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Tag 213 – Silvester, von Imata nach Arequipa

Wir haben überlebt und werden mit Sonnenschein belohnt :-).

In der Gaststube sitzen schon die ersten Gäste. Meist LKW Fahrer, die Caldo essen, eine heisse Suppe mit Hühnchen oder Rind.

Ich bin der festen Überzeugung in einem der Teller einen Unterkiefer von einem Lamm oder Lama gesehen zu haben, was mich davon abhält hier ebenfalls Caldo zu essen. Ulli ist jedoch sicher, dass sowas nicht in eine normale Caldo gehört … aber was ist schon normal.

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Wir trinken beide heissen Tee und essen süsse Teilchen aus der Packung. Wir ändern auch die Route und beschliessen heute nach Arequipa zu fahren, einer grösseren Stadt die nur 130 Kilometer entfernt ist. Und nach den fast 9 Stunden Fahrt von gestern hoffentlich auch viel schneller zu erreichen ist.

Zuerst will ich Berta aus dem Hinterhof befreien, in dem sie die Nacht verbracht hat. Leider fangen hier schon die ersten Probleme an, da der Motor nicht anspringen will. Zum Glück ist die Batterie gut geladen und ich kann den Anlasser sehr lange laufen lassen bevor der Motor erste Lebenszeichen von sich gibt. Eher untypisch für einen Einspritzer muss ich mit dem Gas spielen bis dann schliesslich der Zweizylinder anfängt zu arbeiten. Noch mal Glück gehabt, ob es am schlechten Sprit oder an der Höhe liegt habe ich nie herausgefunden. So fahr ich das Moped vors Hotel und lasse den Motor noch eine Weile laufen, bis er warm genug ist um nach dem Beladen gleich wieder anzuspringen.

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Links und rechts der Strasse sehen wir noch etwas Schnee liegen, der letzte Nacht gefallen ist. Wir sehen wieder Alpacas und auch wildlebende Dromedare, die wir auch vorher immer wieder angetroffen haben. Nach 70 Kilometern sind wir wieder unter 4000 Meter und nach knapp 3 Stunden kommen wir in Arequipa an …  auf sauerstoffreichen 2200 Metern Höhe :-).

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In Aerquipa gibt es ein paar nette Sehenswürdigkeiten, die wir jedoch auf den morgigen Tag verschieben. Wir sind auf wieder in einer Touristenregion und entsprechend gibt es Cafes und Restaurants en mass.

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Heute ist auch Sylvester, aber die Geschäfte haben trotzdem bis spät abends geöffnet. Überall gibt es Strassenverkäufer, die alle möglichen Artikel in gelb verkaufen, von Fahnen, Halsketten bis zu gelber Unterwäsche ist alles geboten. Von der Dachterrasse unseres kleinen aber sehr netten Hotels können wir die ganze Stadt überblicken und sehen viele Feuerwerke, wie bei uns zuhause und auch überall sonst auf der Welt :-).

Tag 212 – Gestrandet in Imata

Nach einigen Tagen ohne Moped werden wir schon ein wenig kribbelig und freuen uns, dass es heute weitergeht. Das Wetter ist prima und die Sonne lacht … was wollen wir mehr.

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Für heute haben wir den Colca Canyon geplant, wir wollen nach Chivay fahren um dann am nächsten Tag Andenkondore zu suchen. Allerdings liegen noch einige Kilometer vor uns, laut Navi sind es 386 Km bis zum Ziel. Dabei haben wir auch noch die kürzeste Route gewählt, welche durch die Berge führt anstatt etwas weiter auf der Hauptstrasse zu fahren.

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Von Cusco, das auf 3400 Meter liegt, geht es die ersten 40 Kilometer noch etwas bergab und anschliessend stetig bergauf. So sind wir bald wieder auf über 4000 Metern und freuen uns über die tolle Landschaft, die uns begleitet. Nicht lange und wir verlassen die asphaltierte Strasse, aber trotz Schotter kommen wir zügig voran. In der Ferne sehen wir jedoch dunkle Wolken, die uns aber nicht stören. Kurz sind wir auf 4400 Meter, dann geht es wieder etwas nach unten. Die Wolken sind jetzt um einiges näher also vorher.

