auch schon an zu nieseln. Je näher wir unserem Ziel kommen umso stärker wird der Regen. Der Cerro Negro liegt in einem Naturschutzpark, wo wir einen Eintritt entrichten müssen. Da es mittlerweile schüttet wie aus Eimern, warten wir am Parkeingang eine Weile ab und hoffen auch Besserung. Daraus wird aber nichts, nur die Intensität lässt ein wenig nach. Noch länger Warten bringt nichts also geben wir das Signal zum Aufbruch. Im Jeep geht es weiter bis zum Fusse des Vulkans. Das schlechte Wetter hat zumindest den Vorteil das wir ziemlich alleine sind. Zusammen mit Gretchen machen wir uns an den Aufstieg.

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Ulli hat sich für die Schlittenvariante entschieden und ich für die Hardcore-Variante mit dem Snowboard. Wir bekommen beide einen Rucksack und dürfen unsere Lavasand-Gleitgeräte selber den Berg hoch schleppen. Der Regen wird wieder heftiger, aber Gretchen ist das nicht schlimm, man kann dann nur noch schneller fahren … na prima.

Der Aufstieg über die Lavasteine dauert ungefähr eine Stunde. Irgendwann hat sich auch Ullis Schlitten zu meinem Snowboard gesellt und ich trage brav beide Geräte nach oben. Am Gipfel gehen wir noch an den Krater aus dem es stetig heraus dampft. Der Vulkan ist noch immer aktiv, erst letzte Woche ist ein Teil davon abgebrochen.

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Allerdings sieht man keine heisse Lava sondern nur die Schlacke. Jetzt geht es an die Abfahrt.

Gretchen gibt Ulli Instruktionen wie der Schlitten, eigentlich nur ein Holzbrett mit Schnur, zu bedienen ist. Ausserdem bekommen wir beide einen Overall und Handschuhe. Ich bekomme ausserdem noch eine Taucherbrille, die aber ziemlich nutzlos ist.

Nachdem Ulli instruiert ist, bin ich dran. Da ich ja getönt habe, ich kann snowboarden, gibt es keine Instruktionen. Ich bekomme das Brett, tatsächlich ein altes Snowboard, an die Füsse gebunden. Der Abhang an den wir geführt wurden ist extrem steil und mit reinem schwarzen Lavasand bedeckt. Ich muss hier anmerken, das ich früher wirklich recht gut Snowboard gefahren bin, allerdings ist das schon einige Jahre her und zuletzt war ich immer nur auf Skiern unterwegs. Egal mit Todesverachtung stürze ich mich in Tiefe und liege auch schon gleich auf der Schnauze. Das ging früher irgendwie besser. Gretchen begleitet uns zu Fuss und macht auch einige Fotos. Ulli setzt sich auf den Schlitten und donnert wie ein Torpedo in die Tiefe … gelernt ist gelernt 🙂

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Ich quäle mich … Gretchen ruft mir noch hinterher, das ich nicht zu weit nach links soll. Das ignoriere ich geflissentlich, da es nach links wenigsten ein bisschen läuft. Allerdings kommen weiter links auch immer mehr grössere Steine.

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Also elegant auf dem Bauch herumgewälzt, um wieder in die andere Richtung zu kommen. Etliche Bruchlandungen später habe ich es dann auch geschafft. Direkt am Fuss des Hanges wartet schon unser Jeep und sammelt uns wieder ein. Die Taucherbrille wäre übrigens für die Schlittenfahrt gewesen um die Augen vom Sand freizuhalten. Egal wir haben es geschafft und es war richtig geil, auch wenn ich an der Eleganz noch etwas arbeiten muss.

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Werde wohl bei Gerald noch mal einen Snowboardkurs machen.

Zurück im Hostel hören wir das es in Leon den ganzen Nachmittag trocken war. Aber was solls, wir hatten auch trotz des Regens den grösseren Spass.