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Mit den Wolken kommt auch die Kälte. Bin ich vorher noch ohne Handschuhe gefahren, fängt es jetzt so richtig an zu frösteln. Noch dazu beginnt es leicht zu regnen. Prima, hatte der Tag doch so schön angefangen. Auch rennt die Zeit viel schneller als gedacht. Wir haben schon Nachmittag und unser Ziel ist noch weit entfernt. Wieder fahren wir nach oben und es wird noch kälter, auch der Regen nimmt zu.

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Wir halten an und holen Daunenjacken und Winterhandschuhe aus dem Gepäck. Dabei zittern meine Finger schon so stark vor Kälte, dass ich kaum die Taschen wieder schliessen kann. Zum Glück sind wir in der Zwischenzeit wieder auf Asphalt gelandet. Wenn auch auf Kosten der Route, da wir etwas vom Weg abgekommen sind.

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Das Navi versucht uns wieder auf unsere ursprüngliche Route zurückzuführen, aber die Wege auf die wir dann abbiegen müssten, sehen nicht wirklich vertrauenserweckend aus. So bleiben wir bei mittlerweile strömenden Regen und einbrechender Dunkelheit auf der asphaltierten Strasse. Wir haben auch mit 4777 Metern einen neuen Höhenrekord. Dafür ist es aber schweinekalt. Auf der Moped-Anzeige erscheint Glatteis-Warnung, da die Temperatur auf fast 0 Grad gefallen ist.

Wir werfen unser Tagesziel über den Haufen und beschliessen die nächste Möglichkeit für eine Übernachtung in Anspruch zu nehmen. Was in dieser Gegend eine echte Herausforderung ist. So kommen wir nach Imata, einer Kreuzung in den Bergen mit ein paar Häusern und einer Tankstelle.

Auf Nachfrage erklärt uns der Tankwart, dass es ein Hostal im Ort gibt.
Es gibt sogar zwei und wir wählen das mit einem Restaurant im Erdgeschoss. Wir Glück haben Glück und es gibt noch ein freies Zimmer für uns und auch Berta kann in einem Hinterhof in der Nachbarschaft sicher pausieren.

Wenn ich Restaurant schreibe, erweckt das wahrscheinlich eine komplett andere Vorstellung als die Realität. Wir befinden uns immer noch auf 4500 Meter, es ist kalt und das ganze Haus besitzt keine Heizung.

Das Mädel, dass uns das Zimmer vermietet ist auch die einzige Bedienung im Restaurant. Es gibt heissen Cocatee und ein Gericht zur Auswahl. Obwohl es wirklich kalt ist, kommen immer wieder Gäste ins Lokal, die in schöner Regelmässigkeit auch noch die Tür nach draussen offen stehen lassen. Die Bedienung hat sich in zwei Decken eingewickelt und schaut Fernsehen während in der Küche das Essen zubereitet wird.

Der Preis hier oben ist natürlich unschlagbar günstig und wir sind froh überhaupt etwas gefunden zu haben. Obwohl unser Zimmer ebenfalls keine Heizung hat, gibt es genügend warme Lamadecken, die uns vor dem Erfrieren bewahren.

Mitten in der Nacht werde ich wache, weil mir die Füsse kribbeln … ein sicheres Zeichen für Sauerstoffmangel. Auch Ulli wird wach, weil sie keine Luft bekommt. Als erstes machen wir die Tür auf, um mehr Luft in den Raum zu lassen. Die Fenster lassen sich nicht öffnen, aber zur besseren Abdichtung wurde Papier zwischen zwei Scheiben gestopft, das ich auch wegnehme. Mit der offenen Tür und etwas frischer Luft von draussen wird es dann wieder etwas besser und wir können mehr oder weniger schlafen und die Nacht überstehen.

Tag 211 – Cusco

Zum Glück hatten wir unseren Aufenthalt in Cusco um einen Tag verlängert um nicht erschöpft von gestern wieder aufs Moped steigen zu müssen.

Ich habe auch noch eine Session beim Chiropraktiker, der trotz seines freien Tages extra in die Praxis kommt um mich zu behandeln. Als Gegenleistung erklären wir ihm, wo und wie wir unseren Trip zum Machu Picchu gebucht haben. Der junge Arzt, habe leider seinen Namen vergessen, lebt in Chicago und macht nur ein paar Wochen Urlaubsvertretung in Peru. Er erzählt, dass er hauptsächlich Urlaubsvertretungen macht und sich so den Stress einer eigenen Praxis erspart. Wir lassen den Tag in Cusco in Ruhe ausklingen und bereiten uns auf die Weiterfahrt vor. Wir finden sogar einen Schuhputzer, der unsere Motorradstiefel für umgerechnet 2 Euro wieder auf Vordermann bringt.

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Auch der Muskelkater von gestern hält sich in Grenzen. Wir kaufen noch eine Landkarte von Bolivien, wo wir in den nächsten Tagen auch noch hin wollen.

Erwähnenswert ist auch die Polizei in Peru. Der Frauenanteil erscheint extrem hoch und die Auswahlkriterien beziehen mit Sicherheit auch die Optik mit ein. Doch man soll sich nicht täuschen, so hübsch die Mädels aussehen so hart gehen sie vor, wenn sie einen Verkehrssünder erwischt haben.

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Aber nicht nur die Polizistinnen sind nett anzusehen, auch die Trachten in Cusco und Umgebung sind ein Hingucker, da sie uns ein wenig an Lampenschirme erinnern.

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Tag 210 – Machu Picchu

Es ist 4:30 als der Wecker klingelt, oh mann ist das wirklich notwendig??

Als wir um halb 6 zur Bushaltestelle kommen, steht schon eine 100 Meter lange Schlange im strömenden Regen.

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Regen? Genau …. gestern hat noch die Sonne gelacht und heute morgen regnet es, aber wir haben keine Wahl. Heute Nachmittag fährt der Zug zurück und unser Ticket für Machu Picchu gilt auch nur heute.

Zum Glück gibt es sehr viele Busse und wir rücken in der Schlange schnell nach vorne. Wir haben sogar kurz überlegt zu laufen, was keine gute Idee gewesen wäre, denn die Busfahrt geht einige hundert Höhenmeter bergauf. Als wir dann um 7.00h oben angekommen und eingelassen worden sind, hat auch der Regen aufgehört und wir haben eine gute Sicht.

Wir sehen endlich live, was wir nur aus Bildern kennen und das lohnt sich wirklich. Die Anlage ist riesig, das Beeindruckendste ist jedoch die tolle Lage. Wir sind umgeben von steilen Bergspitzen. Wirklich erstaunlich wie die Inkas das alles vor hunderten von Jahren hier aufbauen konnten.

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Ohne Trampolin … dafür bin ich gleich verwarnt worden, dass Springen die heilige Stätte stört.

Als wir die Tickets gekauft hatten, gab es zwei Zusatzoptionen, den Huayna Picchu und den Machu Picchu Mountain. Ersteres war schon ausgebucht, so das wir den Mountain dazu gebucht hatten ohne genau zu wissen was uns erwartet. Huayna Picchu ist der steile Berg, den man auf den meisten Machu Picchu Bildern sieht.

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MP Mountain ist der Berg auf der gegenüberliegenden Seite. Hier gab es zwei Möglichkeiten Zugang um 7:00 Uhr und um 9:00 Uhr, zum Glück war nur die Zweite verfügbar. So kommen wir pünktlich um 9:00 am entsprechenden Gate an.

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Dort werden wir registriert und bekommen gleich gesagt, das um 12:00h der Gipfel geschlossen wird und jeder, der es noch nicht geschafft hat, umdrehen muss. Na denn, unbekümmert laufen wir los.

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Es geht sehr steil auf Treppenstufen bergan. Und nicht nur steil, die Stufen sind meist auch direkt am Abgrund so das man schwindelfrei sein sollte. Nachdem wir am Anfang noch zusammengelaufen sind, entscheiden wir uns nach einiger Zeit, das jeder sein eigenes Tempo gehen soll, um es uns so etwas einfacher zu machen.

War es anfangs schon steil, steigert es sich später nochmals um ein gefühltes Vielfaches. Es sind einige Leute unterwegs, aber man sieht auch immer wieder Menschen, die aufgeben, da es zu anstrengend wurde. Nach etwas über einer Stunde habe ich es dann geschafft und bin auf der 3000 Meter hohen Spitze angelangt und total fertig.

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Der gesamte Aufstieg beträgt fast 600 Höhenmeter und die hatten es wirklich in sich. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch meine Zweifel, dass Ulli das mit Ihrem Asthma schaffen wird. Aber sie ist willensstark und zäher als gedacht, so kommt auch Ulli nach 1 Stunde 30 Minuten oben auf dem Gipfel an.

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Leider hat es sehr viel Nebel und wir haben nicht viel von der Aussicht. Aber das Gefühl den Berg bezwungen zu haben zählt mehr!

Nach ausgiebiger Rast machen wir uns auf den Rückweg. Auch bergab ist anstrengend, da man auf jeden Schritt auf den zum Teil glatten Stufen achten muss um nicht in die Tiefe zu stürzen.

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Angels Landing im Zion National Park war schon ein extrem anstrengender Aufstieg, aber das hier hat uns noch etwas mehr abverlangt.

Wieder unten angekommen reihen wir uns wieder in einer ewig langen Schlange ein, um einen Bus zurück nach Agua Calientes zu bekommen. Aber wir warten gerne um uns fahren zu lassen anstatt den weiteren Abstieg zu Fuss zu unternehmen.

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Bei Regen kommen wir dann auch endlich in Agua Calientes an und überbrücken bei einem diesmal günstigen Kaffee die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges.

Nach 4 Stunden kommen wir wieder in der Zugstation von Cusco an und halten Ausschau nach unserem schon vor reservierten Taxi. Dummerweise sind wir nicht durch den Bahnhof gelaufen sondern haben wir eine Abkürzung aussen rum genommen und haben dann auf dem überfüllten Vorplatz niemanden gefunden. Also nochmal zurück durch das Gewusel in den Bahnhof. Tatsächlich steht da unser Chauffeur und hält ein Schild mit meinem Namen hoch. So brauchen wir nicht wie die meisten anderen den Kampf um ein freies Taxi aufnehmen.

Tag 209 – Mit dem Zug nach Aguas Calientes

Es ist soweit 🙂 Wir fahren zum Machu Picchu!

Erst mal zumindest nach Agua Calientes, den Ort der den Zugang zu der berühmten Inkastätte bietet . Sehr früh am Morgen müssen wir aufstehen und dann bringt uns ein Taxi zur Bahnstation. Man kann leider nicht mit dem eigenen Fahrzeug nach Agua Calientes fahren, sondern muss entweder wandern oder den Zug nehmen. Da wir keine Lust auf den fünftägigen Inkatrail haben, wählen wir den Zug. Wir haben auch schon vor einiger Zeit schon reserviert, denn Machu Picchu ist ein sehr beliebtes Ziel.

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Die Zugfahrt ist sehr angenehm, aber auch ziemlich teuer. So bezahlen wir pro Kopf 150 Dollar trotz 25 Prozent Discount. Die Fahrt geht rund 4 Stunden und es gibt sogar etwas zu Essen. Gegenüber von uns sitzt ein amerikanisches Geschwisterpaar und der Bruder leidet massiv unter Kopfweh aufgrund der ungewohnten Höhe. Dabei geht es sogar noch etwas bergab, Agua Calientes ist nur noch auf 2000 Meter. Im Ort haben wir uns in einem kleinen Hostal eingemietet, damit wir am nächsten Morgen ganz früh zum Machu Picchu starten können.

Das Dorf selbst ist klein und natürlich massiv überteuert, es reihen sich Unterkünfte und Restaurants aneinander. Für zwei Cappuccinos am Hauptplatz zahlen wir unverschämte 14 Dollar. Egal, die Sonne scheint und ich genehmige mir sogar noch eine Massage, die hier zuhauf angeboten werden. Der Preis ist vernünftig und die Behandlung selbst ausgesprochen fachkundig und gut. Wir gehen früh ins Bett, da wir morgen in aller Herrgottsfrüh zum Machu Picchu wollen.

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Die Bustickets dorthin haben wir schon in Cusco gekauft, sodass wir hoffentlich nicht lange anstehen müssen.

Tag 208 – Cusco, Chiropraktik die Zweite

Morgen geht es zum Machu Picchu, so können wir den heutigen Tag noch in der Stadt verbringen. Im Internet, wo sonst, finden wir die Adresse eines Chiropraktikers, den wir aufsuchen wollen, damit ich die Behandlung fortsetzen kann. Mein Daumen ist immer noch taub und meine Schulter inklusive Arm sind noch weit davon entfernt schmerzfrei zu sein.

Mit dem Taxi geht es für fünf Soles (ungefähr 1 Euro 50) zur Praxis. Der Arzt, diesmal ein Kanadier hat Urlaub, wird aber durch einen jungen Amerikaner vertreten. Die Ausstattung der Praxis ist nicht so fortschrittlich wie in Lima. Aber egal, der Junge Doc macht seine Sache gut und renkt mir sämtliche Wirbel aus und wieder ein. Auch eine Laserbehandlung kann ich bekommen. So gestärkt mache ich noch eine Behandlung für den gleichen Abend aus.

Da auch wieder einmal Haare schneiden ansteht, geht Ulli am Nachmittag zum Frisör und ich mache mich alleine auf den Weg zum Chiropraktiker. Zuvor möchte ich auch noch zum Frisör und finde einen direkt gegenüber der Praxis. Da ich genügend Zeit habe, lasse ich mich auch rasieren, was ich besser gelassen hätte. Die Frisur geht schnell und sieht auch vernünftig aus. Nur die anschliessende Rasur ist eine Qual. Die Dame hat rechte Mühe meinen starken Bartwuchs zu bändigen und mir tut das Genick und die Schulter weh vom verdrehten Liegen auf dem Stuhl. Am Ende bekomme ich auch noch einen ordentlichen Schnitt in den Hals, der mir den Rest gibt. Das Learning: selber machen ist viel einfacher, schneller und geht mit deutlich weniger Schmerzen. Zum Glück habe ich die Chirobehandlung im Anschluss und zumindest die Nackenschmerzen werden gelindert.

Obwohl die Praxis nur auf der anderen Seite der Strasse liegt, ist der Weg dorthin nicht ganz einfach. Es hatte in der Zwischenzeit angefangen zu regnen und ich komme trotz der 20 Meter Weg ziemlich nass dort an. Regen in Südamerika hat einfach eine andere Qualität als bei uns. Wieder zurück im Hotel hat der Regen wieder aufgehört und wir können trocken zu einer kleinen Hühnchengrillstube kommen und eine leckere Stärkung zu uns nehmen.

Tag 207 – Abancay nach Cusco

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Heute startet die letzte Etappe nach Cusco unserem nächsten grösseren Ziel, wo wir einige Tage verbringen wollen. Cusco ist der Ausgangspunkt für Machu Picchu, der wohl bekanntesten Touristenattraktion in ganz Südamerika. Noch trennen uns allerdings knapp 200 Kilometer bis dorthin. Die Fahrt ist ähnlich wie schon in den letzten Tagen, wieder kommen wir auf über 4000 Meter und sehen atemberaubende Landschaften.

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Auch das Wetter bleibt uns hold und wir werden von Regen verschont. So sind wir heute nur 4 Stunden auf der Strasse bis wir unser Hotel erreicht haben. Cusco steht ganz im Zeichen des Tourismus und ist zudem auch eine der grössten Städte in ganz Peru. Das Hotel hat keinen eigenen Parkplatz, aber nicht weit gibt es einen guten und sicheren Parqueo, wo wir Berta für die nächsten Tage abstellen können. Nachdem wir unser Gepäck ins Zimmer geschafft haben, machen wir uns gleich auf die Stadt zu erkunden. Cusco liegt nur 3300 Meter hoch, sodass uns die Höhe nicht beeinträchtigt im Gegensatz zu vielen Touristen, die bequem von Lima hierher geflogen sind. Im Hotel gibt es sogar Sauerstoffversorgung für akute Fälle, die häufiger vorkommen als man denkt.

Cusco hat eine sehr nette Altstadt, die natürlich auch mit allen typischen Fastfoodketten versorgt ist. So findet sich hier von MacDonalds über KFC bis Starbucks alles was es so gibt.

Erfreulicherweise sind die entsprechenden Schilder sehr dezent gehalten, zumindest das Stadtbild bleibt so erhalten.

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Wir sind brav und halten uns vom Fastfood fern. Nicht weit vom park-ähnlichen Hauptplatz, der hauptsächlich von westlichen Touristen besucht wird, gibt es noch einen kleineren Platz auf dem der Bär steppt. Es gibt zahllose Möglichkeiten von Glücksspielen aber auch viele Volksunterhalter, die alle möglichen Shows bieten und zum Teil von über hundert Zuschauern bewundert werden.

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Weiter weg von diesen Plätzen werden die Gassen kleiner und enger, sodass wir bald Gefahr laufen uns zu verirren. Zum Glück haben wir auf dem Handy die Stadtkarte parat und finden mit dem letzten Rest des Akkus wieder zurück zum Hotel. Am Ende hilft auch der grosse Weihnachtsbaum zur Orientierung

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Tag 206 – Puquio nach Abancay

Heute ist heilig Abend, aber obwohl wir hoch in den Bergen sind ist von Schnee nichts zu sehen. Auch die Weihnachtsbäume sehen hier etwas anders aus als bei uns zu Hause, aber zumindest sind sie voll recycelt.

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Leider kann ich mich nicht erfolgreich wehren 😉 und Berta schon gar nicht und so gibt es einen Weihnachtsmannaufkleber aufs Moped bevor wir weiterfahren können.

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Haben wir gestern schon fast einen neuen Höhenrekord erreicht, so klappt das heute ganz leicht. Kurz nach Puquio geht es wieder nach oben und schon bald sind wir auf über 4500 Metern.

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Wir fahren auf einer Hochebene fast 120 Kilometer auf dieser Höhe. Obwohl uns die Höhe erstaunlich wenig ausmacht, quälen uns doch die Temperaturen. Kurz entschlossen machen wir unterwegs einen Stop und holen eine Ladung zusätzlicher warmer Klamotten aus der Tasche und auch die dicken Winterhandschuhe.

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Die zahlreichen Alpakas, die hier überall zu sehen sind, haben solche Probleme nicht.

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Nach 300 Kilometer und 5 1/2  Stunden Fahrzeit sind wir dann in Abancay gelandet, unserer letzten Station vor Cusco.

Das Hotel hat nur einen sehr kleinen Parkplatz. Wir müssen beide Koffer abmontieren um an den Autos vorbeizukommen und Berta in eine sichere Ecke stellen zu können.

Tag 205 – Ica nach Puquio, steil geht es nach oben

Am Morgen schauen wir vom Frühstücksraum im Hotel hinüber zum Mopedparkplatz. Was muss ich sehen … die zwei Parkwächterjungs sitzen abwechselnd auf Berta und posen für Fotos. Naja, solange sie nichts kaputtmachen können sie ruhig.

Als ich später das Moped hole und die Burschen frage, wie die Fotos geworden sind, schauen sie ein wenig verschämt aber irgendwelche Ausreden sind nicht zu hören.
Egal, heute geht es wieder hoch in die Berge und wir müssen Strecke machen.

Unterwegs werde ich sogar noch persönlich von Unbekannten begrüsst;-)

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300 Kilometer warten auf uns und nach der Hälfte der Strecke kommen wir nach Nasca, ein beliebtes Ausflugsziel um die riesigen Bilder anzuschauen, die in die Landschaft gemalt wurden. Gemalt ist vielleicht nicht ganz richti,g aber auf jeden Fall geben viele Touristen viel Geld aus um per Flugzeug die Bilder anzuschauen.

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Bild aus dem Internet

Wir sparen uns das und geben nur überschaubares Geld für eine Mittagsessen in Nasca aus. Danach geht es hoch in die Berge, was in diesem Fall wieder über 4000 Meter heisst.

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War es unten noch angenehm warm, sinken jetzt die Temperaturen rapide und irgendwann zieht sogar dichter Nebel auf.

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Nach 6 Stunden und 30 Minuten kommen wir dann in Puquio, einem kleinen Dorf im Peruanischen Hochland, an. Berta wird kurzerhand in einem ehemaligen Geschäft geparkt, das zum Hotel gehört.

Leider regnet es seit wir angekommen sind, so sparen wir uns auch grössere Erkundungen des Ortes. Unser Zimmer ist klein und sauber, aber ohne Heizung … aber auch da wissen wir uns zu helfen.

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